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Girlfriend in a Coma

Girlfriend in a Coma

Titel: Girlfriend in a Coma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Coupland
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schwachsinnige Slapstick-Gags und verursacht Continuity-Probleme, die auszuräumen jeweils eine Stunde dauert, während Linus und Pam seine Blutkapseln, Make-up und Frisur erneuern , und ihm ein frisches Hemd und eine frische Hose anziehen. Während der Tag sich dahinschleppt und die Anzahl der Takes sich vervielfacht, beginnen die Gedanken der Leute am Set zu wandern, und sie blicken hinaus auf die Stadt. Schnitt.
    Pam dreht eine Runde durchs Wohnzimmer und restauriert das Make-up der Schießereiopfer, die den größten Teil des Tages damit verbringen, in seltsamen Verrenkungen auf Möbeln und dem Fußboden zu liegen und so zu tun, als wären sie tot. Sie lächelt und ist nett zu allen, aber ihre Gedanken sind bei Karens Sendung gestern abend. Sie wirkte so ... zuckersüß und schleimig. Gar nicht wie Karen. Megan kam rüber wie ein durchschnittlicher Teenager. Ach, wenn die Zuschauer nur um die Realität wüßten! Und Lois erschien wie die typische Hausfrau. Tja, so ist das im Fernsehen darum geht es schließlich beim Fernsehen. Nach dem Mittagessen sind Crew und Schauspieler allesamt besserer Laune. Während er die scheintoten Darsteller wieder richtig plaziert, sagt Linus: »Pam - schau mal raus auf die Stadt, es brennt.« Pam sieht hinaus, und von irgendwo in der Stadt steigt eine Rauchwolke auf. Sich am unteren Ende verjüngend, erhebt sie sich als waberndes Dreieck in den Himmel wie ein Marzipantornado. »Ist das ein Bürogebäude?«
    »Keine Ahnung.«
    Die Szene wird weitergedreht. Der Star, der fälschlicherweise glaubt, seine Feinde seien vom CIA umgebracht worden, öffnet vielleicht zum ersten Mal seines Lebens ruhig seine Haustür, nur um von einer Maschinengewehrsalve begrüßt zu werden, die ihn (natürlich) nicht trifft. Dann dreht er sich um und steht bewaffneten Schlägern in schwarzen Pullovern gegenüber, die er. prompt in einer schnellen Schnittfolge erschießt. Nur der Star überlebt. »Weißt du, Linus, ich wünschte, Filme könnten in chronologischer Reihenfolge gedreht werden.“
    »Leiche Nummer drei muß aufgefrischt werden.« Pam geht hinüber zu Leiche Nummer drei, um sie mit neuem Blut zu bespritzen. »Aufwachen, Drogenbaron«, sagt Pam, aber der Schauspieler stellt sich tot. Pam sagt: »Schlaukopf«, und geht wieder aus dem Bild. Durch ein Seitenfenster bemerkt sie, daß jetzt mehrere Rauchwolken über der Stadt stehen. Sie stößt Linus an: »Guck mal.« Die Szenen, für die die Leichen gebraucht wurden, sind abgeschlossen. Pam hilft ihnen auf und aus ihren verdreckten Klamotten heraus. »He, Schlaukopf - die Szene ist vorbei.« Schlaukopf rührt sich nicht. »O Gott, diese Schauspieler könnt ihr denn nie genug Aufmerksamkeit kriegen? Komm schon, Gareth, du mußt dich für die nächste Szene fertigmachen.«
    Gareth regt sich immer noch nicht. Die Hände auf den Hüften, schaut Pam aus dem Fenster auf die Stadt, über der jetzt etwa zwanzig Rauchwolken schweben - Säulen, die den Himmel stützen. Sie erschauert und kniet nieder. In ihren Knochen spürt sie die Wahrheit: »Gareth? Gareth? Oh, Scheiße. Dorrie? Holt Dorrie!« Dorrie, die Produktionsassistentin, erscheint. »Er ist tot.“
    »Was war das?« Don, der Regisseur, kommt herüber. »Ruft einen Krankenwagen.«
    »Tot? Es ist verboten, während der Dreharbeiten zu sterben.«
    »Don, wie kannst du in so einem Moment so ein Arschloch sein?«
    Draußen beim Catering-Wagen gibt es einen Tumult; eine der Serviererinnen, eine rundliche Frau in den Vierzigern, ist tot am Fuß des Tisches mit dem Mittagsbüffet gefunden worden. Jemand kommt hereingelaufen und sagt: »Sandra ist tot. Ruft den Notarzt. Schnell - wer hat hier zu Mittag gegessen?«
    Ein Raunen geht durch die Menge: Lebensmittelvergiftung. »Nein. Das kann nicht sein. Gareths Freundin hat makrobiotisch für ihn gekocht. Dieses Zeug vom Lieferservice ißt er nie.«
    »Du meinst - also, wenn es keine Lebensmittelvergiftung sein sollte ...«
    »Der Notruf ist tot. In den Staaten komme ich auch nicht durch.«
    »Die Telefone sind alle tot, Don.«
    Mist'
    Schauspieler und Crew suchen bereits das Weite. Pam und Linus wischen Gareth die Schminke und das Kunstblut ab. Draußen können sie sehen, daß die ganze Stadt inzwischen in Flammen steht, die Brände sind zu zahlreich, um sie zu zählen. Sie treten auf den Balkon hinaus. »Karen«, sagt Linus. »Ich weiß.«
    »Wir sollten nach Hause fahren.«
    Im Haus brüllt der Regisseur die Leute an, die noch dageblieben sind. Don kommt

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