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Girl Parts – Auf Liebe programmiert

Girl Parts – Auf Liebe programmiert

Titel: Girl Parts – Auf Liebe programmiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John M. Cusick
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Sie zitterte … wie eine sich kräuselnde Wasseroberfläche.
    Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012

6. Der Campingplatz
    Freitagabends trafen sich David, Clay und Artie auf dem Campingplatz. Er lag ein paar Kilometer nordöstlich des Sees, ohne Häuser in der Nähe. Für David war das ein Beweis gegen die Diagnose Dr. Rogers und seiner Eltern.
    »Die denken, ich bin komplett verblödet durch Computer und Internet.«
    »Verblödet?«, fragte Rose.
    »Hirntot. Aber ich und die Kumpels hängen hier ab und tauchen in die Natur ein. Hier draußen kriegen wir eine Beziehung zueinander, verstehst du? Aber nicht andersrum oder so.«
    »Andersrum?« Davids Sprachgebrauch stand im Widerspruch zu der Definition, die sie hatte.
    »Schwul.«
    Tiefer im Wald flackerten Lichter, und Stimmen drangen zwischen den Bäumen hindurch.
    »Tatsache ist, ich leide nicht an Gefühlsverarmung. Auch wenn ich nichts gegen deine Anwesenheit einzuwenden habe.« Er blieb stehen und wandte sich ihr zu. »Die sollen mich ruhig für verrückt halten, solange das bedeutet, dass ich so was Geiles wie dich kriege.«
    In der Dunkelheit war nicht zu sehen, dass Rose errötete. David streckte die Arme nach ihr aus, aber sie wich aus und stolperte dabei beinahe über eine Baumwurzel.
    »Es tut mir leid«, sagte sie. »Noch nicht.«
    »Scheiße.« David trat gegen den Boden, Schotter und Kieselsteine spritzten gegen Roses Knöchel. »In Ordnung. Letztlich hab ich vorher auch schon warten müssen.«
    »Vorher?«
    David setzte sich wieder in Marsch, und Rose beeilte sich, Schritt zu halten. »Oh, und hör mal. Die Jungs wissen nicht, dass du eine Gefährtin bist, und ich möchte es auch gern dabei belassen. Die würden ja denken, ich hab sie nicht mehr alle. Oder ich wär so daneben, dass meine Eltern mir eine Sexpuppe gekauft hätten. Tu also einfach so, als würdest du von außerhalb kommen, okay?«
    »Iiyo.«
    David blieb erneut stehen. »Warte mal. Was war denn das?«
    »Nihongo de hanashitara dou darou?«
    »Sprichst du Japanisch?«
    Rose nickte.
    David lachte. »Nicht so weit außerhalb. Amerikanisch.«
    »Okay.«
    »Super«, knurrte David und steuerte auf den Zeltplatz zu. »Das wird bestimmt funktionieren.«
    ***
    Weiter vorne stießen sie auf ein anderes Auto, das mitten im Unkraut geparkt war. Es war schwarz wie Davids Wagen, glänzte aber weniger. Ein Mädchen saß auf dem Beifahrersitz, den Kopf seitwärtsgekippt, die Augen geschlossen.
    »Clays Schwester«, sagte David. »Es ist ihr Auto. Clay hat noch keinen Führerschein.«
    »Lädt sie auf?«
    »Sie ist ohnmächtig.« Er schüttelte den Kopf. »Komm, es ist gleich hier unten.«
    Der Campingplatz bestand aus dem Fundament eines verlassenen Hauses. Betonstufen führten zu einer grün überwucherten Grube mit Steinbrocken und Eisenplatten hinunter. In der Mitte warf ein Feuer irrwitzige Schatten auf die Wände. Drei Leute saßen auf den I-förmigen Eisenträgern – Clay, Artie und eine Gestalt mit Kapuzenpulli.
    »Unser Sun God kommt«, dröhnte Clay und stand auf. »Wie liebenswürdig von dir, uns mit deiner Anwesenheit zu beehren.«
    Er versetzte David einen Hieb gegen die Schulter und sprang in Boxerstellung zurück. Für einen so schweren Kerl war er flink.
    »Auf, Sun. Los geht’s. Du und ich. Ich versohl dir den Schwimmerarsch.«
    »Hau ab. Du hättest eine Herzattacke vor dem ersten Gong.«
    Clay lachte und drückte David ein Bier in die Hand. Artie nickte zur Begrüßung.
    »Wer ist denn die Feuerlocke?«
    David legte Rose einen Arm um die Schulter. »Jungs, ich möchte euch Rose vorstellen.«
    »Entzückend«, sagte Clay und verbeugte sich.
    »Ich komme von außerhalb«, sagte Rose.
    »Na dann, willkommen in unserem bescheidenen Dorf.« Clay breitete die Arme aus wie ein Jahrmarktausrufer. Er war schon betrunken. »Das reizende Westtown. Ein so langweiliger Ort, dass sein Name auf einen anderen Ort verweist. Ich bin Clay, und der Typ, der Humphrey Bogart nachmacht, ist Artie.«
    »Ich dachte, du hast Hausarrest.« Artie redete mit David, glotzte dabei aber Rose an.
    David setzte sich Clay gegenüber. »Freigang wegen guter Führung«, sagte er und gab Rose ein Zeichen, sich ebenfalls zu setzen. Er öffnete mit einem Plopp eine Bierflasche und nahm einen langen Zug.
    »Woher kommst du?«, fragte Artie Rose.
    »Osaka.«
    »Vermont«, ergänzte David rasch. »Osaka in Vermont. Sie ist grade hergezogen.«
    Die Gestalt mit der Kapuze trank

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