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Girl

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Titel: Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Thomas
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ich vor aller Augen blöd in der Gegend herumstand und überlegte, was ich tun sollte. Mike sah Caroline giftig an, weil sie seinen Kumpel durch den Kakao zog. Sie stand an der Küchentür und sah zu mir herüber.
    Was sollte ich machen? Ich dachte, ich betrachte das Ganze am besten als Scherz. Also sagte ich mit affektierter Frisösen Stimme: »Ooch, hört euch die an«, was die anderen wieder zum Lächeln brachte. Dann streckte ich meine Titten vor, legte eine Hand auf die Hüfte, ließ die andere lose wie einen Schwanenhals herunterbaumeln und trippelte in die Küche, als wolle ich eine Tunte imitieren und würde mir einen großen Jux daraus machen.
    Caroline war gerade damit beschäftigt, die Kaffeetassen aus dem Schrank zu nehmen. »Schön, dass du doch noch gekommen bist«, säuselte sie auf ihre hochnäsige Art. »Weißt du, es geht mir nur um eine winzig kleine Sache, die ich zwischen uns beiden unbedingt klarstellen möchte.«
    »Und die wäre?«
    Caroline warf mir einen weiteren tödlichen Blick zu. »Also, Darling, ich weiß, es ist unsäglich nerv tötend, aber eins sollte klipp und klar sein …«
    Dabei drehte sie sich zu mir und drückte mir eine Fingerspitze auf die Brust. »Hör zu, Süße, wenn du meinen Michael auch nur mit dem kleinen Finger anrührst, wirst du dein blaues Wunder erleben.«
    Ich hatte in der vergangenen Woche eine Menge geistigen Dünnschiss gehört, aber das hier war der einsame Höhepunkt. Ich lief mit einem Tablett voller Kaffeetassen zurück ins Nebenzimmer und schnappte mir bei der erstbesten Gelegenheit Lorraine, um ihr von dem Vorfall zu berichten.
    »Was soll das alles?« fragte ich. »Als ob ich mich jemals an Mike heranmachen würde … er ist mein bester Kumpel, verdammt noch mal. Was denkt die von mir?«
    »Mach dir nichts draus«, sagte Lorraine. »Sie ist doch bloß eine dumme Kuh, die immer im Mittelpunkt stehen möchte, und sie kommt nicht darüber hinweg, dass du jetzt die Attraktion bist. Außerdem … wenn du einen Mann brauchst, kann ich dir weitaus attraktivere Kerle als Mike besorgen.«
    Sie prustete plötzlich los und bedeutete mir, ihr mein Ohr zu leihen. »Und weißt du«, giggelte sie, »ein kleines Vögelchen hat mir gezwitschert, dass Mike einen Mini-Zipfel hat.«
    »Da ist er mir immer noch ein paar Millimeter voraus«, sagte ich.
    »Vorerst noch…«
    »Yeah … nur fürs erste.«
    Egal, das ist Schnee von gestern. Momentan verbringe ich einen geruhsamen Abend daheim und bereite mich auf den morgigen großen Tag vor. Ich gehe wieder zur Arbeit.
    8. Dezember
    Bei meiner Rückkehr wollte ich gleich vom ersten Moment an klarmachen, dass ich genauso behandelt werden wollte wie zuvor. Der Chef der Werbeabteilung bei ›Practical Motoring‹ ist Linton McCourt, ein Typ von den West Indies. Ein echt cooler Bursche. Er trägt Cornme-des-Gar^ons-Anzüge und diese schmalen Sonnenbrillen aus den Sechzigern.
    Irgendein Typ von Ford, der einen besonders gelungenen Witz machen wollte, meinte einmal zu Linton: »Warum sollte ich in Ihrem Magazin eine Anzeige schalten? Sie sehen nicht wie ein Typ aus, der Autos kauft. Sie sehen eher wie einer von der Sorte aus, die welche knacken.«
    Wir saßen alle beim Lunch bei Rules in Covent Garden – diese Kerle waren echte Fleischfresser. Linton blickt den Mann bloss für eine halbe Ewigkeit an. Dann sagt er ganz leise: »Wissen Sie… Sie haben einen großartigen Sinn für Humor.«
    Ich weiß auch nicht wieso, aber er brachte das auf eine Art rüber, dass selbst die Ankündigung, er werde dem Typen gleich die Eingeweide durch die Nasenlöcher ziehen, ihm kaum mehr Angst hätte einjagen können. Der Ford-Fuzzi verbrachte den Rest des Essens auf der Toilette, und ich hatte eine wichtige Lektion gelernt. Linton McCourt ist ein großartiger Typ. Aber wer jemals versuchen sollte, ihn hochzunehmen, würde einen verhängnisvollen Fehler begehen.
    Zum Glück sind wir zwei immer prima miteinander ausgekommen. In meinen dreiundzwanzig Monaten bei ›Practical Motoring‹ hatte ich mein Verkaufssoll stets erfüllt, und so lange, wie ich genügend Anzeigen reinbrachte, war Linton der umgänglichste Chef, den ich mir wünschen konnte.
    Nun denn, nachdem ich heute früh geduscht hatte, zog ich mir einen Schlüpfer, Socken, meine Anzughose und ein Unterhemd an. Dann bat ich Mike, mir beim Einwickeln meiner Brüste mit einer elastischen Bandage behilflich zu sein, so dass sie so flach wie nur eben möglich waren. Ohne schlecht über Mike

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