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Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Titel: Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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anders.
    »Es freut mich zu sehen, dass du einen gewissen Sinn für familiäre Verpflichtungen zeigst « , sagte Jeffrey mit rasiermesserscharfer Stimme. »Ich nehme an, seit du wieder in der Stadt bist, hattest du wesentlich wichtigere Leute zu besuchen .«
    Wilde,schmerzhafteWutkämpftesichdurchdieSchuldgefühle.»Siehabensichummichgekümmert,alsdumichaufdieStraßegesetzthast « ,sagtesieundgenosses,ihnzusammenzuckenzusehen.»Icherwartenicht,dassdudieseArtvonZusammenhaltverstehst .« Siewusstenicht,wassieerwartethatte – dassihrVatervonihrenFlügelnsoüberwältigtseinwürde,dasserseineeisigeBeherrschtheitfallenließe?DassersievollerStaunenundBewunderungansehenwürde?Wennja,warsieeineIdiotin.
    »Jeffrey .« Gwendolyns honigsüße Stimme.
    Jeffreys Kiefer mahlten, seine Augen funkelten hinter den Gläsern des Brillengestells, doch er nickte ruckartig und sagte: »Kommt ins Arbeitszimmer. Wo sind die Mädchen ?« Die letzten Worte waren an seine Frau gerichtet.
    »In Amys Zimmer, mit der strikten Anweisung, es nicht zu verlassen .«
    Die Sehnen an Jeffreys Hals wurden weiß vor Anspannung, doch er sagte auf dem Weg ins Arbeitszimmer kein Wort. Elena folgte ihm etwas langsamer und wunderte sich über die unterschwelligen Signale, die sie wahrnahm. Vielleicht hatte sie sich in Gwendolyn geirrt. Zumindest sah es so aus, als könnte diese Frau ihre Krallen ausfahren.
    Während sie noch darüber nachdachte, fand sie sich in einem großen Zimmer wieder, dessen Mahagonibücherregale voller ledergebundener dicker Bücher standen. Ein massiver Schreibtisch aus dem gleichen Holz stand im Mittelpunkt des Raumes. Und trotzdem gab es noch genügend Platz für die tiefen Sessel neben der Balkontür. Der Raum war nicht nur maskulin, er entbehrte jeglicher weiblichen Note.
    Klick .
    Das Geräusch, mit dem die Tür ins Schloss fiel, als Elena sie schloss, hallte laut durch die Stille. Da sie viel Platz brauchte, ging Elena zu den Balkontüren und öffnete sie. Dann drehte sie sich so, dass sie mit dem Rücken zum Türrahmen stand, einen Flügel in die frische Frühlingsluft streckte und den anderen in die emotionale Kälte der Bibliothek.
    Jeffrey stand auf der anderen Seite des Zimmers und lehnte mit verschränkten Armen an einem Bücherregal. »Du bist also ein Engel .«
    »Wenn du willst, dass ich mich für dich prostituiere, wirst du nicht mehr Erfolg haben als beim letzten Mal, fürchte ich « , schnappte Elena, deren Ruhe angesichts seiner abschätzigen Blicke dahinschwand.
    Jeffreys Mund war von weißen Linien umgeben. »Du bist meine Tochter. Es ist nicht richtig, dass ich mich an deine Gilde wenden musste, um herauszufinden, ob du am Leben bist .«
    »Oh, bitte !« , Elena stieß ein bitteres Lachen aus. »Wann hat es dich denn gekümmert, ob ich lebe oder tot bin ?« Nicht ein einziges Mal in den zehn Jahren ihrer Entfremdung hatte er sich die Mühe gemacht, sich nach ihr zu erkundigen, selbst als sie bei einer Jagd schwer verletzt worden war und wochenlang im Krankenhaus gelegen hatte. »Sag mir einfach, warum ich hier bin, damit ich wieder in mein Leben zurückkehren kann .«
    Es war Gwendolyn, die nun sprach. Sie stand in der Tür in einer Körperhaltung, die Elena von Jeffreys perfekter Ehefrau aus besseren Kreisen niemals erwartet hätte. »Es geht um Evelyn « , sagte sie ruhig und bestimmt. »Sie ist wie du .«
    »Nein .« Jeffrey spie das Wort förmlich aus.
    »Hör auf damit « , wandte sich Gwendolyn an ihren Mann. »Durch Leugnen wird es nicht weniger wahr !«
    Jeffreys Antwort ging in dem lauten Brausen in Elenas Kopf unter, die aus diesem Schmetterball von Gwendolyn schlau zu werden versuchte. »Wie ich? Inwiefern ?« Sie hatte nicht vor, irgendwelche Vermutungen anzustellen, nicht hier.
    Gwendolyn starrte ihren Mann mit aufeinandergepressten Lippen und geballten Fäusten an. Da Jeffrey nichts sagte, wandte sie sich an Elena. »Geborene Jägerin « , sagte sie. »Mein Baby ist eine geborene Jägerin .«
    Wenn Elena sich nicht an den Rahmen der Balkontür gelehnt hätte, wäre sie womöglich umgefallen – ihr Körper fühlte sich an, als habe er einen ungeheuren Schlag abbekommen. Ungläubig sagte sie: »Das kann nicht sein .« Geborene Jäger waren selten, sehr selten, sie kamen mit der Gabe zur Welt, den Geruch von Vampiren wittern zu können. Zwar wurde diese Gabe innerhalb der Familie weitergegeben, doch Elena hatte immer angenommen, ihre Fähigkeit stamme aus der ihr unbekannten Linie ihrer Mutter.
    »Wir

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