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Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Titel: Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Farbe antiker Goldmünzen erinnerten, kamen unter den unglaublich schwarzen Wimpern mit ihren blauen Spitzen noch beeindruckender zur Geltung. »KeinespitzenSchreie?DuverdirbstmirdenganzenSpaß .«
    »So bin ich. Ein gemeiner, alter Spielverderber .« Doch ihre Mundwinkel zuckten, denn wenn es um den einzigen von Raphaels Sieben ging, den sie als Freund betrachtete, hatte sie ein geradezu lächerlich weiches Herz. »Bist du schon als Bodyguard eingeteilt ?« Sie und Raphael würden noch über seine Angewohnheit sprechen müssen, ständig Leute zu ihrer Bewachung abzustellen. Aber sie hatte nicht vor, den Schutz gerade in diesem Moment zurückzuweisen – denn sosehr es sie auch ärgerte, gab sie derzeit ein unübersehbares Ziel für die Medien ab, und nicht nur für diese.
    Schon am Morgen hatte sie einen großen Umweg machen müssen, um einen Nachrichtenhubschrauber abzuschütteln, der sie fast dazu gebracht hätte, in den stählernen Wald Manhattans hinabzutaumeln. Im Gegensatz zu Illium wäre sie nicht in der Lage gewesen, rechtzeitig in die Höhe zu schießen, um schwere Verletzungen zu vermeiden. Diesen Idioten von Reportern war nicht klar, dass sie nicht so stark war wie andere Engel – sie konnte dem kräftigen Sog der durch die Luft schneidenden Rotorblätter nicht standhalten.
    Mit seinen silbrig blauen Flügeln und einem Gesicht, das Männer und Frauen gleichermaßen bezauberte, ganz zu schweigen von seinen unglaublichen Luftakrobatikeinlagen, würde Illium eine wertvolle Ablenkung bieten. Dass er beschlossen hatte, sich der Hälfte seiner Kleidung zu entledigen, war nur das Sahnehäubchen auf dem Kuchen.
    Er hatte seine Position verändert und flog nun neben ihr her. »Ich habe darum gebeten « , beantwortete er ihre Frage von vorher. »Ich weiß, dass ich dir am liebsten bin .«
    Als sie darauf nichts erwiderte, strich er mit seinem Flügel über ihren.
    »IchschwörebeiGott « ,murmeltesie,wobeisieeinLachenunterdrückte,»wenndumichebenmitdeinemBlaueingestäubthast,werdeichdireinenKnoteninsGemächtmachenunddichdaranamnächstbestenspitzenGegenstandaufhängen .« AlserdasletzteMalblauenEngelsstaubaufihrenFlügelnverteilthatte,warRaphael – letztenEndes – vonderHarmlosigkeitderSituationnochzuüberzeugengewesen.Wennesjedochnocheinmalgeschah,würdesienichtfürIlliumsSicherheitgarantierenkönnen.
    Illium tauchte weit hinunter in die Tiefe und schwang sich wieder in die Höhe, dabei wirkten seine Bewegungen mühelos und träge, obgleich sie eine beachtliche Menge an Muskelkraft erforderten. »Du musst nett zu mir sein, sonst bekommst du dein Geschenk nicht .«
    »Idiot .« Aber er war ihr natürlich der Liebste der Sieben. Wie sollte es auch anders sein, wenn er ihr menschliches Herz nicht als Fluch, sondern als Geschenk ansah? Wenn er sein Leben für den Erzengel, für Elenas Erzengel geben würde? Wenn er mit der gleichen leichten Fröhlichkeit lachte wie die Kinder in der Zufluchtsstätte? »Was ist mit Sam ?« , fragte sie, und bei dem Gedanken an den Jungen, der so furchtbar verletzt worden war, schnürte sich ihr die Kehle zu. »Ist er … ?«
    »Es geht ihm gut, Ellie. Wir passen auf ihn auf .« Eine dezente Erinnerung daran, dass auch Illium trotz seines Lachens und seiner Schönheit einer von Raphaels Sieben war. Und dass er keine Skrupel hatte, die blutigsten Strafen zu verhängen. Niemals würde sie den Anblick vergessen, der sich ihr geboten hatte, als er blutverschmiert in einem blühenden fremden Wintergarten stand und mit blitzendem Schwert die Flügel von Engeln zerschnitt, die in böser Absicht gekommen waren.
    »Er vermisst dich .«
    Ein albernes, glückliches Lächeln wischte den Schatten der Erinnerung fort. »Ich bin doch erst seit ein paar Tagen fort .«
    »Ich musste ihm hoch und heilig versprechen, dir zu sagen, dass du ihn jeden Abend anrufen sollst. Lass mich nicht als Lügner dastehen .«
    »Aber nein .« Elena liebte den kleinen Sam abgöttisch und hatte viele Stunden mit ihm verbracht, als sie das Medica nicht verlassen konnte, während sie sich von den Vorfällen in Peking erholte. »Was ist mit Noel ?« Er war der Erwachsene, der dem teuflischen Machthunger von Anoushka, der Tochter des Erzengels Neha, zum Opfer gefallen war. Seine physischen Wunden waren seit Wochen verheilt, aber das waren nicht die tiefsten.
    »Er … « , Illium machte eine lange Pause. »Er ist innerlich zerbrochen. Er ist zerbrochen .«
    Elena wusste, wie es war, zu zerbrechen. Aber sie wusste auch, wie

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