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Gier nach Blut

Gier nach Blut

Titel: Gier nach Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gehuscht, hatte Ruiz und den Lagerchef erlebt, die sich beide über den leeren Sarg gewundert hatten, und er war dann, als er den Raum verlassen wollte, von dieser verdammten Tür erwischt worden.
    Suko setzte sich hin.
    Es klappte ganz gut. Als er allerdings an seiner Stirn nachfühlte, da glitt die Fingerkuppe schon über eine mächtige Beule hinweg. Dieses Andenken würde er wohl noch länger behalten, was nicht tragisch war, denn das ließ sich verkraften.
    Er stöhnte auch nicht, denn das bedeutete Schwäche, und eine Schwäche hatte er leider schon zu oft gezeigt. Er drehte sich um und entdeckte den Sarg. Es gab ihn also noch.
    Suko lachte innerlich. Demnach hatte er sich das Geschehen nicht eingebildet. Der Sarg stand für ihn sogar günstig. Suko kroch hin, hob den rechten Arm und stützte sich auf die Kante ab. So quälte er sich dann in die Höhe.
    Breitbeinig blieb er stehen, den Kopf etwas gesenkt, den Blick auf den leeren Sarg gerichtet. Ein leerer Sarg!
    Es wollte ihm nicht in den Kopf. Er verknotete die Hände zu Fäusten, er war mehr als wütend über sich selbst, dann wieder kehrte die verdammte Erinnerung zurück.
    Die ersten Schritte setzte er vorsichtig. Bei jedem Auftreten zuckte es in der Beule an der Stirn, und mit kleinen Schritten bewegte er sich auf die Tür zu.
    Sie war wieder geschlossen. Suko stemmte die Hand auf die Klinke, drückte die Klinke herunter und zog die Tür vorsichtig auf, wobei er mit der freien rechten Hand nach der Beretta faßte.
    Er brauchte sie nicht. Der Gang vor ihm war leer. Überhaupt machte diese kleine Lagerhalle auf ihn einen menschenleeren Eindruck, abgesehen von ihm selbst.
    Er hätte sich irgendwohin beißen können, denn wenn er ehrlich war, hatte er versagt. Der Fall war nicht so gelaufen, wie er sich das vorgestellt hatte. Dabei hatte alles so gut begonnen. Die Blutsaugerin hatte sich in seiner Umgebung befunden, das wußte er genau. Er hätte eigentlich nur zugreifen brauchen, das aber war ihm durch die verdammte Tür verwehrt worden, und so stand er wieder am Anfang oder vor dem Nichts.
    Suko verließ den Raum.
    Im Gang hielt er sich weiterhin ruhig, lauschte, doch außer seinen eigenen Atemgeräuschen war nichts zuhören.
    Er pustete die Luft aus und mußte sich mit der linken Schulter an die Wand lehnen. Die Kopfschmerzen ließen sich ertragen, aber Suko nahm sich trotzdem die Zeit, für einige Minuten völlig abzuschalten, zu meditieren. Er kämpfte so gegen die Schmerzen an. Sie verschwanden zwar nicht, aber sie wurden zu einem Teil seiner Existenz, und so konnte er damit besser umgehen.
    Die Ruhepause hatte dem Inspektor gutgetan. Er war wieder bereit, den Kampf aufzunehmen. Er würde es ihnen zeigen, allen würde er es zeigen. Er kochte vor Wut und bewegte sich auf den Ausgang zu.
    Natürlich war er wachsam, doch in seiner unmittelbaren Nähe rührte sich nichts.
    Suko passierte einige Türen. Sie alle waren geschlossen. Er glaubte auch nicht, daß sich hinter der einen oder anderen die Blutsaugerin aufhielt. Die Lagerhalle war nicht ihr Revier. Hier fand sie keine Menschen, deren Blut sie trinken konnte.
    Plötzlich blieb Suko stehen.
    Er hatte ein dumpf klingendes Geräusch, einen Fall, gehört. In seiner Nähe, aber trotzdem irgendwie weit entfernt, denn links von ihm befand sich eine Tür.
    Sie war ziemlich schmal und führte in das Büro eines gewissen Stanley Flannigan, wie Suko auf dem Türschild lesen konnte. Der Mann war also noch da. Suko wollte ihn fragen, möglicherweise wußte er mehr oder hatte zumindest Ruiz und seinen Leibwächter aus dem Komplex verschwinden sehen.
    Suko klopfte nicht, er stieß die Tür auf und trat auch sofort über die Schwelle. Flannigan war nicht zu sehen. Sukos Blick glitt durch ein leeres Büro. Er sah einen Schreibtisch, auch Besucherstühle und ein Fenster, vor dem ein Lamellenrollo hing, das das helle Licht filterte. Der Schreibtisch fiel ihm wegen der auf ihm herrschenden Unordnung auf.
    Das Telefon stand nicht mehr so, wie es eigentlich hätte stehen sollen.
    Die Unterlage war verschoben. So weit, daß sie beinahe an der rechten Seite nach unten kippte. Auch Papiere waren auf den Boden geflattert.
    Wenn er ehrlich war, dann sah es in diesem Büro aus, als hätte es einen Kampf gegeben.
    Das ungute Gefühl verdichtete sich. Zudem dachte Suko an das Geräusch, aber er sah keinen Menschen, der es hätte verursachen können. Oder war es doch anders gewesen?
    Er konnte den Raum nicht hundertprozentig

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