Gift per E-Mail
Es ist sozusagen eine Tarnung. Euer Täter hat sich auf das kleine Netzwerk des Strandcafés draufgesetzt und seine fiese Mail automatisch von dort aus weitermailen lassen, damit man ihn nicht entdecken kann. Doch Tom Wood ist nicht so einfach zu täuschen! Ich habe die richtige Adresse herausbekommen!!! Ich weiß zwar nicht, wer sich dahinter verbirgt, aber schließlich sollst du ja auch noch was zu tun haben, Just. Hier ist die E-Mail-Adresse der Qualle.«
»Wow!«, entfuhr es Bob. »Tom hat das Rätsel gelöst! Mrs Baker wird Augen machen!«
»Und Dick Perry erst«, freute sich Peter. Er las weiter: »Doch bevor ich die Lösung offenbare: Was ist eigentlich der Hintergrund deiner Bitte? Na ja, das kannst du mir ja morgen in der Schule erklären. Nach der blöden Englischarbeit bei dem elenden Barnes, der immer so aufpasst, ob man abschreibt. Du könntest mich eigentlich wirklich mal abschreiben lassen, Just! Für den Job, den ich jetzt für dich getan habe! Eine Hand wäscht die andere, okay? Also, hier ist die Adresse – aber warte, ich will es dir nicht zu leicht machen. Du liebst ja Rätsel. Ganz allein für dich habe ich den Absender in ein Rätselgedicht verpackt! Damit du auch eine kleine Nuss zu knacken hast. Wenn du nicht weiterkommst, lass dir von Peter und Bob helfen. So schwer ist’s nicht. Wenn ihr es bis morgen früh nicht rausbekommen habt, ladet ihr mich bei MacBurger zum großen Mittagsmenü ein, einverstanden?
Er hat eine große Nase und ist doch kein Elefant
Nichts bleibt ihm verborgen, jeder Mief ist ihm bekannt
Es gibt ihn überall, in wirklich jedem Land
Doch willst du IHN finden, schau über deinen Rand.«
»Was bedeutet das denn?«, fragte Bob verunsichert.
Peter grinste und dichtete selber weiter. »Als Tom ein schönes Rätsel fand – raubte dies Justus den Verstand.«
»Sehr witzig, Peter!«, fuhr ihn Justus an. Statt der Quallen-Adresse hatte er nun ein paar seltsame Reime in der Hand. »Wir lösen es später«, entschied er. »Manchmal sind Rätsel wirklich eine Last! Warum nur hat Tom die Adresse nicht einfach hingeschrieben? Lies erst mal weiter, Peter.«
Peter wurde wieder ernst und fuhr fort: »Also, Just, viel Spaß beim Enträtseln. Ich habe mich übrigens gleich mal auf das Netzwerk des Absenders draufgehackt. War total offen, sein Computer. Zumindest für so einen wie mich. Habe mich kurz auf der Seite umgetan, na ja, war halt neugierig, und habe ein, zwei interessante Dateien gefunden und kopiert. Dann war leider Schluss, weil unsere Zielperson aus dem Netz gegangen ist. Hoffe, man hat mich nicht bemerkt. Ich sende dir die Dateien im Anhang. Die eine Datei enthält ein komisches Muster und die andere ein Foto. Schau selbst. Warum ich ausgerechnet die ausgewählt habe? Nun, sie hießen ›Gold‹. Das hat mich sofort angemacht. Gold ist cool. So. Und deine Quallendatei kriegst du gleich mit dazu. Ich will sie nicht mehr haben. Wer weiß, was da noch alles für Teufelsviren drinstecken.«
»Mach die zwei Dateien auf, Bob«, sagte Justus. »Natürlich nicht die Quallendatei«, fügte er schnell hinzu.
»Erst zu Ende lesen«, forderte der dritte Detektiv.
Es war nicht mehr viel Text. Der aber hatte es noch einmal in sich: »Also, Justus, viel Spaß beim Rätseln. Oh Mann, eben klopft jemand unten gegen die Tür. Wer ist denn das bloß? Um diese Zeit? Ich muss mal nachschauen. Ich schicke nur die Mail an dich noch schnell ab und lösche das Dokument dann am besten gleich. Wer weiß, ob nicht noch irgendwelche Computerviren drauf sind. Mit denen kannst du dich dann rumplagen. Der Blödmann da unten hört einfach nicht auf zu klopfen. Ich komme ja gleich!!! Also, ultraschnelle Datengrüße, bis morgen. – Tom.«
»Das … das …«, stotterte Bob. Ihm war es kalt den Rücken heruntergelaufen. »Das ist ja ein Beweisstück allererster Güte! Tom schreibt diese E-Mail an Justus und unten klopft der Entführer an die Tür!«
Peter speicherte Toms Mail auf die Festplatte und löschte die Mailbox. »Tom wollte also nicht abhauen!«, sagte er. »Und ich sage euch was: Ich glaube, er wurde entführt, weil er den Absender der Quallen-Mail herausgefunden hat! Hier: Tom schreibt es selbst: ›Ich hoffe, man hat mich nicht bemerkt.‹ Schätze, sein elektronischer Besuch ist von der Qualle entdeckt worden!«
»Sieht ganz danach aus«, gab Justus ihm Recht. »Obwohl der Zusammenhang noch nicht bewiesen ist. Wie dem auch sei, zum Glück hat Tom die E-Mail an mich
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