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Gift vom Mars

Gift vom Mars

Titel: Gift vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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wollen immer noch die Runde mitmachen?«
    »Auf alle Fälle.«
    »Gut. Da Sie selbst keinen Wagen haben, gebe ich Ihnen einen. Sobald er Ihnen zugeteilt ist, müssen Sie sich auch darum kümmern und ihn in Schuß halten. Alle Reparaturen bei Beschädigungen durch eigenes Verschulden werden Ihnen von der Löhnung abgezogen. Klar?«
    »Ja.«
    »Ich teile Sie in Griswolds Team ein. Ich weiß, daß Sie nicht besonders gut mit ihm auskommen, aber er ist unser bester Mann, und Sie haben noch keine Erfahrung. Einem anderen möchte ich Sie nicht mitgeben. Können Sie eine Sandkatze fahren?«
    »Ich denke, ich komme mit jedem Fahrzeug zurecht.«
    »So, können Sie das? Nun, dann beweisen Sie es uns.« Er wollte gerade weitergehen, als er etwas sah. »Was bilden Sie sich eigentlich ein?« bellte er.
    Bigman war soeben in den Gemeinschaftssaal getreten. Er trug einen neuen Overall, und seine Stiefel waren auf Hochglanz poliert. »Ich gehe auf die Runde, Mr. Hennes«, sagte er gedehnt. »Ich habe schließlich keinen Stubenarrest und besitze immer noch meine Lizenz als Farmboy, wenn Sie mich auch für Küchendienst eingeteilt haben. Das bedeutet, daß ich mit auf die Runde gehen kann – das bedeutet auch, daß ich ein Recht auf meinen alten Wagen habe.«
    Hennes zuckte die Schultern. »Ich kann es Ihnen nicht verwehren. Aber nur noch eine Woche, Bigman – eine Woche. Wenn Sie sich nachher irgendwo auf makianischem Grund und Boden blicken lassen, werde ich dafür sorgen, daß Ihnen einer auf die Zehen tritt.«
    Bigman machte eine drohende Geste hinter Hennes' Rücken und wandte sich dann zu David. »Schon mal eine Atemmaske benutzt?«
    »Bis jetzt nicht. Aber ich habe natürlich davon gehört.«
    »Das nützt gar nichts. Da, ich zeige es Ihnen, wie man es macht. So müssen Sie sie anfassen. Jetzt über den Kopf, und passen Sie auf, daß sich die Riemen nicht verdrehen, sonst bekommen Sie Kopfschmerzen. Sehen Sie jetzt?«
    Die obere Hälfte von Davids Gesicht war plötzlich eine von Plastik verhüllte Monstrosität, und der Doppelschlauch, der von den Sauerstoffzylindern zu beiden Seiten seines Kinns herunterführte, nahm ihm jede Ähnlichkeit mit einem Menschen.
    »Schwierigkeiten mit dem Atmen?« fragte Bigman.
    David mühte sich ab, versuchte Luft einzusaugen. Schließlich riß er die Maske herunter. »Wie schaltet man das denn ein? Da ist kein Ventil.«
    Bigman lachte. »Jetzt sind wir für gestern abend quitt. Man braucht kein Ventil. Die Zylinder schalten sich automatisch ein, wenn man die Maske anlegt. Die Körperwärme löst die Sauerstoffzufuhr aus. Und wenn man sie herunternimmt, schaltet sie sich wieder ab.«
    »Dann stimmt etwas mit meiner Maske nicht. Ich ...«
    »Doch, doch. Der Gasdruck beträgt nur ein Fünftel des Normaldrucks und entspricht damit dem Druck der Marsatmosphäre. Hier kann man sie nicht benutzen, weil man gegen den Druck einer normalen Erdatmosphäre ankämpft. Draußen in der Wüste klappt das schon. Und der Druck reicht auch aus; denn wenn er auch nur ein Fünftel beträgt, so wird doch nur reiner Sauerstoff zugeführt. Man hat genauso viel Sauerstoff wie immer. Nur eines dürfen Sie nicht vergessen, wenn Sie einmal außerhalb der Kuppel sind: Durch die Nase einatmen und durch den Mund ausatmen. Wenn Sie durch die Nase ausatmen, beschlägt sich das Glas, und Sie sehen nichts mehr.«
    Er ging um David herum, als wollte er ihn inspizieren, und schüttelte den Kopf. »Ich weiß nur nicht, was man mit Ihren Stiefeln anfangen soll. Schwarz und weiß! Sieht gerade aus, als hätten Sie Reinemachdienst.« Er blickte auf seine eigenen rosa und purpur verzierten Kreationen voll Stolz herunter.
    »Ich komme schon zurecht«, sagte David. »Gehen Sie jetzt besser zu Ihrem Wagen. Ich glaube, sie wollen abfahren.«
    »Schon gut. Und passen Sie auf! Außerhalb der Kuppel ist ganz andere Schwerkraft. Das ist recht unangenehm, wenn man nicht daran gewöhnt ist. Und noch eins ...«
    »Ja, was denn?«
    »Nehmen Sie sich vor Griswold in acht!«
    »Danke! Ich werde schon aufpassen.«
    Die Sandkatzen fuhren jetzt in Reihen auf. Insgesamt waren es mehr als hundert, und jede einzelne wurde ein letztes Mal von ihrem Besitzer genau überprüft. Jeder Wagen hatte irgendwelche spaßigen Aufschriften. Die Sandkatze, die man David zugeteilt hatte, war grellbunt bemalt und trug eine Anzahl weißer Kreideaufschriften von früheren Besitzern. Vorn, auf dem granatartig zugespitzten Bug des Wagens, stand: »Hallo, Girls!« und

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