Girlfriends 04 - Kuess Weiter, Liebling!
unter ihrem Herzen trug, und das würde ihr niemals leidtun.
EPILOG
Neidisch beäugte Devon die Kollegin aus der Damenmode-Abteilung, die in dem neuen Futteralkleid von Covington herumstolzierte. Das Kleid hätte ihr gehören sollen, doch die Salonlöwin aus der New Yorker Schickeria hatte sie mit einem Wrestling-Wurf ausgeschaltet. Wer hätte gedacht, dass die Mädchen aus den Hamptons so miese Tricks draufhatten?
Devon schaute in die Vitrine mit Schmuck von Maisonette und Perlen mit wenig Lüster. Wie war sie von der Schuhabteilung im Wal-Mart in die Schmuckabteilung bei Sears geraten? War das fair? Es erinnerte sie bloß an die vielen herrlichen Schmuckstücke, die sie einmal besessen hatte. Sears war nur eine Variation derselben Wal-Mart-Hölle.
Sie starrte auf das Black Hills Gold, das in so vielerlei Hinsicht einfach falsch war. Sears-Kunden liebten Grün, Pink und Black Hills Gold, aber was sollte der Geiz, wenn man sich Platin nicht leisten konnte?
Vor wenigen Tagen hatten sie eine Halsketten-Lieferung bekommen. Alle in verschiedenfarbigem Goldton und personalisiert von Firmen wie Foxy Lady, Hot Mama, Nicole und Veronica. Jeder mit einem Fünkchen Klasse wusste, dass alles Personalisierte vulgär war und sozialistische Anklänge hatte.
Gerade, als sie nach einem interessanten Rubinanhänger griff, flackerte die Schmuckvitrine und verblasste schimmernd. Die Wände von Sears lösten sich in Luft auf, und ihre Haut kribbelte, als sie wieder einmal in ihrem Bouclé-Kostüm
von Chanel und mit ihren Mikimoto-Perlen zwischen Wolkenschwaden stand. Sie blickte auf, als plötzlich aus dem Nichts Mrs. Highbarger auftauchte.
»Es ist gut, dass du diesmal dageblieben bist. Ich hatte keine Lust, auf der Suche nach dir wertvolle Zeit zu vergeuden. Ich habe Wichtigeres zu tun.«
Devon war sich nicht sicher, aber sie hatte nicht das Gefühl, sehr lange bei Sears gewesen zu sein.
Inzwischen sieben Monate , informierte ihre alte Lehrerin sie stumm. »Du hast dir ein weiteres Geschenk verdient.«
Sie war schockiert und ein bisschen durcheinander. »Ist Wie-hieß-sie-noch-gleich schwanger?«
»Ja. Sie kriegt Zwillingsjungs.«
Zwillingsjungs. »Ja!« Sie reckte triumphierend die Faust in die Luft. »Es gibt noch einen Gott.«
Natürlich gibt es einen Gott. Und Er hört dich.
Ups.
Gemeinsam fuhren die beiden mit dem unsichtbaren Fahrstuhl nach oben, und sie fragte: »Was passiert jetzt?«
»Sieh selbst.«
Sie hielten an, die Wolken lösten sich auf, und Devon schaute in einen Garten. Wie-hieß-sie-noch-gleich trug ein langes weißes Kleid und einen Rosenkranz in den widerspenstigen Haaren. Hinter ihr stand Zach im dunkelblauen Anzug. Er hatte die Arme um sie geschlungen, und seine Hände ruhten auf ihrem riesigen Schwangerschaftsbauch. Er sah glücklich aus. Glücklicher, als sie ihn je jenseits des Football-Felds gesehen hatte. Glücklicher, als er je mit ihr gewesen war. So hatte der Fluch nicht wirken sollen! Das war nicht fair. Es war nicht fair, dass sie bis in alle Ewigkeit bei Sears schuften und geschliffene Zirkonia und Imitationsperlen verkaufen musste, während er mit Wie-hieß-sie-noch-gleich glücklich war.
»Sind sie verheiratet?«
»Erst seit heute.«
Wut und Hass wirbelten durcheinander und verquickten sich in ihrer Brust. Das durfte nicht passieren! Sie würde das nicht zulassen. »Ich hab mir noch ein Geschenk verdient?«
»Ja. Setz es klug ein.«
Sie legte die Finger an die Lippen und dachte über ihren nächsten Schritt nach. Alles, was sie bisher versucht hatte, war nach hinten losgegangen. Sie brauchte etwas Geniales. Etwas Narrensicheres. Etwas...
In dem unscharfen Bild kam Tiffany durch den Garten auf ihren Vater zugelaufen. Devon ging das Herz vor Stolz und Liebe auf. Ihre Kleine wurde so erwachsen! Sie trug ein zartrosa Seidenkleid, und ihre Haare waren auf dem Kopf aufgetürmt und mit rosafarbenen Rosen geschmückt. Sie sah schön aus, genau wie Devon in dem Alter.
Zach sagte etwas, das Tiffany zum Lachen brachte, und sie boxte ihn spielerisch gegen den Arm. Dann beugte sie sich vor, bildete mit den Händen einen Trichter und sprach mit dem Bauch ihrer neuen Stiefmama.
»Was ist dein nächstes Geschenk?«, fragte Mrs. Highbarger.
Devon öffnete den Mund und klappte ihn wieder zu. Sie hasste Zach, weil er sie nicht so geliebt hatte wie seine Neue. Und Wie-hieß-sie-noch-gleich hasste sie noch mehr... Aber Tiffany sah glücklich aus. Wirklich glücklich. »Ich weiß nicht.«
»Wir
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