Girlfriends 04 - Kuess Weiter, Liebling!
Archäologen. Die Kelten haben nur sehr wenige Aufzeichnungen hinterlassen, deshalb weiß es niemand mit Sicherheit.«
Er langte über den Tisch, griff mit seiner warmen Hand nach
ihren Fingern und zog ihre Hand sanft zu sich. »So einen Knoten der Liebenden hab ich noch nie gesehen.«
Sie versuchte, ihm ihre Hand zu entziehen, doch er hielt sie fester. »Im Penthouse oder im Hustler findet man so was auch nicht.«
Er lachte aus voller Kehle und ließ sie los. »Das erklärt es wohl.« Er sah ihr sekundenlang in die Augen und drehte sich nach vorne, als der Unterricht begann.
Mit Fingern, die von seiner Berührung immer noch warm waren, hatte sie nach ihrem Stift gegriffen und Interesse daran geheuchelt, was der Professor am Pult sagte. Doch um den Dozenten zu sehen, musste sie an Zachs breiten Schultern vorbeischauen; sein T-Shirt lag eng an seinen Muskeln an und schmiegte sich um die Wölbung seiner Bizepse. Sie gab es auf, sich auf die Vorlesung zu konzentrieren, und studierte seinen Hinterkopf und sein blondes Haar.
Zach kam ihr überhaupt nicht begriffsstutzig vor. Als hätte er ein paar Schläge zu viel auf den Kopf bekommen. Er schien sogar nett zu sein, aber irgendwas musste mit ihm nicht stimmen. Irgendwas . Was erklärte, warum so ein netter Typ mit Devon Hamilton ausging.
Fünf Stunden später fragte sie sich das immer noch, als Zach das Restaurant betrat, in dem sie fünf Abende pro Woche jobbte und Pizza servierte. Er war mit drei Football-Kumpels gekommen und hatte gewartet, bis sie Feierabend hatte.
»Wo ist deine Freundin?«, hatte sie gefragt, als er ihr galant die Tür öffnete.
»Welche Freundin?«
Adele trat an die frische Nachtluft und schob einen Arm in ihren Sweater. »Du weißt genau, welche Freundin.«
Er stellte sich hinter sie und hielt ihr den Sweater, während sie den anderen Arm in den Ärmel schob. »Beschreib sie mir.«
»Blond. Dünn. Hüpft viel im Cheerleader-Röckchen durch die Gegend.«
»Ach, die .« Er zog ihr die Haare hinten aus dem Sweater, und seine warmen Fingerspitzen streiften ihren Nacken. »Sie ist nicht meine Freundin.«
Adele schaute zu seinem verdunkelten Gesicht auf. »Seit wann?«
»Du stellst zu viele Fragen.«
Eigentlich ging es sie sowieso nichts an. Und es war ja auch nicht so, als wollte er sie um eine Verabredung bitten. »Ist dir nicht kalt?«
»Ich bin wie ein Schmelzofen. Mir wird nie kalt.«
Das lag vermutlich an den vielen Muskeln. Er brachte sie bis zu ihrem Zimmer im Wohnheim und ließ sie mit nichts als einem Händedruck vor der Tür stehen. Doch als er sie am nächsten Abend bis zur Tür brachte, schob er sie an die Wand und küsste ihr die Luft aus der Lunge. Er hatte ihr gestanden, dass er nicht mehr aufhören konnte, an sie zu denken, und innerhalb von zwei sehr kurzen Monaten hatte er sie so verliebt in ihn gemacht, dass es ihr schwergefallen war, in seiner Gegenwart zu atmen. Etwas anderes zu tun, als an ihn zu denken. Sie verliebte sich so schnell, heftig und rettungslos, dass sie nicht gezögert hatte, sich ihm mit Leib und Seele hinzugeben.
Adele hatte zwar nie geplant, sich für die Ehe aufzusparen, aber ihre erste sexuelle Erfahrung hatte sie mit jemandem machen wollen, den sie liebte. Sie hatte geglaubt, dass Zach dieser Mensch war, doch als sie ihm alles gegeben hatte, was sie zu geben hatte, hatte er ihr Herz zerquetscht wie eine Bierdose. Er hatte sie ohne Umschweife abserviert und war zu Devon zurückgekehrt, und Adele war so am Boden zerstört gewesen, dass sie die University of Texas mitten im Semester verlassen hatte und mehr als tausend Meilen weggezogen war, um bei ihrer Großmutter
in Boise, Idaho, zu leben. Wenige Monate, nachdem sie zu ihrer Großmutter gezogen war, hatte sie per Post eine Einladung bekommen. Cecilia Blackworth Hamilton Taylor-Marks-Davis und Charla May und James Zemaitis baten um die Ehre von Adeles Teilnahme an der Hochzeit ihrer Kinder Devon Lynn Hamilton und Zachary James Zemaitis. Auf dem Brief hatte kein Absender gestanden, doch Adele hatte auch so gewusst, von wem er war.
Adele hatte gewusst, dass Zach Devon heiraten wollte, doch offensichtlich hatte es der Cheerleaderin nicht gereicht, den Footballer zu bekommen. Sie hatte es ihr unbedingt unter die Nase reiben müssen.
Adele hatte keiner Menschenseele von ihrer Beziehung zu Zach erzählt. Weder ihren Freundinnen noch ihrer Schwester. Rückblickend fragte sie sich, wie sie so dumm hatte sein können. Sie hatte ihr Herz nicht nur
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