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Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Titel: Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Blick zu dem glänzenden Schwarz der Treibhausorchidee auf dem Nachttisch. »Sag mir, was das zu bedeuten hat .«
    Er antwortete nicht, den Blick konzentriert nach innen gerichtet.
    Einen Augenblick später wurde ihr Geist von frischem, sauberem Wind und Regen erfüllt. Illium sagt, es sei eine blasse, geruchlose Kopie des Originals, aber es ist dennoch ihr Symbol. Raphaels Stimme war so deutlich, dass er nur im Turm sein konnte. Meine Mutter erwacht.
    Mit angehaltenem Atem starrte sie auf das üppige Schwarz der Blütenblätter, eine so tiefe und satte Farbe hatte sie noch nie gesehen. Hat sie Ignatius gesteuert?
    Vielleicht. Wahrscheinlicher ist, dass sie sich seinen Drang zunutze gemacht hat, den er sonst unterdrückt hätte.
    Elena holte tief Luft und biss sich auf die Unterlippe. Das ist ein bisschen zu offensichtlich, meinst du nicht, Erzengel?
    Eine Pause. Warte. Ich komme zu dir.
    Elena wandte sich zu Illium um und hob eine Braue. »Woher hast du von der Orchidee gewusst? Als du geboren wurdest, war Caliane doch schon seit Jahrhunderten verschwunden .«
    »Ich habe in der Schule ein paar Geschichtsbücher gelesen .« Ein missvergnügter Blick. »Jessamy hat mir immer gedroht, mich an den Schreibtisch zu ketten, wenn ich meine Hausaufgaben nicht machen wollte .«
    Sie konnte ihn direkt vor sich sehen, den blau geflügelten Jungen mit seinen goldenen Augen und einem spitzbübischen Lächeln. So verlockend es auch war, dieser Vorstellung nachzuhängen, musste sie ihre Gedanken doch wieder auf den Tod konzentrieren, der die, die ihr am nächsten standen, regelrecht zu verfolgen schien. Wenn sie auch noch nicht davon überzeugt war, dass Caliane irgendetwas damit zu tun hatte, gab es zumindest über einen Punkt keinerlei Zweifel mehr: »Raphael ist das eigentliche Ziel .«
    Alle anderen waren nur Kollateralschäden.
    Sie ballte gerade die Fäuste über die kaltblütige Bösartigkeit, die hinter diesen Taten steckte, als Raphael den Raum betrat. Er strich im Vorbeigehen mit seinem Flügel über den ihren und nahm die Orchidee an sich. »Illium « , sagte er, »lass uns allein .«
    »Ja, Sire .«
    Erst als Illium verschwunden war, ging Elena zu Raphael hinüber, um ihm die Hand auf den Arm zu legen, den Blick hielt sie dabei auf die Blume gerichtet, die wenige Minuten zuvor noch eine unschuldige Dekoration gewesen war. »Selbst wenn deine Mutter erwacht « , sagte sie, nachdem sie einige Zeit nachgedacht hatte, »spricht der Aufruhr auf der Welt kaum dafür, dass dieses Erwachen ein ruhiger, geordneter Vorgang ist. Aber dass jemand hinter meinen Halbschwestern her ist – das sieht sehr nach Berechnung aus, nach einem klaren Bewusstsein .«
    Raphael ließ die Orchidee auf die durchsichtige Glasplatte des Nachttisches fallen. »Du vergisst meinen Zorn .«
    »Nein, tue ich nicht. Der kam aus dem Nichts, ebenso wie die Eisstürme und die anderen Katastrophen. Wer weiß, ob die anderen aus deinem Kader nicht die gleichen Auswirkungen spüren .«
    Raphael verharrte reglos. »Du hast recht, Elena. Ich werde mit meinen Leuten sprechen und herausfinden, ob sich auch andere Erzengel in letzter Zeit auffällig verhalten haben .« Er strich mit den Fingern über die sensible Wölbung ihres Flügels.
    Ein Zittern durchlief sie. »Wenn du mich fragst, nutzt jemand das Chaos, das durch das Erwachen ausgelöst wird, zu seinem eigenen Vorteil. Jeder kennt die Fakten und weiß, dass die Erwachende deine Mutter sein könnte .« Und dass selbst ein Erzengel blind werden konnte, wenn seine schwärzesten Erinnerungen über ihn hereinbrachen. »Sie versuchen, dich zu verwirren .«
    »Sie greifen mich an« , murmelte Raphael, »indem sie die angreifen, die du liebst .« Er ballte die Hand in ihrem Haar zur Faust. »Das ist ein feiges Spiel .«
    Als sie den kalten Schuldspruch in seinen Worten hörte, wusste sie, dass derjenige oder diejenigen, die dieses teuflische Spiel inszeniert hatten, sich schon jetzt im Fadenkreuz des Erzengels von New York befanden.
    Einige Minuten später, als sie gerade im Begriff waren abzufliegen, teilte ihm Elena mit, dass sie noch nachsehen wollte, ob Sara inzwischen in ihr Büro zurückgekehrt war.
    »Illium wird dich begleiten .«
    Elena schnaubte kampfbereit. » Raphael .«
    »Ich habe jetzt keine Zeit dafür, Gildenjägerin .«
    Sie wollte ihn anfahren, dass er sich die Zeit nehmen sollte, doch ein Blick in sein Gesicht ließ den Ärger verschwinden und einer tieferen, weit intensiveren Emotion Platz

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