Girlfriends 04 - Kuess Weiter, Liebling!
allein war. Aber damals hatte er nicht gewusst, dass Tiffany zusah. »Ich mag Adele.«
»Ich hasse sie.«
»Du hasst sie, weil ich sie mag.« Er stieg auf einen Stuhl. »Was ein dummer Grund ist.« Manchmal war Tiffany Devon so ähnlich, dass es ihm Sorgen bereitete. »Ich hab Kendra diese Woche gar nicht hier üben sehen. Ich hoffe, du lässt deine Wut nicht an deiner Freundin aus.«
Tiffany hängte einen Teil der Lichterkette an den Baum und presste die Lippen zusammen. Sie sagte nichts, aber das war auch überflüssig. Zach kannte sie gut genug, um zu wissen, was sie dachte. Er griff nach der Baumspitze und steckte den Stern oben drauf. »Sitzt er gerade?«
Sie blickte auf und nickte.
»Ich bin mir sicher, dass du dir nie ins eigene Fleisch schneiden würdest, Zuckerschnecke«, sagte er, als er wieder vom Stuhl stieg.
»Was meinst du damit?«
»Nur, dass du clever genug bist, dich durch deine Vorbehalte gegen Adele nicht davon abhalten zu lassen, Kendra zu helfen. Ihr Mädchen habt ein paar große Wettkämpfe vor euch.« Er wusste, was Tiffany hören wollte, aber da spielte er nicht mit. Er hatte nicht vor, mit Adele Schluss zu machen, nur damit sie glücklich war. »Ich würde dich nur ungern verlieren sehen, nur weil du sauer bist.«
»Ich weiß, was du damit bezweckst.« Sie stellte die Schachtel mit dem Baumschmuck ab und nahm sich Lametta. »Ich werde nett zu Kendra sein, weil ich sie mag, und weil wir in derselben
Tanzmannschaft sind. Aber ihre Tante mag ich nicht, und zu ihr werde ich auch nicht nett sein.«
Zach schüttelte ungläubig den Kopf. Das war zwar besser gelaufen als gedacht, aber schlechter als erhofft. »Du hast sie gemocht, bis du rausgefunden hast, dass ich sie auch mag. Ich hätte nie gedacht, dass du so stur bist.«
»Aber Daddy« - zwei Tränen strömten über ihre Wimpern-, »sie hat mich zum Shoppen mitgenommen und mit mir über Mama geredet, und ich hab ihr sogar Modetipps wegen dieser dämlichen Zopfbänder gegeben, die sie trägt. Dabei hat sie die ganze Zeit nur so getan, als würde sie mich mögen, damit sie dich sehen konnte.«
»Schätzchen, ich glaube nicht, dass die Leute so tun müssen, als ob sie dich mögen.«
»Hmhm.«
Hier ging es nicht darum, dass Tiffany glaubte, die Leute würden ihr Sympathie vorgaukeln. Das war nur eine Ausrede, die sie vorschob. Im Grunde ging es darum, dass sie außer Devon keine Frau in ihrem Leben wollte. Das wusste er, aber er hatte keinen Schimmer, wie er damit umgehen sollte.
Er lief in die Küche und schnappte sich aus dem Kühlschrank eine Flasche Wasser. In ein paar Tagen würden Tiffany und er über Weihnachten zu seiner Familie in Austin fahren und bis Neujahr dort bleiben. Vielleicht war es das, was Tiffany brauchte. Eine kurze Auszeit. Er hatte Adele versichert, dass sich die Wogen bis zu ihrer Rückkehr wieder glätten würden. Dass Tiffany bis dahin ihren Ärger überwunden hätte, und er hoffte, dass er recht behielt. Er war überreif für eine nachweihnachtliche Auszeit und etwas weniger Drama.
Nein. Viel weniger Drama.
SECHZEHN
Am ersten Weihnachtstag betrug die Temperatur vor Sherilyns Krankenhauszimmerfenster vier Grad Celsius. Der Fußboden war mit knallbuntem Papier und Schleifen übersät, und um das kleine Bäumchen herum, das sie letzte Woche aufgestellt hatten, lagen jede Menge ausgepackte Weihnachtsgeschenke. Die drei hatten sich auf dem Klinikfernseher den Film Fröhliche Weihnachten angesehen und abwechselnd versucht, die Tritte und Bewegungen des Babys in Sherilyns Bauch zu erspüren.
Adele fotografierte Sherilyn und Kendra mit Weihnachtsmann-Mützen, sie verschlangen eine Unmenge Schokolade und Zuckerstangen, und Adele erzählte ihrer Schwester von den Schwierigkeiten, alle Einzelteile des Wickeltischs und der Schaukelwippe zusammenzusetzen. Aber nicht von Zach. Noch nicht. Ihre Gefühle waren zu neu und zu verwirrend, und außerdem konnte es nicht ewig dauern. Schließlich würde sie weggehen, sobald Sherilyn das Baby hatte. Sie freute sich darauf, wieder in ihren eigenen vier Wänden zu sein, ihre eigenen Sachen um sich zu haben und ihrer eigenen Routine nachzugehen. Jetzt, wo sie sich ziemlich sicher war, dass der Katastrophendates-Fluch gebrochen war oder sich erschöpft hatte, wollte sie wieder ihr eigenes Leben leben, aber der Gedanke, wieder auszugehen, mit einem anderen zusammen zu sein als mit Zach, fühlte sich falsch an. Sie schreckte vor der Vorstellung zurück, die Arme eines anderen um
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