Girlfriends 04 - Kuess Weiter, Liebling!
nicht besonders gut gefühlt, aber das war das erste Mal, dass sie sich übergeben musste. Danach spülte sie sich den Mund aus und putzte sich die Zähne. »Trink nicht aus meinem Glas«, warnte sie Sherilyn, als sie wieder aus dem Bad kam. »Ich glaub, ich hab die Grippe.«
»Wie lange hast du das schon?«
»Ein paar Tage. Es kommt und geht.« Sie hob ihre Handtasche wieder auf. »Am schlimmsten ist es morgens nach dem Aufstehen.«
»Könntest du schwanger sein?«
»Um Himmels willen, nein.« Sie durchwühlte ihre Handtasche nach den Schlüsseln. »Du hast nichts als Babys im Kopf. Ich bin nicht schwanger.«
Ihre Schwester runzelte die Stirn. »Das klingt nach Schwangerschaftsübelkeit. Ich weiß Bescheid. Ich hab’s schon zweimal hinter mir.«
»Hör auf, Sherilyn! Ich bin nicht schwanger. Ich hab eine Spirale.«
»Interessant. Du hast nicht gesagt, du hattest keinen Sex.«
»Nicht?«
»Hast du dich mit jemandem getroffen?«
Adele zuckte gleichgültig mit den Achseln.
»Mit wem?«
Was machte es schon, wenn Sherilyn Bescheid wusste? In ein paar Tagen wäre Zach wieder zu Hause, und Sherilyn würde ihn sowieso sehen, wenn sie zusammen joggten. Falls sie zusammen joggten. »Zach Zemaitis.«
»Der Football-Trainer?« Sherilyns Augenbrauen schossen bis zum Anschlag hoch. »Der Typ, der vor ein paar Wochen in allen Zeitungen und in den Nachrichten war?«
»Ja.«
»Der Dad von Kendras Freundin?«
»Ja. Er hat mir beim Aufbauen der Babymöbel geholfen.«
»Klingt, als hätte er noch mehr getan.« Sherilyn runzelte die Stirn. »Was willst du jetzt machen?«
»Nichts. Ich bin nicht schwanger.«
»Wenn du sowieso in die Apotheke fährst, bring gleich einen Schwangerschaftstest mit.«
Adele verdrehte die Augen und lief aus dem Schlafzimmer. Sie rechnete zu ihrer letzten Periode zurück. Sie war nur zwei Wochen... nein drei Wochen drüber. Aber das war schon öfter passiert, und sie machte sich keine Sorgen.
»Hast du es geholt?«, rief Sherilyn aus dem Schlafzimmer.
»Deine Tabletten?« Sie stellte die Tüte auf die Küchentheke und rief zurück: »Ja, die hab ich.«
»Nein.« Sherilyn kam vornübergebeugt in die Küche gewatschelt und hielt sich den Unterleib. »Den Schwangerschaftstest.«
»Mensch, nicht so laut! Ich will nicht, dass Kendra das mitbekommt.«
»William ist vorbeigekommen und hat sie abgeholt.« Sie setzte sich vorsichtig auf einen Barhocker. »Hast du ihn geholt?«
»Ja, aber nur, um dir das Maul zu stopfen.« Sie machte sich immer noch keine Sorgen. »Ich hab eine Spirale. Und er hat
Kondome benutzt.« Eines war zwar geplatzt, aber wie groß war die Wahrscheinlichkeit?
Sherilyn griff in die Tüte und zog die Schachtel heraus. Sie riss sie auf und las die Gebrauchsanweisung. »Beim Wasserlassen fünf Sekunden in den Urinstrahl halten.« Sie reichte Adele den Plastikstab. »Hier steht, man soll sich das Teil nicht in die Scheide stecken.«
»Mann, das hatte ich fest vor!«
Adele verschwand mit dem Stab im Bad und kam wenige Minuten später wieder heraus. Sie legte ihn auf eine Serviette auf die Küchentheke und brachte Sherilyn ein Glas Wasser.
»Hast du dir auch die Hände gewaschen?«, fragte Sherilyn, während sie den Stab mit Adleraugen betrachtete.
»Ja, Mama«, antwortete Adele sarkastisch, während sie ihr einen Toast machte.
»Iss das und nimm die«, befahl sie und reichte Sherilyn den Toast und die Tabletten. Dann verbarg sie den Stab die vollen zwei Minuten hinter ihrem Rücken, zauberte ihn hervor und starrte entgeistert auf das Plus-Symbol.
»Was ist rausgekommen?«, fragte Sherilyn kauend.
Adele schnappte sich die Gebrauchsanweisung und las sie durch. »Der Test muss defekt sein. Er hat Kondome benutzt.«
»Jedes Mal?«
»Einmal ist eines geplatzt.«
»Einmal reicht vollkommen.«
Leichenblass schnappte sie sich ihren Mantel und ihre Handtasche.
»Wo willst du hin?«
»Noch einen Test kaufen.« Eine Dreiviertelstunde später lagen fünf weitere Stäbe aufgereiht auf dem Tisch, die ausnahmslos alle das Plus-Symbol in den runden Fensterchen zeigten. Adeles Finger und Zehen waren wie taub, und ihr war so übel
wie seit Tagen nicht. Ihr Gesicht war ganz heiß, und sie setzte sich neben Sherilyn, damit sie nicht in Ohnmacht fiel und zu Boden stürzte. Sie konnte es immer noch nicht fassen. Da musste ein Irrtum vorliegen.
Sherilyn wedelte mit der Hand vor Adeles Gesicht. »Irgendwer daheim?«
»Was?« Ihre Stimme klang schwach, als käme sie aus einem langen,
Weitere Kostenlose Bücher