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Gift vom Mars

Gift vom Mars

Titel: Gift vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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gesenkt.
    Brüllendes Gelächter erhob sich.
    Hennes unterdrückte mühsam seine Wut. Er sagte zu David: »Sie wollen sagen, daß man Sie angegriffen hat?«
    David schüttelte den Kopf. »Nein, Sir. Ich will nur sagen, daß ich einen ehrlichen Kampf geführt habe und daß sieben Farmboys Zeugen waren. Ein Mann, der sich auf einen Kampf einläßt, muß das doch im vollen Wissen aller möglichen Konsequenzen tun. Wollen Sie vielleicht neue Regeln aufstellen?«
    Ein zustimmendes Geschrei erhob sich. Hennes blickte in die Runde und rief: »Es tut mir leid, daß ihr euch zu Handlungen verleiten laßt, die ihr bedauern werdet. Und jetzt zurück an die Arbeit mit euch allen! Ich werde das heute nicht vergessen. Und was Sie betrifft, Williams, so werden wir uns die Sache überlegen. Sie ist noch nicht abgeschlossen.«
    Er drehte sich auf dem Absatz herum und ging ins Haus. Nach einer Weile zerstreute sich die Menge.
     
    Früh am nächsten Morgen wurde David in Bensons Büro gerufen. Sie hatten die ganze Nacht gefeiert, und David konnte sich den anderen natürlich nicht entziehen, und so gähnte er lange und gründlich, als er durch die Tür in Bensons Büro trat. Er mußte sich dabei bücken, um mit dem Kopf nicht an den Türstock zu stoßen.
    »Kommen Sie nur rein, Williams!« sagte Benson. Der Agronom trug einen weißen Labormantel, und in seinem Zimmer hing der typische Geruch von Ratten und Hamstern.
    »Danke!« sagte David. »Was kann ich für Sie tun?«
    » Ich kann etwas für Sie tun, Williams. Sie sitzen ziemlich in der Klemme, aber es könnte noch schlimmer sein. Ich fürchte, Sie wissen nicht recht, wie die Zustände auf dem Mars hier sind. Mr. Makian hat das Recht, Sie erschießen zu lassen, wenn er der Ansicht ist, daß Griswold von Ihnen ermordet wurde.«
    »Ohne Verhandlung?«
    »Nein, aber Hennes könnte leicht zwölf Farmboys finden, die eine Mordanklage unterstützen.«
    »Aber er würde mit den übrigen Farmboys Ärger bekommen, wenn er es versuchte, nicht wahr?«
    »Ich weiß. Das habe ich Hennes auch wieder und wieder gesagt. Wissen Sie – Hennes und ich vertragen uns nicht besonders. Er ist mir viel zu diktatorisch und hält zuviel von seinen eigenen Ideen. Mr. Makian ist völlig meiner Ansicht. Er muß es natürlich Hennes überlassen, mit den Leuten zu reden, deshalb hat er sich gestern auch nicht eingemischt. Aber er sagte Hennes nachher ins Gesicht, daß er nicht den Frieden auf der Farm wegen eines solchen Esels wie Griswold gestört haben wollte. Aber Hennes vergißt nicht so leicht etwas, und er wird immer Ihr Feind sein.«
    »Das werde ich riskieren müssen, nicht wahr?«
    »Wir können das Risiko verringern. Ich habe Makian gefragt, ob ich Sie hier einsetzen darf. Sie könnten mir recht nützlich sein, wissen Sie, selbst ohne wissenschaftliche Ausbildung. Sie könnten mir beim Füttern der Tiere und beim Reinigen der Käfige helfen. Ich könnte Ihnen auch beibringen, wie man sie betäubt und ihnen Injektionen gibt. Viel ist es nicht, aber auf diese Weise sind Sie wenigstens Hennes aus dem Weg. Haben Sie Lust?«
    David antwortete voll Würde: »Das wäre doch ein ziemlicher sozialer Abstieg für einen Mann, dem man gerade gesagt hat, er sei jetzt in Ehren unter den Farmboys aufgenommen.«
    Der Agronom runzelte die Stirn. »Hören Sie doch auf, Williams! Nehmen Sie doch nicht ernst, was diese Kindsköpfe Ihnen sagen. Farmboy! Ein hochtrabender Name für einen angelernten Farmarbeiter und nicht mehr! Sie werden doch nicht so dumm sein und auf dieses Geschwätz etwas geben. Hören Sie, wenn Sie mit mir zusammenarbeiten, helfen Sie vielleicht mit, das Geheimnis dieser Vergiftung zu lösen, und dann wäre wenigstens der Tod Ihrer Schwester gerächt. Deshalb sind Sie doch zum Mars gekommen, oder?«
    »Gut, ich bin einverstanden«, sagte David.
     
    Bigman spähte vorsichtig durch die Tür. »He!« flüsterte er halblaut. David drehte sich um und schloß die Käfigtür.
    »Hallo, Bigman!«
    »Ist Benson da?«
    »Nein, er ist heute den ganzen Tag weg.«
    »Okay.« Bigman trat ein, sorgfältig bemüht, keinen der Gegenstände im Laboratorium auch nur zu streifen.
    »Sagen Sie mir bloß nicht, daß Sie etwas gegen Benson haben.«
    »Wer – ich? Nein. Er ist nur ein wenig ... Sie wissen schon.«
    Er klopfte sich mit dem Finger auf die Stirn. »Man stelle sich vor, ein erwachsener Mensch, der zum Mars kommt, um mit kleinen Tieren herumzuspielen! Und dann sagt er uns immer, wie wir pflanzen und ernten

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