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Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition)

Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition)

Titel: Gilde der Jäger: Engelsdunkel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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sich darin bewegen muss.« Allein und ohne Eltern, die ihn hätten warnen können, wenn er zu weit hinausgeschwommen wäre, hatte er gelernt, mit eng an den Rücken angelegten Flügeln durch die Tiefen zu schnellen.
    Nivriti.
    Als er das Flüstern des Windes hörte, ließ er Mahiya los und faltete die Flügel auf dem Rücken zusammen. »Komm mit.« Mahiya folgte ihm lautlos, als er aus dem in Dämmerlicht getauchten Teil des Tempels trat, um ihn herumging und die Festung mit den Augen nach Anzeichen von Schwierigkeiten absuchte.
    Er sah nichts … bis er seinen Blick nach rechts lenkte.
    Der Nachthimmel glich einer schwarzen Decke, das Funkeln der Sterne wurde von einer Armee von Flügeln ausgeblendet. Diese Flügel kamen ihm irgendwie »falsch« vor, bis er erkannte, dass sie vollkommen tiefschwarz waren. Da er von keinem lebenden Engel wusste, dessen Flügel so aussahen wie seine, mussten sie zur Tarnung gefärbt worden sein. Der vampirische Bodentrupp konnte nur noch Minuten von der Festung entfernt sein.
    Das ist verrückt. Mahiyas entsetzte Stimme. Selbst mit dieser Armee hat meine Mutter keine Chance, Neha in einer Schlacht zu schlagen.
    Dagegen konnte Jason nichts einwenden. Nivritis Streitkräfte waren nicht so eindrucksvoll, wie sie wirken mochten, nicht im Vergleich zu der Garnison, die in der Festung untergebracht war – und die nur einen kleinen Teil der Angriffskräfte unter Nehas Kommando ausmachten. Du solltest das nicht mitansehen.
    Doch … ich sollte dabei sein. Auch wenn ich Nivriti nicht kenne, sie ist meine Mutter. Und Neha hat nichts getan, um meine Treue zu verdienen.
    Jason wandte sich zu ihr um und fixierte sie mit seinem Blick. Wenn du dich in diese Schlacht stürzt, wirst du deine Mutter nur ablenken. Neha wird dich benutzen und dich vor Nivritis Augen bluten lassen. Du bist zu schwach, um etwas anderes als eine Last zu sein.
    Mahiya zuckte zusammen. Das war grausam.
    Manchmal ist Grausamkeit notwendig.
    Du bist stark, gab sie zurück. Du könntest meiner Mutter helfen – aber du bist ein Feigling und versteckst dich.
    Er ließ sich nicht anmerken, was für eine Ohrfeige sie ihm damit versetzt hatte. Sobald ich auf dieses Schlachtfeld trete, verwickle ich Raphael und sein ganzes Volk in einen Krieg. Tausende, Millionen würden darin umkommen.
    Den Blick auf die schwarzen Flügel am Horizont gerichtet, schien Mahiya in sich zusammenzusinken. Es tut mir leid. Das hatte ich nicht bedacht … ich hätte meine Wut nicht an dir auslassen dürfen. Verzeih mir, Jason.
    Er konnte ihren Herzschlag auf seiner Zunge schmecken. Ist schon vergessen.
    Sie drehte sich mit dem Rücken zur Wand und ließ sich daran hinuntergleiten, auf ihrer Miene lag eine Verzweiflung, wie er sie nie zuvor bei ihr gesehen hatte. Ihre hartnäckige, wunderschöne Hoffnung war beinahe erloschen. Ich habe so lange auf sie gewartet, und jetzt wird sie sterben.
    Jason hob das Gesicht zum Himmel empor. Bleib hier. Noch ehe sie ihn fragen konnte, was er vorhatte, flog er in die sternenübersäte Schwärze hinauf und verschmolz mit instinktiver Leichtigkeit mit den Schatten der Nacht. Dann flog er direkt auf die herannahende Armee zu, die in ihrem langsamen, vorsichtigen Tempo nicht mit seiner Geschwindigkeit mithalten konnte.
    Erst als er gesehen werden wollte, erhob sich ein Schrei. Eine Frau, die unverkennbar mit Neha verwandt war, löste sich aus der Gruppe und flog auf ihn zu. Mit erhobener Hand gebot sie den Armbrüsten Einhalt.
    Gebieterisch und stolz blieb sie vor ihm stehen und fächerte ihre ungefärbten Flügel auf, um ihre Position zu halten. »Meisterspion.«
    Diese Frau, dachte Jason, hatte Mahiya vielleicht ihre zierlichen Gesichtszüge und das stürmische Blau und Grün ihrer Federn vererbt, aber sie glich sonst in nichts dem Kind, das sie geboren hatte. In ihren Augen nämlich lag ein alles verzehrender Zorn. »Sie sollten mit Ihrer Tochter sprechen, bevor Sie dieses Selbstmordkommando starten.«
    Ihre Augen weiteten sich, dann erfüllte heiseres, weiches Lachen die Luft. »Oh, so viel Vertrauen.« Sie lächelte. »Bring mich zu ihr.«
    Dass sie sich keine Sorgen machte, es könnte sich um einen Hinterhalt handeln, überraschte Jason nicht. Auch nicht, dass sie seine verdeckte Warnung, sich zurückzuziehen, völlig ignorierte. Liebe und Hass neigten gleichermaßen dazu, blind zu machen und die Vernunft auszuschalten. »Es ist nicht weit.«
    Als sie den Tempel erreichten, herrschte reges Treiben in der Bergfestung,

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