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GK0010 - Mörder aus dem Totenreich

GK0010 - Mörder aus dem Totenreich

Titel: GK0010 - Mörder aus dem Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Feuer.
    Augen, die jeden zu durchbohren schienen.
    Die Gestalt hob die Arme. Dabei rutschten die weiten Ärmel des langen weißen Umhangs zurück. Bill Conolly sah Hände, die schon mehr Totenfingern ähnelten.
    Die Gestalt begann zu sprechen. Mit dröhnender, klarer Stimme. »Ihr seid meine neuen Opfer. Ihr werdet dem Herrn der Toten dienen. Der Stein gibt euch die Kraft. Ihr werdet in die Welt gehen, um plötzlich ein anderer zu sein. Ihr werdet morden und kämpfen für die Mächte der Finsternis. Steht auf.«
    Bill Conolly erhob sich genau wie die anderen. Nur richtete er seinen Blick krampfhaft an dem Herrn der Toten vorbei. Er wollte nicht in diesen magischen Bann geraten.
    »Faßt euch bei den Händen!«
    Ein Halbkreis wurde um den Stein gebildet. Bill konnte erkennen, daß sein rechter Nachbar Walter Neumann war. Links hatte er keinen. Bill bildete das eine Ende der Reihe.
    »Seht diesen Stein an«, ertönte wieder die Stimme des Herrn der Toten. »Er ist vor Jahrtausenden von den Göttern auf die Erde gebracht worden. Seine geheimnisvolle Kraft hat er nicht verloren. Sie war nur eingeschlafen. Ich habe sie wieder erweckt.«
    Die Stimme des Herrn der Toten wurde lauter, hektischer. Seine Krallenfinger näherten sich der Oberfläche des Steines.
    Bill Conolly sah die spitzen bleichen Fingernägel, die dünne Pergamenthaut, die sich über die Knochen spannte, und er fühlte auf einmal ein seltsames Brennen in seinem Körper. Es war, als würde eine andere Person in ihn eindringen. Ein zweites Ich wollte sich seiner bemächtigen.
    Ein böses Ich.
    Bill sah immer noch die Hände. Er wollte etwas sagen, doch eine unsichtbare Kraft hielt ihn zurück. Automatisch zog er seine Hand von Walter Neumann zurück, und sofort ging es ihm besser.
    Sein eigenes Ich kam jetzt mehr durch. Bill Conolly sah wieder klarer.
    Er sah aber auch das kalte blaue Feuer, das plötzlich über dem Stein schwebte.
    Wie ein glühender Ring lag es in der Luft. Erhellte die Gesichter der Anwesenden…
    »Mein Gott!« Bill Conolly schrie die Worte heraus. Er hatte Walter Neumann gesehen, oder war er schon ein anderer?
    Neumanns Gesicht hatte nichts Menschliches mehr an sich. Es nahm Form und Gestalt eines Affen an.
    Ein Tier hatte von Walter Neumanns Körper Besitz ergriffen!
    Die Verwandlung ging immer schneller. Die Kleidung platzte auseinander. Der Mensch schrumpfte zusammen. Fell hatte den Platz der Haut eingenommen. Gräßliche Laute drangen aus dem Mund.
    Bill wich unwillkürlich einen Schritt zurück. War Walter Neumann der einzige, den der Herr der Toten verwandelt hatte?
    Bill wollte etwas sagen, doch sein Mund gehorchte ihm nicht mehr. Er sah die knochige Hand dicht vor seinen Augen und wußte nur eins: Jetzt bist du dran.
    Noch einmal raffte Bill Conolly allen Willen zusammen, er riß seinen rechten Arm hoch und versuchte die Faust in das schreckliche Gesicht zu schlagen.
    Das hämische Lachen drang ihm durch Mark und Bein.
    Bill Conolly fühlte nur, daß er ausrutschte, sah das kalte blaue Feuer dicht vor seinen Augen, spürte die unendlichen Schmerzen, die seine Brust zusammenzogen, sah noch einmal den grinsenden Schädel des Herrn der Toten, und dann setzte bei ihm alles aus.
    ***
    Die beiden Indios entdeckten John zuerst.
    Sie stießen gutturale Laute aus, die Goran herumfahren ließen.
    Doch da schmetterte ihm John schon den Kolben der Pistole durch das entstellte Gesicht.
    Goran, dieses Untier, taumelte zurück. Ächzende Laute drangen aus seinem Mund.
    John Sinclair setzte nach. Er konnte und durfte keine Rücksicht nehmen, Dieser Goran war kein Mensch. Er besaß keine Gefühle, nicht? Nur ein Drang beherrschte ihn: Töten.
    Wieder schlug John zu. Goran brach zusammen. John Sinclair wollte zum letzten, alles entscheidenden Schlag ausholen, als ihn die beiden Indios angriffen. Sie hatten sich jetzt erst von ihrem Schreck erholt.
    Sie benutzten die Pechfackeln wie Keulen. Nur durch eine blitzschnelle Drehung entging John Sinclair einem sensenden Hieb.
    Der Indio torkelte durch seinen eigenen Schwung vorwärts. John trat ihn in die Hüfte.
    Der zweite Indio traf ihn mit der Pechfackel gegen die Brust. John flog gegen die Felswand. Sein Hemd schwelte.
    Mit der linken Hand schlug der Scotland-Yard-Inspektor die Funken aus, während seine rechte Hand, die immer noch die Waffe hielt, hochzuckte.
    John Sinclair schoß.
    Der Indio bekam die Kugel in den Oberschenkel. Die Fackel fiel ihm aus der Hand.
    Ehe John zur Besinnung kam, hatte

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