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Gier nach Blut

Gier nach Blut

Titel: Gier nach Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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überblicken. Jenseits des Schreibtisches gab es einen toten Winkel. Dort konnte sich durchaus jemand verbergen.
    Und auch von dort hörte Suko das Schleifen.
    Er wollte hinlaufen, als er bereits die Bewegung am oberen Rand des Schreibtisches sah. Jemand war dabei, vom Fußboden aufzustehen, und dessen Gesicht schob sich über die Schreibtischkante hinweg.
    Suko tat nichts.
    Er starrte dieses Gesicht an. Als er es zur Hälfte sah, wußte er, daß es dem Mann gehörte, mit dem Ruiz gesprochen hatte. Nur zeigte es sich jetzt verändert. Da waren nicht nur die leeren Augen, die Suko erschreckten und ihn gleichzeitig auf etwas aufmerksam machten, es war auch das Blut an seinem Hals, das verkrustet auf langen Striemen hing, die irgendwelche spitzen Gegenstände gerissen hatten.
    Entweder Nägel oder Vampirzähne…
    Suko war Fachmann genug, um dies erkennen zu können. Er dachte auch einen Schritt weiter. Sarah Helen Roberts hatte ihr erstes Opfer geholt!
    Stanley Flannigan drückte sich höher. Er konnte sich nicht normal bewegen. Seine Gestalt schwankte, noch steckte nicht die Kraft in ihr, die einen Wiedergänger ›auszeichnete‹. Er würde noch einige Zeit der Erholung brauchen.
    Dann aber kam es, wie es kommen mußte, vorgezeichnet von einer dunklen Seite der Natur. Dann erwachte die Gier nach dem Lebenssaft, und auch Flannigan würde sich auf jedes zweibeinige Wesen stürzen, das in seine Nähe geriet.
    Der Mann mußte gelitten haben. Die Vampirkrallen hatten nicht nur seinen Hals eingerissen, sie waren auch über seine Brust geglitten und hatten dabei das Hemd zerfetzt.
    Der Blutsauger wirkte wie ein Zombie. Leicht schwankend stand er da, das Maul zitterte. Ihm waren zwei spitze Zähne gewachsen. Auch an ihm war der Fluch nicht vorbeigegangen.
    Es gab nur eine Möglichkeit. Flannigan mußte getötet werden, um erlöst sein zu können.
    Suko trat einen Schritt zurück, dann einen zweiten. Zwischen der Tür und dem Schreibtisch blieb er stehen, ohne den Vampir aus dem Blick zu lassen. Der bewegte sich in einem Zeitlupentempo. Er hob den rechten Arm an und streckte ihn aus. Die Finger spreizte er, bewegte sie nach unten, dann wieder in die Höhe, als wäre er dabei, ihre Geschmeidigkeit zu prüfen.
    Noch einmal stützte er sich ab. Damit hatte er genügend Schwung bekommen, um die ersten Schritte zu gehen, die zwar zittrig, dennoch zielstrebig waren, und sein Ziel hieß Suko. Er war der Mensch, in dessen Adern das Blut pulsierte.
    Suko ließ ihn kommen. Er verlor nicht die Nerven, denn nicht zum erstenmal stand er einer derartigen Situation gegenüber.
    Zur gegebenen Zeit würde er eingreifen, aber er wollte nicht die Beretta nehmen. Ein Schuß wäre aufgefallen. Um Vampire lautlos vernichten zu können, besaß er die Dämonenpeitsche.
    Ohne Hast zog er sie hervor. Auch weiterhin ohne Hast schlug er den Kreis über dem Boden und schaute dabei zu, wie die drei aus Dämonenhaut gefertigten Riemen hervorrutschten und den Boden berührten, wo sie sich ausbreiteten.
    Dann hob Suko die Peitsche an.
    Der Vampir ging ziemlich unregelmäßig, er bewegte sich dabei schwankend, als würde er jeden Augenblick das Gleichgewicht verlieren.
    Sein Blick war streng nach vorn gerichtet, die blassen Lippen zitterten, und zwei spitze Zähne ragten etwa eine halbe Daumenlänge über den Rand der Lippen hinweg.
    Sein Zeichen.
    Suko schüttelte den Kopf. Er biß die Lippen zusammen. Es tat ihm sogar leid, den Mann mit der Peitsche zu schlagen, aber es gab keine andere Möglichkeit.
    Er holte nicht einmal besonders stark aus. Der Schwung aus dem Handgelenk reichte völlig. Die drei Riemen wischten auf den Blutsauger zu, als wollten sie ihn umschlingen.
    Flannigan war sogar stehengeblieben, weil er mitkriegen wollte, was da passierte.
    Er wurde getroffen.
    Plötzlich zuckte er zusammen. Er riß die Arme in die Höhe. Sein Körper bewegte sich wild. Genau dort, wo die Riemen ihn erwischt hatten, quoll Rauch auf, da war die Haut verbrannt, und auch die Kleidung hatte ihn nicht schützen können.
    Der Vampir brach zusammen. Er winkelte noch den Arm an und streckte ihn zur Seite. Mit dem Ellbogen schlug er dabei auf die Schreibtischplatte, weil er sich dort Halt erhoffte, aber er rutschte sehr schnell wieder ab und sackte auf dem Boden sitzend zusammen. Suko ging zu ihm.
    Er brauchte ihn nicht mit dem Fuß anzustoßen. Vor seinen Augen kippte der Blutsauger zur Seite. Er schlug auf, zuckte nicht einmal mehr und blieb liegen.
    Es war

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