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Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Titel: Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Klinge, die er an seinem Rückgrat trug, sahen sie direkt an. »Wie ist es, sterblich zu sein ?«
    Überrumpelt von dieser Frage nahm sie sich einige Sekunden Zeit zum Nachdenken und Abwägen. »Das Leben ist viel unmittelbarer. Wenn die Zeit begrenzt ist, gewinnt jeder Augenblick eine Wichtigkeit, die ein Unsterblicher nie kennenlernen wird .«
    Jason breitete seine fantastischen Flügel aus, die dafür gemacht waren, mit der Nacht zu verschmelzen. »Was Sie als begrenzte Zeit bezeichnen, würden andere Entfliehen nennen .« Noch bevor sie antworten konnte, erhob er sich in den Himmel und wurde zu einer schattenhaften Silhouette vor der hereinbrechenden Nacht.
    Doch das waren nicht die einzigen Flügel, die sie sah. Möchte Jason so dringend entfliehen, Erzengel?
    Ja. Das Einzige, was ihn an die Welt der Lebenden bindet, ist sein Dienst an mir.
    »War es eine Frau, wie bei Illium ?« , flüsterte sie, nachdem er in einem Windstoß vor ihr gelandet war, der ihr die Haare aus dem Gesicht blies.
    »Nein. Jason hat nie geliebt .« Er legte seine Arme und Flügel um sie und wandte den Kopf, um die Skyline von Manhattan zu betrachten, die gerade zu funkelndem Leben erwachte. »Es wäre besser für ihn gewesen, dann hätte er vielleicht ein paar schöne Erinnerungen, um gegen die Dunkelheit anzukämpfen .«
    Elena versuchte, den Gedanken festzuhalten, als sie in dieser Nacht einschlief, versuchte, sich zu ermahnen, an das Lachen und die Freude zu denken. Und doch wurde sie von einem Albtraum heimgesucht, der sie mit dem ranzigen Geruch von Blut und dem gurgelnden Flüstern eines toten Kindes, das auf einem Seziertisch lag, zu ersticken drohte. Die Geräusche formten sich zu feinen, klebrigen Fäden, die sehr, sehr real waren. Die spinnwebartigen Fasern wickelten sich um sie, bis sie panisch um sich schlug. In Panik erwachte sie und setzte sich ruckartig auf.
    Erst nach einigen endlos scheinenden Augenblicken spürte sie die Kälte von Metall in ihrer Handfläche und stellte fest, dass sie den Griff ihres Messers umklammert hielt, das sie auf ihrer Seite des Bettes unter der Matratze versteckt hatte. Adrenalin rauschte durch ihre Adern, als sie den Kopf wandte – und sah, wie Raphael erwachte und sich erhob.
    »Komm mit, Elena .«
    Sie musste sich dazu zwingen, das Messer loszulassen, denn sie hatte so fest zugepackt, dass die Knöchel weiß hervortraten. Sie legte es neben der Rose des Schicksals nieder – einer Diamantskulptur, einem Kunstwerk von unschätzbarem Wert … und einem Geschenk ihres Erzengels –, ergriff die Hand, die er ihr reichte, und ließ sich von ihm hochziehen. »Wollen wir fliegen ?« Sie hatte das Gefühl, beinahe auseinanderzubrechen, so sehr kribbelte ihre Haut und so schnell schlug ihr Herz.
    Raphael musterte kritisch ihre Flügel. »Nein. Du hast sie heute zu sehr belastet .« Ein Blick auf die Wanduhr. »Gestern .«
    Es war fünf Uhr morgens, und die Welt war noch immer von der Nacht eingehüllt, als sie Raphael nach draußen folgte. Er trug nur eine weite Hose aus fließendem Stoff, der seine Figur wie schwarzes Wasser umspielte, während sie eine Trainingshose und ein weißes Seidenhemd anhatte, das ihr viel zu groß war. Raphael hatte nichts gesagt, als sie es aus seinem Schrank genommen hatte, sondern nur die Schlitze für die Flügel mit einem winzigen Aufflackern von Energie an den Enden verschlossen, damit sie nicht an ihr herunterbaumelten.
    Die frische Nachtluft prickelte auf ihren Wangen. »Wohin gehen wir denn ?« , fragte sie, als Raphael sie in einen Wald führte, der gegenüber von dem Waldstück lag, das sein Anwesen von dem Michaelas trennte.
    Geduld.
    Während sie sich auf dem Gelände umsah, das sie bisher noch nicht erkundet hatte, fielen ihr zwei Dinge gleichzeitig auf. Erstens: Raphaels Anwesen war riesig. Und zweitens: Sie befanden sich auf einem sorgsam angelegten Pfad, der so gestaltet war, dass er sich kaum von der Umgebung abhob.
    Neugier rang mit den Überresten von Wut und Angst. Und gewann. »Wie wäre es mit einem Hinweis ?«
    Raphael strich mit einem Flügel über den ihren. »Rate .«
    »Also. Es ist stockdunkel, und wir sind im Wald. Hmmm, das klingt nicht allzu gut … « Sie tippte sich mit dem Finger an die Unterlippe, als der Weg plötzlich eine Biegung machte – und sie nur wenige Meter entfernt von einem kleinen Gewächshaus standen. In seinem Inneren leuchtete etwas, das aussah wie drei gelborange Wärmelampen.
    »Oh .« Freude wallte in ihr auf. »Oh

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