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Girl

Girl

Titel: Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Thomas
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Hengste.
    Die Hänger stemmen Gewichte in uralten Turnschuhen und T-Shirts, die sie vor Jahren im Urlaub gekauft haben. Die Hengste quellen über vor Muskeln und tragen Höschen, in denen man kein Zehn-Pence-Stück verstecken könnte.
    Bei den Frauen gibt es meiner Meinung nach vier verschiedene Typen. Die Vogelscheuchen geben ihre Blagen in der Krippe ab und schmeißen sich für ihre Übungen in Leggings und die weitesten, längsten T-Shirts, die sie auftreiben konnten. Ihre Hüften sehen aus wie Sperrballons, ihre Haare fliegen wild in der Gegend herum, und nach fünf Minuten sehen ihre Köpfe aus wie Paradiesäpfel.
    Die Vorzeigeweibchen kommen im Land-Rover-Discovery oder im Mercedes vorgefahren. Sie sind ausnahmslos blond, haben immer einen Pferdeschwanz, und sie stehen auf Trikots, die so hoch und so tief ausgeschnitten sind, dass jedem Mann bei ihrem Anblick gleich einer abgeht, während sie andererseits züchtig genug sind, dass sie behaupten können, gerade das liege ihnen völlig fern. (Ich weiß, ich bin ganz schön gehässig. Am besten, ich schiebe das auf die Hormone, wie alles andere auch.)
    Dann wären da noch die Sportgirls. Sie wollen sich fit halten und sonst nichts. Also ziehen sie sich ein Schweißband über die Stirn und machen am Tag ihre achtzig Kilometer auf dem Laufband, wie magersüchtige Hamster, bis ihre Beine wie Peitschenschnüre aussehen und ihre Rippen hervortreten wie die freischwebenden Träger alter Kathedralen.
    Sportgirls macht es nichts aus, vor aller Augen kräftig zu schwitzen, was die Studiomäuschen nie tun würden. Es könnte ihr Make-up ruinieren. Wasserfestes Mascara ist altbekannt. Ihr Traum ist der perspirationsgeschützte Lippenstift.
    Die Studiomäuschen sind die Elite – die Creme de la Creme im Umkleideraum. Sie vereinigen das Aussehen der Vorzeigeweibchen mit der Intensität der Sportgirls. Man sieht, wenn sie ihrem Body den letzten Schliff verpasst haben, weil sie mit einem zweiteiligen Trikot auftrumpfen, wie ein Bikini, der uns übrigen Schwabbeln vorführt, was für knallharte, platte Bäuche sie haben. Die Beinausschnitte ziehen sich hoch bis zur Taille, und entlang des Gummizugs ist auch nicht die geringste Wölbung zu sehen. Weil sie einfach kein Gramm Fett am Leib haben.
    Ich erinnere mich noch an ein Studiomäuschen aus den Tagen, als ich noch ein Kerl war, das immer an den Hanteln trainierte. Entweder trug sie ein blassrosa Trikot oder einen hellgrünen Zweiteiler. Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf, wenn ich auf dem Gymnastikrad saß und sie bei ihren Oberschenkelübungen beobachtete, wie sie die Bügel zusammenpresste und wieder losließ, und ich verzweifelte Hoffnungen hegte, eines Tages würden diese Schenkel mich in die Zange nehmen.
    Wenn sie sich rücklings auf die Stemmbank legte, verlief von der Halsgrube bis zur Spalte zwischen den Brüsten eine feine Kette glänzender Schweißperlen. Ich hatte hart mit mir zu kämpfen, um nicht vom Fahrrad zu stürzen und sie ihr vom Leib zu lecken. Mein Mund zuckte, wenn ich nur daran dachte. Meine Zunge juckte, während ich davon träumte, sie über diese einzigartigen, salzigen Titten gleiten zu lassen.
    Ich beobachtete sie über Monate, ohne je den Mumm aufzubringen, sie anzusprechen. Eine wie sie hatte einen Freund, und ich wollte nicht als Depp dastehen. Ich kannte nicht einmal ihren Namen.
    Ich hätte wahrscheinlich einen Lust-Koller bekommen, wenn ich damals gewusst hätte, dass ich eines Tages zusammen mit ihr splitternackt unter der Dusche stehen und mit ihr über Gott und die Welt plaudern würde. Sie heißt übrigens Sandy. Ich erzählte ihr, ein Freund von mir habe sie früher bei ihrem Workout beobachtet, aber nie den Mut gehabt, sie anzusprechen, worauf sie beinahe traurig lachte. »Dein Freund hätte ruhig auf mich zugehen sollen«, sagte sie. »Ich weiß auch nicht wieso, aber irgendwie scheine ich die Männer abzuschrecken. Und die, die mutig genug sind, mich anzusprechen, sind dermaßen eitel und arrogant, dass sie mir gleich gestohlen bleiben können.«
    »Du siehst einfach zu umwerfend gut aus«, sagte ich. »Die Durchschnitts-Typen glauben, bei dir nicht landen zu können. Sie gehen fest davon aus abzublitzen, also versuchen sie es erst gar nicht.«
    »Einfach unglaublich, was?« sagte sie. »Wenn wir nicht attraktiv genug sind, wollen sie uns nicht, und wenn wir zu attraktiv sind, haben sie Schiss. Kein Wunder, dass es bei mir immer schiefgeht.«
    Wo auf der Skala stehe ich? Na ja,

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