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Gilde der Jäger 01 - Engelskuss

Gilde der Jäger 01 - Engelskuss

Titel: Gilde der Jäger 01 - Engelskuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. Singh
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Teller wieder erschien. Als er den Deckel hob, blickte sie auf ein Abendessen aus gegrilltem Fisch in einer weißen Soße, gedünstetem Gemüse und kleinen Kartoffeln. Ihr lief das Wasser im Mund zusammen. »Danke.«
    »Gern geschehen.« Er griff sich einen zweiten Stuhl und schob ihn mühelos vor ihren, obwohl es haargenau der gleiche Stuhl war, auf dem sie saß, der sich jedoch von ihr nicht einmal kippen ließ. »Womit wollen Sie anfangen?«
    »Ich lasse mich nicht von Ihnen füttern.« Entschlossen presste sie die Lippen aufeinander.
    Er spießte ein Stück Möhre auf. »Die Männer, die mich in Ihre Wohnung begleitet haben– kennen Sie sie?«
    Elena hielt den Mund fest geschlossen, aus Angst, er würde ihr ineinem unbemerktem Augenblick Essen in den Mund schieben.
    »Mitglieder der Sieben«, sagte er und beantwortete damit seine eigene Frage. »Vampire und Engel, die sich ungeachtet ihres eigenen Fortkommens dem Schutz Raphaels verschrieben haben.«
    Von Neugier gepackt fragte sie: »Warum?«
    »Das geht nur uns etwas an.« Allem Anschein nach schmeckte ihm die Möhre. Wenngleich Vampire durch diese Art Kost ihre Lebenskraft nicht mehren konnten, konnten sie sie in Maßen verdauen. Aus diesem Grund kamen auch viele der einfachen Vampire unerkannt als Menschen durch. »Das Einzige, was Sie wissen müssen, ist, dass wir alles und jeden aus dem Weg räumen, der eine Gefahr für Raphael darstellt, selbst wenn wir dabei unser eigenes Leben riskieren.«
    »Und ich soll mich hier entspannen, wenn Sie mit einer Gabel vor meinen Augen herumfuchteln?«
    Er schob ein Stück Fisch auf die Gabel, achtete darauf, dass es hinreichend mit der verführerisch aussehenden Soße bedeckt war. »Bis Raphael erwacht, ist es mir verboten, Ihnen wehzutun. Er hat mir persönlich den Befehl dazu gegeben. Die anderen unterstehen diesem Befehl allerdings nicht; wenn ich ihnen diese Gabel in die Hand drücke, dann wird das Wort ›Schmerz‹ eine ganz neue Bedeutung für Sie bekommen.«
    Sie stieß die Luft aus, die sie angehalten hatte. »Binden Sie mir wenigstens die Hände los– Sie wissen doch, dass ich ohne Waffen nichts gegen Sie ausrichten kann.«
    »Wenn ich das tue, sind Sie tot.« Er führte die Gabel zu ihrem Mund. »Sie sind nur am Leben, weil ich die anderen von Ihnen fernhalte. Wenn sie annähmen, Sie könnten mich beeinflussen…«
    Sie traute ihm kein bisschen. Aber sie war am Verhungern, und sie war eine Jägerin– ein Hungerstreik würde ihr gar nichts bringen, sondern sie bloß schwächen. Also öffnete sie den Mund. Der Fisch war genauso köstlich, wie er aussah. Doch sie behielt ihn beinahe eine Minute im Mund, kostete ihn vorsichtig. Erst als sie sicher war, dass er einwandfrei war, schluckte sie ihn hinunter. »Keine Betäubungsmittel?«
    »Überflüssig. Sie können ja nicht fliegen.« Er bot ihr eine kleine Kartoffel an. »Und Raphael will Sie sehen, sobald er aufwacht.«
    »Und was ist mit seinen Flügeln?«
    Dmitri hob erstaunt die Augenbrauen. »Sie klingen, als wenn Sie besorgt wären.«
    Warum sollte sie lügen? »Das bin ich auch. Ich wollte mich nur in Sicherheit bringen– er war so seltsam.« Sie kaute. »Ich meine, er ist doch unsterblich. Es hätte mir einen kleinen Vorsprung verschafft.«
    »Das stimmt.« Er schob ihr eine Gabel voll in den Mund, bewegte sie dabei langsamer als nötig. Als sie die Augen zusammenkniff, zeigte sich auf seinem Gesicht dieses kalte, gefährliche Lächeln, das nie seine Augen erreichte.
    »Deshalb sind Sie gerade von einer Jägerin zur Bedrohung Nummer eins für Engel geworden.«
    »Ich bitte Sie.« Als er ihr einen Happen Brokkoli hinhielt, schüttelte sie den Kopf. Lächelnd aß er ihn auf und bot ihr stattdessen Erbsen an. Nachdenklich kaute sie. »Diese Art Waffe wurde auch früher schon benutzt.« Das konnte schließlich kein Geheimnis sein, wenn man sie bereits gegen Engel eingesetzt hatte.
    »Ja, das wissen wir. Die Waffe verursacht vorübergehende Schäden.« Er zuckte die Achseln. »Offenbar halten die Erzengel sie für akzeptabel, wenn man bedenkt, dass die Menschen sonst kaum Möglichkeiten haben, sich gegen zudringliche Engel zur Wehr zu setzen.«
    »Vielleicht war es ein schlechter Winkel«, murmelte sie. »Habe ich eine Hauptschlagader getroffen?« Bei Vampiren kannte sie sich aus, doch die Anatomie von Engeln war eine völlig andere Sache. »Es reicht«, sagte sie, als er ihr einen weiteren Bissen anbot.
    Er legte die Gabel weg. »Solche Dinge müssen Sie

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