Girl
aufzuhören.
Daraufhin bedeckte sie die gleichen Partien von Nacken und Schultern, die sie eine Minute zuvor massiert hatte, mit Küssen und blies wieder den warmen und betörenden Lufthauch ihres Atems über meine Haut.
Als nächstes ließ Jan sich von meinem Körper gleiten und kniete sich neben mich. Mit einer Hand griff sie nach meinem Gesicht, wobei ihre Finger mit meinen Lippen spielten und genuckelt werden wollten, während die andere Hand Po und Schenkel streichelte und ihr traumhafter Mund zwischen beiden die Linie meiner Wirbelsäule entlangfuhr.
Meine Unsicherheit und Verkrampftheit war dahingeschmolzen. Mein Bewusstsein konnte die Fülle an Reizen nicht verarbeiten, das Freudenfest nie gekannter Empfindungen, die auf mich einströmten. Als ich Jans Finger an meinem Mund spürte, saugte ich daran wie ein Baby an der Mutterbrust. Und als ihre andere Hand sich zwischen meine Beine legte, schien mein Rücken sich von selbst zu krümmen und mein Becken zu heben, damit sie mich leichter erreichen konnte.
Sie schlüpfte zuerst mit einem, dann mit zwei, dann mit drei Fingern in mich, bis all das Saugen, Streicheln, Küssen und sanfte Erforschen Wellen der Ekstase durch meinen Körper sandte, über- und ineinanderfließend wie die Ringe hunderter Steine, die auf einer stillen Wasserfläche niedergehen.
Ich sehnte mich danach, sie tief in mir zu spüren, den Hunger zu stillen. Dann zog sie mit einem Mal beide Hände zurück. »O bitte«, stöhnte ich, »nicht aufhören.«
Ich öffnete etwas die Augen und sah, wie sie auf mich herabblickte. Ihr ausgestreckter Finger kreiste in der Luft. »Auf den Rücken«, flüsterte sie. Ich rollte herum, ausgestreckt wie eine Katze in der warmen Sonne, und Jan legte sich mit ihrem ganzen Gewicht auf mich und küsste wild meinen Mund.
Vorher war sie sanft und zärtlich gewesen. Jetzt wurde sie drängend und besitzergreifend. Ihre Zunge kreiste gierig durch meinen Mund, als wolle sie mich bezwingen, ob ich es wollte oder nicht. Aber ich wollte. Ich schlang ein Bein um ihre Hüfte und rieb meine Muschi an ihr, ganz verrückt danach, den Druck ihres Körpers zu spüren.
Sie musste jedes Wimmern, jedes kleinste Zittern zu deuten verstehen, denn im letzten Moment, als ich kurz vor dem Höhepunkt stand, hörte sie wieder auf.
Noch ehe ich etwas sagen konnte, hatte sie mir einen Finger auf den Mund gelegt. »Pscht…« Dann wanderte sie mit ihrem Kopf abwärts, erkundete unterwegs meine Brüste, meine Nippel und meinen Bauch, bevor ihr Kopf wenige Zentimeter über meiner Scham zum Stillstand kam. Sie stieß einen letzten kleinen Atemhauch aus – ich musste lachen, weil es kitzelte –, dann spürte ich, wie ihre Hände sanft meine Schenkel auseinanderschoben und ihre Zunge langsam auf meine Klitoris zu schlängelte.
Während meine Hände ihr Haar zerzausten, trieb sie mich wieder auf den Höhepunkt zu. Ihr Mund, ihre Finger … es schien, als ob ihr ganzes Wesen sich nach mir ausstreckte, bis ich kaum mehr zu sagen wusste, was ich war und was sie. Ich hörte ein Stöhnen, ich spürte Leiber, die sich wanden und verschmolzen, aber ich wusste nicht, welcher Teil davon zu mir gehörte. Mein ganzes Selbst schien dahin, ein pulsierender Blutstrom reinen Empfindens, der anschwoll und anschwoll, bis mein Körper sich in einer letzten ekstatischen Anspannung aufbäumte und dann erschöpft auf das Laken fiel.
Ich lag da, mich räkelnd im Nachklang der Lust, ein leises Kribbeln in jeder Nervenfaser, bis ich zuletzt murmelte: »O Gott… war das wunderbar.«
»Siehst du. Sag ich doch.«
1. Mai
Morgen ist meine Entlassung – zurück ins normale Leben. Es waren gerade mal etwas mehr als drei Wochen, aber ich fühle mich wie ein ganz neuer Mensch. Natürlich sehe ich anders aus, aber das allein ist es nicht. Wichtiger ist, was Jan für mich getan hat.
Wir haben uns nach dieser ersten Nacht noch ein paarmal getroffen, und es war schön, wenn auch nicht mehr ganz so traumhaft wie beim ersten Mal. Es ist wie die erste Fahrt auf einer höllisch heißen Achterbahn: Wenn man das zweite Mal einsteigt, weiß man, was einen erwartet. Die Angst lässt nach, aber auch das Kribbeln.
Arme Jan. Sie war so gut zu mir und hat mir so viel geholfen, aber sie war auch selbst ihr ärgster Feind. Als ich das erste Mal zu ihr ging, fühlte ich ganz wie ein Mann. Ich war scharf auf sie wie auf all die anderen Frauen in meinem Leben. Aber indem sie mir beibrachte, wie eine Frau zu denken – nein, wichtiger
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