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Gilde der Jäger 02 - Engelszorn

Gilde der Jäger 02 - Engelszorn

Titel: Gilde der Jäger 02 - Engelszorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. Singh
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werden.«
    »Nein«, bestätigte Raphael, zog sich das Hemd aus und wischte seine blutigen Hände damit ab.
    Verwundert fragte sie sich, was – oder wer – einen Unsterblichen wohl so traumatisiert haben mochte, dass er schon bei einer zufälligen Berührung zusammenzuckte. Elena begann ihre Waffen abzulegen. »Zum Glück hatte ich reichlich Reserven dabei.« Sie besah sich ihren Oberschenkel. Zwar war die Wunde noch gerötet, aber sie brauchte keinen Verband. »Dusche?«
    »Ja.«
    Erst als sie beide geduscht hatten und in die wohlverdiente wohlige Wärme der Wanne tauchten, sagte sie: »Du bist der Grund dafür, dass Sam sich schneller als erwartet erholt.« Ihr Herz machte einen Hüpfer vor Stolz.
    »Ich habe mich wieder ein Stück weiterentwickelt«, sagte er und machte einen beinahe verlorenen Eindruck. In der Hand, die er aus dem Wasser hob, brannte ein blauer Feuerring. »Diese Gabe ist neu, schwach … vollständig habe ich Sam damit jedoch nicht heilen können, auch wenn ich viele Male bei ihm gewesen bin.«
    »Aber du hast den Heilungsprozess beschleunigt.« Sie umfing sein Gesicht mit beiden Händen, lehnte ihre Stirn an seine. »Du hast alles wiedergutgemacht, Raphael.«
    »Nein«, sagte er. »Es wird nie wieder gut sein. Ich darf nie vergessen, was in der Stille aus mir geworden ist.«
    Sie musste daran denken, wie schnell am heutigen Abend ein Urteil gefällt worden war, wie schmal der Grat zwischen Macht und Grausamkeit war, und musste ihm letztlich zustimmen. »Eins steht aber fest, wenn du heute Abend nicht da gewesen wärst, wäre ich jetzt tot.«
    Seine Augen wurden wieder so unendlich blau, ein blaues Meer, in dem sie unterzugehen drohte. »Du darfst dich niemals von Neha berühren lassen«, sagte er und zog sie näher zu sich heran. »Anoushkas Gift habe ich nur aufhalten können, weil es noch nicht eingedrungen war. Nehas Sekret ist tausendmal giftiger.«
    Elena ließ ihn gewähren, spürte seine Angst und war sich doch sicher, dass er sie niemals offen zeigen würde. Sie wusste, wie viel sie ihm bedeutete. Jedenfalls wusste sie das meistens, manchmal aber fand sie sich in der Rolle eines verschüchterten Teenagers wieder, der ängstlich darauf wartete, dass Raphael ihrer bald überdrüssig würde, dass ihre Liebe ihm nicht reichen könnte.
    »So viele Albträume«, flüsterte er und fuhr ihr sanft über den Rücken, während sie sich rittlings auf ihn setzte.
    »Sie hat mich verlassen«, hauchte Elena. »Sie hat mich geliebt, aber sie hat mich dennoch verlassen.«
    »Ich werde dich niemals verlassen, Elena.« Als Erzengel war er Herrschaft und Macht gewöhnt, diese Seite ließ er nun durchscheinen. »Und ich werde dich auch niemals gehen lassen.«
    Andere Frauen hätten gegen diese besitzergreifenden Worte sicher aufbegehrt, aber Elena hatte noch nie zu jemandem gehört. Nun endlich tat sie es, und diese Gewissheit hatte einen inneren Heilungsprozess in Gang gesetzt. »Das gilt aber für uns beide, Erzengel«, erinnerte sie ihn.
    »Von dieser Jägerin in Besitz genommen zu werden – dagegen habe ich nicht das Mindeste.« Kräftig und fordernd packte er sie bei den Hüften. »Nimm mich in dir auf. Lass uns eins werden.«
    Seine Worte mochten sanft sein, doch nicht sein Geschlecht, das sich jetzt in sie schob. Mit den Händen hielt sie sich an seinen Schultern fest, ließ sich auf ihn hinunter, zitternd nahm sie seine ganze Länge in sich auf, spürte, wie sie gedehnt wurde. »Raphael«, flüsterte sie an seinen Lippen, während sie ihn einschloss in sich.
    Er rang nach Atem, senkte den Kopf. Mit den Lippen fuhr er ihr über den Hals, und dann spürte sie seine Zähne. Er biss zu. Gar nicht sanft. Sie hielt die Luft an, dann besänftigte er die schmerzende Stelle mit seiner Zunge, wanderte dann weiter mit dem Mund bis zu ihrem Kinn. Du hast mich nicht gerufen, als Anoushka angegriffen hat.
    Sie zerwühlte ihm das Haar, biss ihm in die Unterlippe, als er seinen Kopf hob. Ich habe dich gerufen, als ich dich brauchte.
    Ihre Blicke verschmolzen miteinander. Als wenn er ihr ins Herz, ja bis in die Seele hineinsehen könnte.
    Aber auch sie erkannte ihn, dieses herrliche Wesen voller Macht und Geheimnisse, die so alt und gut gehütet waren, dass Elena nicht wusste, ob sie je alle erfahren würde.
    Der Kuss raubte ihr den Atem, die Gedanken. Stöhnend strich sie ihm über den Bogen seines Flügels und spürte ihn in sich noch härter werden. Beinahe unerträgliche Lust erfüllte sie. Mit quälender

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