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Gier

Gier

Titel: Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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gewisse Information, und unmittelbar bevor er seine Kräfte in seinem vom Fahrradfahren durchtrainierten rechten Bein bündelte, überdachte er noch einmal alles, was er über Radoslaw Trzciński in Erfahrung gebracht hatte. Äußerst maskulin, lässt sich über die Bullen aus, Misshandlung von Frauen, Diebstahl, Betrügereien, Verbreitung irreführender Behauptungen, unlesbares Namensschild an der Tür. Risikofaktoren, die er tolerieren konnte?
    Ja, entschied er, griff nach der frisch erworbenen Schusswaffe, entsicherte sie und trat die Tür ein.
    Dahinter befand sich eine Werkstatt. Drei Männer, die an verschiedenen Maschinen standen, starrten ihn entgeistert an. Einer von ihnen trug einen Schnauzbart wie Lech Walęsa und war zweifellos Radoslaw Trzciński.
    An den Stühlen, die um einen etwas abseits platzierten Esstisch herum standen, der mit Bierflaschen übersät war, hingen nicht weniger als drei prall gefüllte Achselhalfter. Die Blicke der drei Männer wanderten zwischen den Halftern und dem Eindringling hin und her. Zwischen den Männern und dem Tisch lagen nur ein paar Meter.
    Kowalewski kam erst auf die Idee loszuschreien, als es fast zu spät war: »Polizei! Hände hoch.«
    Die drei Männer nahmen unschlüssig die Hände hoch, während eine der Maschinen weiterhin gefälschte Kreditkarten auf den Boden ausspuckte und Marek Kowalewski sich fragte, was zum Teufel er jetzt machen sollte.
    Â»Flach hinlegen, den Blick auf den Boden gerichtet!«, brüllte er.
    Als sie auf dem Boden lagen, zog er mit zitternden Händen sein Handy aus der Tasche. Er hatte sich nicht einmal so weit vorbereitet, dass er die Telefonnummer der Krakauer Polizei in seinem Handy gespeichert hätte. Tatsache war, dass er sich überhaupt nicht vorbereitet hatte.
    Informationen sammeln, dachte er grimmig und drückte die Wahlwiederholungstaste.
    Jutta Beyer wartete noch nicht allzu lange auf den Rückruf von Tony Robbins, aber sie war ungeduldig, und als endlich das Klingeln des Handys die Stille in dem dunklen Büro zerriss, war sie überzeugt davon, dass es der Londoner Kollege war.
    Â»Ja, Tony«, sagte sie ins Handy.
    Â»Sorg dafür, dass die Krakauer Polizei so schnell wie möglich einen Streifenwagen schickt«, rief Marek Kowalewski und gab ihr eine Adresse, die Jutta Beyer automatisch in den Computer eingab, bevor sie überhaupt begriff, mit wem sie sprach.
    Â»Marek, was ist passiert?«, fragte sie erschrocken.
    Â»Ich stehe hier mit einer kompletten Fälscherbande«, schnaufte Kowalewski. »Drei Männer und drei Schusswaffen.«
    Â»Bist du okay?«
    Â»Im Moment noch. Ruf jetzt an. Es eilt.«
    Er hatte die Verbindung unterbrochen. Im selben Augenblick als Jutta Beyer in Krakau anrief, tauchte eine Mitteilung auf ihrem Bildschirm auf. Sie bemühte sich, sie zu ignorieren, während sie wortreich der Polizei in Krakau Dampf zu machen versuchte. Als sie endlich davon überzeugt war, dass die Beamten sich beeilen würden, fragte sie sich, ob sie Marek zurückrufen und ihm Mut machen sollte, und öffnete gleichzeitig die Mitteilung.
    Es war ein kurzer eindeutiger Text: »Die Zivilstreife mit Mark Payne und David Coleman gehörte der Flotte der Begleitfahrzeuge an. Keine weiteren Informationen.«
    Jutta Beyer betrachtete die Mitteilung, seufzte und schrieb: »Das war nicht unbedingt meine Frage, Tony. Was kannst du mir sonst noch über Mark Payne und David Coleman sagen?«
    Â»Habe heute Abend viel zu tun. Bis später dann. Tony.«
    Das war alles. Jutta Beyer schüttelte den Kopf und lehnte sich zurück. War es in der verlassenen Bürolandschaft tatsächlich kälter geworden? Oder kam die Kälte von innen? Sie las die Mitteilungen noch einmal sorgfältig durch. Danach verglich sie sie mit den vorherigen. So saß sie eine ganze Weile, bis sie ein Geräusch wahrnahm, das sich sukzessive verstärkte, bis es wie ein elektrisches Signal unmittelbar in ihren Schädel drang. Geradewegs in den Hirnlappen hinein, der für das schlechte Gewissen zuständig war.
    Â»Marek«, rief sie mit einer ihm gegenüber völlig ungewohnten Fürsorglichkeit.
    Er sagte nur: »Danke.«
    Â»Danke?«
    Â»Die Polizei ist vor Ort, sie haben alles unter Kontrolle. Danke für deinen schnellen Einsatz.«
    Â»Gern geschehen«, erwiderte Jutta Beyer aufrichtig. »Alles gut

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