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Gillian Shields - Der Zauber der Steine

Gillian Shields - Der Zauber der Steine

Titel: Gillian Shields - Der Zauber der Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Band 3
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Sebastian Fairfax, weder tot noch lebendig. Es war ein skelettartiges Ungeheuer, das Evie fest umklammert hielt. Sie versuchte sich aus dem Griff zu befreien, aber es war zu spät. Das Pferd bäumte sich erneut wiehernd auf und galoppierte den Hang hinauf in die Moors .
    »Evie, Evie!«, rief ich entsetzt und rannte hinterher, aber sie waren schon verschwunden.
    Eine nach der anderen hatten sie geholt: Helen, Miss Scratton und jetzt meine beste Freundin Evie. Was hatten sie mit ihr vor? Wohin wurde sie gebracht? Das Bild von Evies im Wasser treibenden Körper tauchte wieder in meinen Gedanken auf, und Panik überwältigte mich. Ich war allein. Wir waren auseinandergerissen, unsere Gemeinschaft zerstört worden von der Priesterin und ihren Jüngern, und es gab nichts, was ich tun konnte. Ich sank zu Boden und weinte hemmungslos.
    Dann hörte ich eine Stimme in meinem Kopf. »Ein Versprechen kann nicht gebrochen werden, nur durch einen Fluch.« Ich hatte versprochen, für meine Schwestern zu sorgen und sie zu beschützen, was auch immer passieren mochte. Ich war die Einzige, die noch übrig war. ›S‹ für Sarah. Meine Zeit war gekommen. Ich musste sie nutzen.

Dreiundzwanzig
    D ieses eine Mal würde ich mich den Lehrerinnen anvertrauen. Ausnahmsweise. Wenn ich ihnen erzählte, dass Evie entführt worden war, dann wären sie als verantwortliche Aufsichtspersonen verpflichtet, etwas zu tun und die Polizei zu rufen. Ich wusste nicht genau, was die Polizei tun konnte, aber einen Versuch war es wert.
    Ich stürzte zum Büro der Direktorin, klopfte kräftig an die Tür und hoffte, dort jemanden vorzufinden, dem ich halbwegs vertrauen konnte, Miss Hetherington vielleicht oder Miss Clarke. Aber niemand antwortete. Ich drückte die Klinke herunter, aber die Tür war abgeschlossen. So schnell wollte ich nicht aufgeben und ging die Marmortreppe zum Lehrerzimmer im zweiten Stock hinauf. Der Unterricht war bereits beendet, und Scharen von Schülerinnen strömten mir entgegen. Sie waren auf dem Weg in Musik- oder Kunst- AG s oder in die Bibliothek, um sich für den nächsten Tag vorzubereiten. Ich hatte den Eindruck, als würden sie alle auf der anderen Seite einer Glaswand leben. Ihr Wyldcliffe war nicht mein Wyldcliffe. Nur Velvet, Sophie und Laura waren aus Versehen in meine Welt eingedrungen. Als ich mir den Weg durch die Menge bahnte, fragte ich mich, wie lange es dauern würde, bis auch sie unter den dunklen Schatten der Priesterin gerieten. Warum sollte sie es bei uns dreien belassen? Warum nicht alles zerstören, was gut und jung und voller Hoffnung war?
    Ich erreichte die Tür des Lehrerzimmers und wollte gerade anklopfen, als sich die Tür öffnete. Zu meiner Erleichterung war es Miss Hetherington, die vor mir stand.
    »Oh, Miss Hetherington. Ich muss Sie unbedingt sprechen, es geht um Evie.«
    »Dann hast du es also schon gehört?«
    »Was gehört?«
    »Ihr Vater ist während seines Aufenthalts in London erkrankt. Evie musste den nächsten Zug nehmen, um zu ihm zu fahren. Ein weiter Weg, aber sie wird heute Abend noch ankommen. Es ist bestimmt tröstlich für Tochter und Vater, das gemeinsam durchzustehen.«
    »Sie ist nach London gefahren?« Miss Hetherington sah so aufrichtig aus; oder bluffte sie vielleicht nur? »Sind Sie sicher?«
    »Aber natürlich. Miss Dalrymple hat den Anruf aus London entgegengenommen und alles für Evie organisiert.«
    Da könnte ich drauf wetten! , dachte ich wütend. So also hatte der Zirkel die Sache eingefädelt. Auf Anweisung der Priesterin hatten Miss Dalrymple und die anderen die Geschichte mit Evies überstürzter Abreise nach London frei erfunden, um ihre Abwesenheit zu rechtfertigen.
    »Geht es dir gut, Sarah? Du siehst ziemlich blass aus.«
    »Ja, alles klar«, antwortete ich. Vielleicht wusste Miss Hetherington gar nichts über den Zirkel, vielleicht gehörte sie auch selbst dazu. Die einzige Lehrerin, der ich wirklich vertrauen konnte, war und blieb Miss Scratton. Ich musste sie unbedingt sehen. Unser Plan, mit Maria Verbindung aufzunehmen, musste warten. Aber die Oberste Mistress war noch immer im Krankenhaus in Wyldford Cross. Ich trat einen Schritt zurück und versuchte, möglichst unbeteiligt auszusehen.
    »Gut, dann wird Evie ja bestimmt bald zurückkommen. Vielen Dank. Ich gehe jetzt und mache meine Hausaufgaben.«
    Ich stürmte die Marmortreppe hinunter in Richtung Bibliothek, aber ich ging an der Tür vorbei in den roten Flur. Die karmesinroten Wände wirkten im Licht

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