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Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit

Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit

Titel: Gideon Crew 01 - Mission - Spiel auf Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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»Jemand soll den Sicherheitsdienst anrufen.«
    Gideon bog scharf um eine Ecke, stürmte durch eine dritte Tür und befand sich schließlich in einem Wareneingangsbereich. Während ihm die protestierende Orchid weiter folgte, lief er durch den Bereich auf die äußere Laderampe, rannte klappernd die Stufen hinunter und lief eine kurze Gasse hinunter zur 50. Straße, Orchid immer noch hinter sich herziehend. Unter lautem Gehupe rannte er über die Straße, im Laufschritt zwei Querstraßen stadteinwärts, betrat das
Four Seasons
, lief die Treppe hinauf zum Pool Room und betrat die Küche.
    »Schon wieder?«
    Unter weiteren Protesten und Rufen rannten sie durch die Küche und tauchten auf der Lexington Avenue gegenüber dem Eingang zur U-Bahn an der 51. Straße wieder auf. Auf Gideons Drängen rannten sie über die Straße und dann im Laufschritt die Treppe hinunter. Er wischte seine Karte zweimal durchs Drehkreuz, dann standen sie auf dem Bahnsteig, gerade als der Zug stadtauswärts einfuhr. Mit Orchid im Schlepptau stieg Gideon ein. Die Türen schlossen sich.
    »Verdammt noch mal, was soll das
?
«, sagte Orchid und rang nach Luft.
    Gideon ließ sich auf einen Sitz fallen und überlegte schnell. Die gleiche Stimme hatte er schon einmal auf der Avenue C singen und summen gehört. Und heute hatte der Mann eine sehr seltene Fassung eines Songs von Blind Willie gespielt – eine Version, die nur in Europa und Fernost als Platte erschienen war.
    Wenn wir Sie finden können
, hatte Garza gesagt,
dann kann Nodding Crane es auch
. Und so wie es aussah, hatte er ihn gefunden.
    Außer Atem blickte sich Gideon in dem Waggon um. Aber es konnte doch nicht sein, dass Nodding Crane ihnen in den Zug Richtung stadtauswärts gefolgt war …
    »Tut mir leid.« Er fasste ihre Hand, immer noch bemüht, wieder zu Atem zu kommen.
    »Ich hab ganz einfach genug von deinen Faxen«, schrie Orchid ihn an.
    »Ich weiß, ich weiß.« Er tätschelte ihre Hand. »Ich war wirklich unfair zu dir. Pass auf, Orchid. Ich habe dich da in etwas hineingezogen, das sehr viel gefährlicher ist, als mir klar gewesen ist. Ich bin ein richtiger Idiot. Du musst in dein Apartment zurückgehen und dich versteckt halten. Ich ruf dich später an, sobald das alles hier vorüber ist.«
    »
Nie im Leben!
Du lässt mich nicht noch mal sitzen!«
    Jetzt schrie sie richtig laut, worauf sich im ganzen Waggon Köpfe umwandten.
    »Ich verspreche dir, ich rufe dich an. Ich
versprech’s dir

    »Ich lass mich nicht wie den letzten Dreck behandeln!«
    »Bitte, Orchid. Ich mag dich wirklich, ganz bestimmt. Und genau deshalb darf ich dich nicht in diese Angelegenheit hineinziehen.« Er betrachtete sie aufmerksam. »Ich
werde
dich anrufen.«
    »Warum sagst du es nicht einfach?«, schrie sie, während ihr plötzlich Tränen in die Augen traten und ihr die Wangen hinunterliefen. »Du steckst in irgendwelchen Schwierigkeiten, nicht wahr? Glaubst du denn, ich merke das nicht? Warum lässt du dir nicht von mir helfen? Warum stößt du mich immer wieder weg?«
    Er brachte es nicht übers Herz, ihr zu widersprechen. »Ja, ich stecke in Schwierigkeiten, aber du kannst mir nicht helfen. Geh einfach wieder in deine Wohnung. Ich komme zu dir zurück, ich verspreche es. Das hier wird bald vorbei sein, so oder so. Aber jetzt muss ich gehen.«
    »Nein!«
Sie klammerte sich an ihn wie eine Ertrinkende.
    Es hatte keinen Sinn. Er musste von ihr wegkommen – um ihrer Sicherheit willen. Die U-Bahn rollte in die Station an der 59. Straße, kam rumpelnd zum Stehen, die Türen glitten auf. Im allerletzten Augenblick traf Gideon eine Entscheidung, riss sich los und rannte aus dem Waggon. Er blieb stehen und drehte sich um, um sich noch einmal zu entschuldigen, aber da knallten die Türen bereits, und er erhaschte durch das Fenster gerade noch einen Blick auf Orchids verwüstete Gesichtszüge, als der Zug die Station verließ.
    »Ich verspreche dir, ich ruf dich an!«, rief er, aber zu spät, denn der Zug war schon nicht mehr zu sehen.

47
    Schlecht gelaunt fuhr Gideon durch den nachmittäglichen Verkehr von Jersey. Er hatte durch den Holland Tunnel die Stadtgrenze von New York City verlassen und war mit dem gemieteten Chevy Richtung Norden durch dieses alte, trostlose urbane Ärgernis gefahren, in dem eine Stadt nahtlos in die andere überging: Kearny, North Arlington, Rutherford, Lodi. Die Straßen sahen alle gleich aus – schmal, voller Menschen, gesäumt von drei- und vierstöckigen

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