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Gier

Gier

Titel: Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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wenn Phädra es ebenfalls versucht.«
    Â»Wissen wir, wo sich dieser Bankdirektor Colin B. Barnworth im Augenblick aufhält? Dieser sogenannte ›B‹?«
    Â»Jetzt haben wir Montagabend, einen gewöhnlichen Arbeitstag. Vielleicht sitzt er noch im Büro von Antebellum. Möchtest du, dass ich Kontakt zu ihm aufnehme?«
    Hjelm zögerte kurz, während er versuchte, alle Puzzleteile zusammenzusetzen. »Nein«, antwortete er. »Nicht jetzt. Sie haben keine Anhaltspunkte dafür, dass wir ihnen auf der Spur sind. Jedenfalls nicht so dicht. Er kann warten. Aber es ist durchaus denkbar, dass wir einen anderen Mann in New York benötigen.«
    Paul Hjelm wählte eine Nummer.
    Eine Frauenstimme meldete sich: »Ja, Marek Kubbilubbskis Apparat.«
    Â»Kowalewskis«, korrigierte Hjelm sie. »Hier ist sein Chef. Ist er wach?«
    Â»Einen Augenblick bitte«, antwortete die Frauenstimme.
    Dann war Kowalewskis auffallend dünne Stimme zu hören: »Ja, ist dort der Chef?«
    Â»Ja, Hjelm hier. Phantastische Arbeit in New York, Marek. Wie schlecht ist es um dich bestellt?«
    Â»Ich vermute, es hängt davon ab, was genau geschehen ist. War Rianna Tinsley unsere Jane Doe?«
    Â»Ja«, antwortete Hjelm. »Du hast die gesamte Kette eingefangen, von Krakau über London bis nach New York. Und die amerikanische Polizei hat dich noch nicht zur Rede gestellt?«
    Â»Nein«, antwortete Kowalewski, während Hjelm zu hören meinte, wie er sich in seinem Bett aufsetzte.
    Â»Aber der Respirator?«, fragte Hjelm skeptisch.
    Â»Zur Not kann ich ihn ausschalten«, meinte Kowalewski. »Ich habe schon versucht, ohne ihn zu atmen. Und es hat geklappt.«
    Â»Rianna Tinsley hatte eine Vertraute, eine Kontaktperson. Im Moment kennen wir sie nur unter dem Namen Phädra, aber wir wissen, dass sie in New York wohnt. Es könnte sein, dass wir Kontakt zu ihr aufnehmen müssen.«
    Â»Das kann ich übernehmen«, sagte Marek Kowalewski entschieden.
    Â»Ich nehme an, dass dich die Erlebnisse in dem Haus ziemlich mitgenommen haben, oder?«
    Â»Albträume«, antwortete Kowalewski. »Ich bin bestimmt schon zehnmal wieder dort gewesen. Im Traum. Aber das hält mich nicht davon ab.«
    Â»Prima, ich melde mich wieder.«
    Das Gespräch war beendet. Hjelm sah zu den beiden am Computer beschäftigten Frauen hinüber. Hershey schüttelte den Kopf und sagte: »Kamerascheuer Typ, unser Minotaurus. Noch immer keine anderen Fotos. Und keine weitere Info.«
    Â»Aber ich habe etwas herausgefunden«, sagte Bouhaddi. »Die Freundin der jungen Harvardstudentin Rianna Tinsley ist vermutlich eine Jane Halloway. Die Suche hat etwas gedauert, weil sie inzwischen nicht mehr so heißt. Sie hat 2002 einen Scott Bennings geheiratet, kurz bevor der erste Sohn Ridley geboren wurde. Jane Halloway und Rianna Tinsley sind gleich alt, haben zur selben Zeit in Harvard studiert und ebenfalls zur selben Zeit eine Anstellung bei Antebellum Invest Inc. bekommen. Dann sprang Halloway im September 2001 ab und wurde kurz darauf Jane Bennings, die inzwischen in der East 84th Street mit Aussicht auf das Metropolitan Museum of Art wohnt. Zwei Söhne, Ridley und Anthony Bennings, die auf die hochexklusive Privatschule Riverdale Country nördlich von Manhattan gehen.«
    Â»Gut«, sagte Hjelm. »Es besteht natürlich das Risiko, dass sich Asterion die Söhne in der Riverdale vorknöpft.«
    Â»Wir wissen allerdings nicht, wie weit sie bereits gekommen sind«, warf Bouhaddi ein. »Es ist zum Beispiel durchaus möglich, dass Rianna Tinsley Phädra bereits während ihrer Folter verraten hat. In dem Fall ist Jane Bennings vielleicht schon tot.«
    Â»Aber Christopher James Huntington alias Ray Hammett ist ziemlich lange in London geblieben«, sagte Hjelm. »Hätte er sich Phädra nicht auch persönlich vorgeknöpft, wenn er schon so dicht an ihr dran war?«
    Â»Asterion ist eine große Organisation«, wandte Hershey ein. »Huntington muss nicht überall persönlich anwesend sein.«
    Â»Obwohl ich vermute, dass er es gerne wäre«, sagte Hjelm. »Ich glaube jedenfalls, dass er die Folter von Rianna Tinsley selbst geleitet hat. Aber das ist nur eine Hypothese.«
    Â»Wie es auch vorerst eine Hypothese bleiben muss, dass wir Phädra vor Asterion ausfindig machen können«, sagte Corine Bouhaddi. »Weil

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