Girlfriends 04 - Kuess Weiter, Liebling!
seine Finger krallten sich in ihren Hintern. Als er in ihr kam, küsste sie ihn auf den Mund und legte all die neuen, widerstreitenden Emotionen hinein, die sie für ihn empfand.
Zach strich ihr danach die Haare aus dem Gesicht und sah sie forschend an, als suchte er nach etwas. »Ich hätte nicht gedacht, dass der Sex noch besser werden könnte als letzte Woche. Das war ein Irrtum.«
Sie schlang ihm die Arme um den Hals und küsste ihn auf den Kopf. Was sollte sie jetzt bloß tun? Jetzt, wo sie sich Hals über Kopf in ihn verliebte - aufs Neue.
Er biss sie sanft in die Schulter. »Die nächsten Wochen werden hektisch«, murmelte er. »Die Mädchen haben bis zum neuen Jahr keine Schule mehr, aber ich will dich sehen. Ich will
so viel mit dir zusammen sein wie nur möglich, bevor deine Schwester ihr Baby kriegt und du zurück nach Idaho gehst.« Er küsste sie in die Halsbeuge. »Es wird mir fehlen, mit dir zusammen zu sein.«
Sie hätte eine Menge erwidern können. Zum Beispiel, dass das auf Gegenseitigkeit beruhte, aber sie tat es nicht. Ihre Gefühle für ihn waren zu neu. Vielleicht waren es auch alte, verdrängte Gefühle von früher, die nur darauf warteten, neu entflammt zu werden. Sie war verängstigt und durcheinander und wusste nicht, was sie tun sollte. »Hast du Hunger?«
»Ich sterbe vor Hunger«, bekräftigte er und sah ihr ins Gesicht. »Hast du noch diese Waffeln aus dem Toaster?«
»Kellogg’s Eggo Waffles?«
»Ja, die liebe ich.«
Sie lächelte und schüttelte den Kopf. Er liebte zwar sie nicht, dafür aber ihre Waffeln.
Als Zach weg war, machte sich Adele ans Schreiben ihrer neuen Serie. Sie dachte sich Charaktere aus verschiedenen Galaxien und einen ausgefallenen Plot aus. Sie wollte nicht darüber nachdenken, dass sie sich in Zach verliebte, und hatte keine Lust, ihre Gefühle auseinanderzunehmen, zu sezieren und zu analysieren. Da war es doch viel angenehmer, Zeitreisen zu berechnen und neue Lebensformen zu erfinden.
Um halb sechs fuhr sie los, um Kendra von der Middle School abzuholen. Als sie hinter den Bussen hielt, mit denen die Tanzmannschaft aus San Angelo gekommen war, wusste sie schon, dass etwas nicht stimmte. Den Rucksack über die Schulter geschlungen, stand ihre Nichte mit verheulten Augen mutterseelenallein am Straßenrand.
»Was ist los?«, fragte sie, als Kendra in den Wagen stieg.
»Nichts.«
»Wo ist Tiffany? Soll ich sie nicht nach Hause fahren?«
»Sie ist mit Lauren Marshall gefahren.«
»Ist Genevieve Brooks nicht ihre Stiefmama?«
»Hmhm.« Adele war sich ziemlich sicher, dass Tiffany Genevieve nicht mochte.
»Warum?« Sie fädelte sich wieder in den Verkehr ein und fuhr zum Krankenhaus. »Wir hätten sie doch nach Hause gebracht.«
»Sie will nicht mehr mit uns fahren.«
Adele warf ihrer Nichte einen fragenden Blick zu. »Habt ihr euch gestritten?«
Kendra schüttelte den Kopf, wobei ihr dunkler Pferdeschwanz über ihren Mantel strich. »Sie hat gesehen, wie du nach dem Spiel mit ihrem Daddy geknutscht hast.«
»Oh.« Betreten richtete sie den Blick wieder auf die Straße. Scheiße. »Und jetzt hasst sie mich.«
»Sie sagt, du bist genau wie die anderen. Dass du nur so getan hast, als ob du sie magst, um an ihren Dad ranzukommen.«
»Das ist Blödsinn.« Sie hielten an einer roten Ampel, und Adele strich sich die Haare hinters Ohr. »Glaubst du ihr?«
Kendra zuckte mit den Schultern. »Eigentlich nicht... aber...«
»Aber was?«
»Sie sagt, ich darf nicht mehr zum Üben zu ihr kommen. Und wenn ich bis Freitag nicht mehr übe, verlieren wir vielleicht den Wettbewerb gegen Pampas.« Kendra stiegen die Tränen in die Augen. »Und wenn sie mich nicht mehr mag, mögen mich die anderen Mädchen auch nicht mehr.«
»Die anderen Mädchen mögen dich bestimmt noch.« »Nein, tun sie nicht.« Sie schniefte und wischte sich die Augen. »Nicht, wenn sie mich nicht mag.«
Adele dachte an den Alptraum der Junior High zurück und erschauderte.
»Ich wünschte, ich wäre nie hierhergezogen«, weinte Kendra. »Ich vermisse meine alte Schule und meine alten Freundinnen.«
»Kannst du nicht eines von den anderen Mädchen zu uns einladen, damit es die Tanznummern mit dir übt?«
»Vielleicht.«
»Frag doch einfach mal. Dann räumen wir morgen Abend alle Möbel aus dem Wohnzimmer. Ihr könnt doch da drin üben.«
»Ich frag mal.«
Doch als Adele Kendra am nächsten Tag vom Training in der Schule abholte, war sie wieder ganz allein. Sie hatte noch einen
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