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Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Titel: Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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man überlebte. »Wenn ihn das, was ihm angetan wurde, nicht umgebracht hat « – Blut und ein zerfetzter Leib waren alles, was von ihm übrig gewesen war, als sie ihn gefunden hatten – »wird er auch das überleben .«
    »Das wird er müssen « , sagte Illium. »Raphael hat ihn an Nimras Hof geschickt. Sie spielt zwar keine Machtspielchen, doch selbst Nazarach würde es nicht wagen, ohne Einladung einen Fuß in ihr Gebiet zu setzen .«
    Elena runzelte die Stirn und nahm sich vor, Raphael zu fragen, warum er einen verwundeten Vampir in ein allem Anschein nach lebensbedrohliches Gebiet geschickt hatte. Nimra musste ebenso brutal wie grausam sein, wenn sie es schaffte, sich Nazarach vom Leibe zu halten; und Noel musste heilen und nicht um jeden nächsten Atemzug kämpfen müssen.
    Ein rhythmisches, schleifendes Geräusch. Deutlich. Unwillkommen.
    »Ist das … « Mit aufgerissenen Augen starrte sie auf den schwarzen Punkt am Horizont, der zunehmend größer und lauter wurde. »Fahrt zur Hölle !« Es war dasselbe Reporterteam, das sie schon den ganzen Morgen gejagt hatte.
    Illium tauchte schwirrend vor ihr auf. »Wie können sie es wagen !« Seine Stimme war plötzlich die eines Mannes, der kühl und nüchtern Vergeltung übte. »Ich werde dafür sorgen, dass das nicht wieder geschieht .«
    »Nein, Illium !« Sie bekam seinen warmen, muskulösen Oberarm zu fassen. »Kein Blut, nicht hier. Hier lebe ich .«
    Sein unglaubliches Haar – Ebenholz, das man in zerstoßene Saphire getaucht hatte, aufsehenerregend und unfassbar – wurde von den zunehmenden Turbulenzen des Hubschraubers durcheinandergewirbelt. »Wenn ich ihnen jetzt keine Lektion erteile « , sagte er, als sie fester zugriff, um sich in ihrer Position halten zu können, »werden diese Geier dich für schwach halten. Man darf dich nicht für schwach halten, Ellie .«
    Denn sie war Raphaels Gemahlin.
    Und Schwäche konnte für einen Erzengel fatale Folgen haben.
    »Verdammt .« Sie verstärkte ihren Griff und schrie gegen den Wind an: »Wie stark bist du ?« Er war fünfhundert Jahre alt, hatte einen vernichtenden Sturz in den Hudson überlebt und einmal vor ihrem bloßen Auge vor Macht geglüht. Aber sie hatte keine Vorstellung davon, was das auf physische Kraft übertragen bedeutete.
    »Stark genug, um das Ding in zwei Teile zu brechen .«
    Oh. »Wie wäre es, wenn du es stattdessen auf den Kopf stellst und so herunterbringst ?« Sie drückte seinen Arm und fühlte, wie sich Muskeln und Sehnen unter ihrem Gewicht bewegten, von dem er jetzt einen Großteil trug. »Keine Todesopfer, Glockenblümchen .«
    Illium blinzelte und suchte ihren Blick … dann schenkte er ihr ein langsames, listiges Lächeln. »Wohin bist du unterwegs ?« Nachdem sie es ihm gesagt hatte, sagte er: »Wir treffen uns dort .«
    Sie löste sich von seinem Arm und ließ sich so schnell wie möglich aus der Reichweite der Turbulenzen fallen. Dann flog sie schnell auf und davon, um nicht in die Schusslinie zu geraten. Aber sie war noch nicht zu weit entfernt, um zu sehen, wie Illium über den Helikopter flog.
    Ihr Hals wurde trocken, und sie hätte ihm am liebsten zugerufen, er möge die Aktion abbrechen. Doch er war schon außer Hörweite. Gütiger Himmel, diese Rotorblätter würden seine Flügel in Scheiben schneiden, wenn er nur eine einzige falsche Entscheidung traf. Aber dann tat Illium – der lachende, verspielte, mächtige Illium – irgendetwas, und die Rotoren blieben einfach stehen. Ihr drehte sich der Magen um, als er den Hubschrauber für einige Sekunden losließ, in denen er sich rasend schnell der Erde näherte, bevor ihn Illium von unten wieder auffing und ihn auf den Kopf stellte.
    Sie merkte, dass es diesem blauen Scheusal Spaß machte.
    Kopfschüttelnd setzte sie ihren Weg zu Ignatius’ Apartment fort, das sehr nah am Turm lag. Dankbar stellte sie fest, dass das Hochhaus ein Flachdach hatte und sie keine ganz präzise Landung hinzulegen brauchte. Nachdem sie über den rauen Boden geschlittert war, nahm sie sich eine Minute Zeit, um zu Atem zu kommen, bevor sie sich auf die Suche nach dem Eingang machte. Er war verschlossen.
    »Vielen Dank noch mal, Ash .« Elenas Jägerkollegin hatte ihr nicht nur beigebracht, Schlösser mit der Virtuosität eines Meisterjuwelendiebs zu knacken – als ob das nicht schon genug interessante Fragen aufwarf – , sondern sie hatte Elena auch einen kleinen Satz schlanker Dietriche überlassen, die sie stets in einer Spezialtasche an der

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