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Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition)

Titel: Gilde der Jäger: Engelsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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würden, solange sie ihm nicht reinen Wein eingeschenkt hatte.
    Sie seufzte und deutete auf eine ihrer Rippen. »Die hier tut weh, aber nicht so sehr, dass es mich vorhin bei der Schlafzimmergymnastik gestört hätte .« Das fast schmerzhafte Verlangen, ihn zu berühren, ihn zu nehmen, von ihm genommen zu werden, hatte jedes andere Gefühl, jedes andere Bedürfnis weggewischt. »Mein linker Flügel schmerzt – vielleicht habe ich mir etwas gezerrt .« Sie zeigte ihm ihre Hände. »Die Schnitte scheinen zu verheilen .«
    Raphael hob die Hand, blaues Feuer flackerte auf der Innenseite. Bei dem Ausdruck der puren Macht, die er in sich trug, zog sich ihr der Magen zusammen. Doch diese Flamme würde ihr nichts zuleide tun. Als er seine Hand auf ihren Bauch legte, fühlte sie nur eine tiefe Wärme, so tief, dass sie ihr bis in die Knochen drang.
    »Oh !« Der sanfte Schrei entrang sich ihren Lippen, als sich das Gefühl wie eine Entladung elektrischer Hitze ausbreitete und zu den Stellen vordrang, an denen sie am stärksten verwundet worden war – doch eine Spur davon pulsierte in jeder Vene und Arterie … und es lag eine Anspielung von Erotik darin, die nichts mit der Heilung zu tun hatte. »Erzengel, wenn du jedem dieses Gefühl gibst, den du heilst « , sagte sie heiser, »werde ich Probleme damit haben .«
    Seine Lippen bewegten sich nicht, und doch lag eine sündige Erheiterung in der Stimme, die in ihren Geist drang. Das hier ist eine Spezialmischung, Elena. Für dich.
    Beim letzten Mal, als er diese Worte zu ihr gesagt hatte, hatte er sie mit Engelsstaub bedeckt. Erotisch, exotisch und dafür gemacht, jeden Zentimeter ihrer Haut mit Küssen und schimmernder Erregung zu überziehen. »Gut « , antwortete sie und beugte sich vor, um an seiner Unterlippe zu knabbern. »Dann darfst du auch andere heilen .«
    Ich weiß dein Einverständnis zu schätzen.
    Diese feierlichen Worte zusammen mit der verruchten Sinnlichkeit, die sie in seinem Blick las, ließ sie die Lippen spitzen. Dieser Blick … er war immer noch neu. Nur selten gestattete Raphael dem jungen Engel, der er einst gewesen war – sorglos und wild und übermütig –, zum Vorschein zu kommen. Aber wenn er es tat … »Bist du fertig ?« , flüsterte sie an seinem Mund.
    Statt einer Antwort ließ er die Hände auf ihre Hüften hinunterwandern und zog sie so eng an sich, dass sie sein Verlangen stahlhart spüren konnte. »Komm, Jägerin « , sagte er und knabberte an der empfindlichen Stelle, wo ihr Hals in die Schultern überging, »nimm mich .«
    Und das tat sie.
    Als Elena am nächsten Morgen ins Esszimmer kam, fand sie dort eine Auswahl köstlicher Speisen vor. Sie nahm sich zwei Croissants und eine große Tasse schwarzen Kaffee und trat hinaus an die frische Luft. Dort folgte sie ihrem Instinkt, bis sie Raphael am äußersten Rand der Klippen vorfand, die zum Hudson hin abfielen. »Hier « , sagte sie und reichte ihm ein Croissant. »Iss, sonst verletzt du Montgomerys Gefühle .«
    Er nahm es entgegen, führte es jedoch nicht zum Mund. »Sieh dir das Wasser an, Elena. Was siehst du ?«
    Sie blickte hinunter auf den Fluss, der seit ihrer Geburt auf die eine oder andere Weise ein Teil ihres Lebens gewesen war, und sah aufgewühlten Schlamm und zornige Wellen. »Er ist heute schlecht gelaunt .«
    »Ja .« Er stibitzte ihr den Kaffee und trank einen Schluck. »Es sieht so aus, als hätte das Wasser auf der ganzen Welt schlechte Laune. Ein riesiger Tsunami hat soeben die Ostküste Afrikas getroffen, ohne dass es einen offensichtlichen Zusammenhang mit einem Erdbeben geben würde .«
    Sie stahl sich ihren Kaffee zurück und biss in ihr Croissant, dessen buttrige Konsistenz sie sich auf der Zunge zergehen ließ, bevor sie schluckte. »Gibt es schon konkrete Anhaltspunkte, wo sie schlafen könnte ?«
    »Nein. Aber Lijuan könnte etwas wissen – wir werden sehen .« Er aß das Croissant auf, das sie ihm gegeben hatte, und nahm wieder einen Schluck Kaffee. »Du besuchst heute noch einmal deinen Vater ?«
    Das Essen lag ihr plötzlich schwer im Magen. »Nein, nicht ihn. Ich besuche meine Schwester, Eve. Sie braucht mich .« Sie würde nicht zulassen, dass Jeffrey Evelyn so behandelte, wie er sie behandelt hatte – wie etwas Abstoßendes, Wertloses. »Ich verstehe immer noch nicht, warum er mich so lange angelogen hat, was die Vererbung des Jägerbluts angeht .« Es war mehr ein Verschweigen als eine Lüge gewesen, doch das machte es nicht besser.
    »Dein Vater

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