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Gillian Shields - Die Schwestern der Dunkelheit - 02

Gillian Shields - Die Schwestern der Dunkelheit - 02

Titel: Gillian Shields - Die Schwestern der Dunkelheit - 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das heilige Feuer
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selbst zu dienen, wie verdienstvoll die Sache auch sein mag. Du verdrehst seine Worte auf eigene Gefahr«, sagte Miss Scratton.
    »Also, was schlägst du vor?«, fragte Miss Dalrymple, deren Stimme so seidig und glatt wie ein vergiftetes Getränk klang. »Du bist so weise, Schwester, so geduldig, so scharfsinnig. Was schlägst du vor, jetzt, da Sebastian auf
der Schwelle zur Dämonenwelt steht, und alles, wofür wir gearbeitet haben, zunichtegemacht wird?«
    Eine lange Pause trat ein; dann sagte Miss Scratton: »Ich bin keine Anführerin. Ich würde darauf warten, dass sich die wahre Oberste Mistress zeigt …«
    »Warten? Warten?« Miss Raglan schnaubte wütend. »Ich kann nicht mehr warten. Ich werde alt. Wir können nicht einfach warten und warten und dann wie unsere Mütter und Großmütter sterben. Ich habe keine Tochter, die meinen Platz einnehmen kann. Ich möchte die Belohnung, die Sebastian Fairfax uns für unsere Bemühungen versprochen hat, hier und jetzt, ohne weitere Verzögerung. Nichts kann mich aufhalten – nicht du, nicht Celia Hartle, und ganz gewiss nicht dieses dämliche rothaarige Mädchen. Sie ist der Schlüssel zu allem.«
    »Wir können sie nicht öffentlich angehen«, sagte Miss Scratton. »Sie hat keine Ahnung von unserer wahren Identität. Wir sollten es dabei belassen.«
    »Und sie besitzt bemerkenswerte Kräfte«, wandte die Frau aus der Küche ein.
    »Das war Anfängerglück. Sie wird es nicht noch einmal mit uns aufnehmen können.« Miss Raglan lächelte kalt. »Wir müssen unsere Zaghaftigkeit abschütteln, sie von ihren kleinen Freundinnen trennen und uns schnappen. Dann können wir sie dazu benutzen, Sebastian genügend wiederzubeleben, um unsere Pläne endlich Früchte tragen zu lassen. Wir stehlen ihre Seele und beseitigen dann ihren Körper, während wir Sebastian den Talisman als letztes Geschenk überreichen. Dann kann er sich uns nicht mehr verweigern. Wir werden erreichen, was der Obersten Mistress nicht gelungen ist.«

    Mein Bein war mittlerweile völlig verkrampft, aber ich hatte viel zu viel Angst, mich zu bewegen; tatsächlich wagte ich kaum zu atmen. Ich war mir sicher, dass sie mein Herz schlagen hören würden. Dass es mich verraten würde.
    »Aber wenn sie stirbt … wie wollen wir ihren Tod dann vertuschen?«, fragte die ängstliche Frau.
    »Ein Unfall. Eine Anfängerin, die während einer Reitstunde von ihrem Pferd abgeworfen wurde. Irgend so eine Geschichte wird genügen. Das Mädchen ist bedeutungslos. «
    »War Laura auch bedeutungslos?«, fragte Miss Scratton. »Die Leute fangen an zu reden.«
    »Dann bringt sie zum Schweigen! Ich erhebe Anspruch auf die Führung dieses Hexenzirkels«, erklärte Miss Raglan. »Ich bin jetzt die Oberste Mistress. Wir werden unsere Energien dafür einsetzen, Sebastian aus seinem Versteck zu locken. Und beim nächsten Neumond werden wir unsere gesamte Schwesternschaft zusammenrufen und sie auffordern, meinen Anspruch zu bestätigen. Dann werde ich stark genug sein, um offen gegen das Mädchen vorzugehen.«
    »So sei es«, sagte Miss Dalrymple eifrig. Eine Schwester nach der anderen stimmte ihr zu.
    »So sei es.«
    »So sei es.«
    Miss Scratton zögerte. »So sei es«, sagte sie.
    »In der Zwischenzeit müssen wir das Mädchen beobachten«, fuhr Miss Raglan fort. »Wir müssen wissen, ob sie versucht, mit Sebastian Kontakt aufzunehmen, und wo sie den Talisman versteckt hat.« Sie wandte sich an
Miss Scratton. »Das wirst du übernehmen. Es wird dich davon abhalten, dich in fremde Angelegenheiten einzumischen. «
    »Ich übernehme diese Aufgabe nur zu gern«, sagte Miss Scratton. »Ich glaube, sie vertraut mir ein wenig. Ich werde sie beobachten. Evelyn Johnson wird weder schlafen noch atmen noch irgendeine Bewegung tun, ohne dass ich davon weiß.«
    »Dann ist diese Versammlung beendet, bis wir uns heute in zwei Wochen bei Neumond wiedertreffen«, sagte Miss Raglan mit einem selbstzufriedenen Seufzen. »Mögen die Schatten der Nacht unsere Weisheit sein, und möge die Dunkelheit uns beschützen.« Sie blies die Kerzen aus, und ich hörte, wie das Buch wieder in das Versteck zurückgelegt wurde. Dann erklangen Schritte, die das Zimmer verließen, und schließlich fiel die Tür mit einem Klicken zu.
    Stille.
    Ich wartete, voller Angst, aber niemand kehrte zurück.

Zweiunddreißig

    S tille.
    Sie waren gegangen.
    Langsam schob ich die Schranktür auf und verließ mein Versteck. Meine Beine zitterten, und mein Mund war trocken. Jetzt

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