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Gier (Ein Paul-Kalkbrenner-Thriller) (German Edition)

Gier (Ein Paul-Kalkbrenner-Thriller) (German Edition)

Titel: Gier (Ein Paul-Kalkbrenner-Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krist
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glauben Sie mir, in dieser Angelegenheit werden Sie nicht einfach nur mit einer Maske und ein paar Stunden Sektservieren davonkommen.«
    Neumann wurde kalkweiß.
    »Also? Kennen Sie diesen Mann?«
    »Ja, verflucht. Er war im
Dark Heaven
. Anfangs waren seine Fragen harmlos. Er erkundigte sich, in welche Clubs man sonst noch so gehen könnte, welche Tipps ich für ihn parat hätte. Ich dachte mir, da ist einer neu in der Stadt und sucht ein bisschen Anschluss. Dann allerdings wollte er immer mehr wissen: ob ich alle Leute kenne, die sich im
Dark Heaven
treffen. Wie lange ich schon in den Club
gehe. Ob ich regelmäßig komme.«
    »Und? Kommen Sie regelmäßig?«
    Neumann griff nach seiner Krawatte im Spind.
    »Wie oft sind Sie im
Dark Heaven

    »Montags und dienstags.«
    »Und seit wann machen Sie das?«
    Der Mann stammelte etwas Unverständliches.
    »Was sagt Ihre Frau dazu?«
    »Verdammt, ich liebe meine Frau. Aber sie kommt mit meinen Neigungen nicht … Warum erzähle ich Ihnen das eigentlich? Das geht Sie überhaupt nichts an.«
    Womit er gar nicht mal so unrecht hatte. »Was hat der Mann noch wissen wollen?«
    »Weiß ich nicht. Offenbar hat der Typ allerhand Leute mit seinen Fragen belästigt, und einige haben sich daraufhin bei Christin beschwert. Sie hat ihre Sicherheitsleute verständigt, die ihn gebeten haben, sich entweder gesittet zu verhalten oder das Haus zu verlassen. Dann ist er verschwunden.«
    »Aber vorletzten Montag ist er wiedergekommen?«
    Ungelenk band sich Neumann den Schlips um den Hals. »Ja. Er war ziemlich aufgeregt und ist auch nicht lange geblieben. Eigentlich war er nur da, um mir zu sagen, dass er sich unbedingt im
Obsession
mit mir treffen müsste. Ihm war bekannt, dass ich da
verkehre. Er wollte unbedingt dorthin, meinte, er brauchte meine Hilfe. Weil ich mich in der Szene auskenne, hoffte er, schneller eine Antwort zu bekommen.«
    »Eine Antwort worauf?«
    »Es ging um eine Frau.«
    »Betty?«
    »Betty hat mal im
Dark Heaven
gearbeitet. Aber was dieser Brodbeck mit ihr zu schaffen hatte, das weiß der Geier. Vielleicht hat er sich in sie verknallt. Passiert ja nicht selten, dass sich ein Freier in eine Hure verliebt.«
    »Also haben Sie sich mit ihm getroffen?«
    »Irgendwie tat er mir ja leid. Er wirkte so … verzweifelt. Wir haben uns für den nächsten Abend verabredet.«
    »Ein Dienstag, oder?« Kalkbrenner stutzte. »Und Ihr Name ist Karl Neumann?«
    »Ja.«
    Karl Neumann. K. N
.
»Sie wollten sich um 19.00 Uhr mit ihm treffen, aber er ist nicht erschienen, richtig?«
    »Genau, ich hab im
Obsession
vergeblich auf ihn gewartet. Am nächsten Tag entdeckte ich dann sein Bild in der Zeitung, und ich wusste, warum er nicht gekommen ist.«
    »Sie haben sich keine weiteren Gedanken gemacht?«
    Neumann zuckte mit den Achseln. »Warum hätte ich? In den Zeitungen stand, dass er bei einem Amoklauf ums Leben gekommen ist. Tragisch, ja, aber was hatte unser geplantes Treffen damit zu tun?«
    Die Tür zu den Umkleiden flog auf. Laute Schritte auf den Fliesen, dann schoss Lehnhoff mit zwei seiner Bulldozer um die Ecke. »Sieh einer an: der Kommissar mal wieder.« Der
Apollo-
Geschäftsführer betrachtete Kalkbrenner spöttisch von Kopf bis Fuß.
    Kalkbrenner rechnete schon damit, dass Lehnhoff ihm den Bademantel vom Leib riss und ihn anschließend den beiden Wachhunden zum Fraß vorwarf. »Wurden Sie von diesem Mann belästigt?«, fragte er stattdessen Neumann.
    »Nein, ich habe mich nur mit ihm unterhalten.« Er packte seine Aktentasche und sah zu, dass er so schnell wie möglich aus dem Bordell kam.
    »Und Sie«, sagte Lehnhoff zu Kalkbrenner, »Sie haben für heute genug gesehen. Sollten Sie noch einmal unsere Gäste belästigen, zeige ich Sie wegen Ruhestörung an.«

128
    Weil von Hirschfeldt vergeblich auf eine Antwort wartete, fragte er weiter: »Warum hast du mir nicht erzählt, dass ihr euch scheiden lasst?«
    Karl-Edmund schloss die Augen. »Wir wollten unsere Trennung erst nach der Wahl bekannt geben. Wir wollten den Wahlkampf nicht beeinträchtigen.« Er schaute seinen Freund bittend an. »Du weißt doch, wegen der vielen Termine, den gemeinsamen Auftritten, der Familie. Moral, Anstand, Werte. Dein Motto.«
    »Aber das ist nicht einfach nur eine Wahlfloskel. Das ist etwas, woran ich glaube.«
    »Frieder, die Welt ist nicht immer so einfach.«
    »Na danke, das bekomme ich jetzt auch gerade zu spüren. Aber ausgerechnet du … Warum?«
    »So was passiert. Nicht jede Liebe

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