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GK0017 - Dr. Satanos

GK0017 - Dr. Satanos

Titel: GK0017 - Dr. Satanos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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machen konntest, Mary. Wir können dir wirklich nicht mehr helfen. Wir haben doch schon die Gegend abgesucht. Mit Hunden sogar. Mehr konnten wir nicht tun.«
    Mary Brown lächelte gequält. »Und das Schloß?«
    Der Wirt schüttelte entschieden den Kopf. »Das kannst du wirklich nicht von uns verlangen. Dort im Schloß wohnt der Satan persönlich.«
    »Aber Jim, er mußte hingehen. Er hat es für euch getan. Hätte ich doch nur den Polizisten aus Helston etwas gesagt. Die sind nicht solche Feiglinge.«
    Barney rieb sich unbehaglich seinen fleischigen Nacken. Dieses Thema war ihm offenbar unangenehm.
    Mary Brown blickte sich noch einmal in der Gaststube um. Da saßen sie, die Männer von Blyton.
    Manchmal Kerle wie Bäume, aber feige bis aufs Mark.
    Die meisten wichen ihrem Blick aus.
    Mary Brown lächelte verächtlich, als sie das Gasthaus verließ. Sie ließ eine gedrückte Stimmung zurück.
    Draußen war es empfindlich kalt. Von See her drang der Nebel in feinen Schleiern in die Stadt.
    Mary Brown zog das große Tuch enger um ihre Schultern und ging mit schnellen Schritten zu ihrem Haus.
    Niemand begegnete ihr. Die Stille legte sich drückend auf Marys Gemüt. Sie kam sich plötzlich unsagbar verlassen vor. Wieder mußte sie weinen.
    Mit zitternden Fingern schloß sie die Haustür auf, knipste Licht an.
    Ein Fenster stand offen. Jetzt, da Durchzug entstanden war, knallte es zu.
    »Nanu«, wunderte sich Mary, »sollte ich vergessen haben, das Fenster zu schließen?«
    Sie zuckte die Achseln und dachte nicht mehr weiter darüber nach.
    Die Tür zum Wohnraum war nur angelehnt. Mit der rechten Hand stieß Mary sie auf. Noch fiel das Licht vom Flur in den Raum, erhellte die Möbel, das Fenster – und…
    Den Kopf ihres Mannes!
    Mary Brown war starr vor Grauen. Das blanke Entsetzen lag in ihren Augen. Sie konnte noch nicht einmal schreien, sondern preßte nur die geballte Linke auf den Mund.
    Der Kopf lag auf dem Wohnzimmertisch.
    Mary Brown wußte nicht, wie lange sie so gestanden hatte, als hinter ihr die Wohnzimmertür zuklappte.
    Erst dieses Geräusch riß sie wieder in die Wirklichkeit zurück. Ihre Lippen öffneten sich zu einem alles erlösenden Schrei…
    Die behaarte Pranke preßte ihr brutal den Mund zu. Mary spürte keuchenden Atem im Nacken, und eine rauhe Stimme flüsterte: »Sei ganz ruhig.«
    Der Mann ließ sie los. Dann gab er der Frau einen Stoß, so daß sie in den nächsten Sessel fiel.
    Erst jetzt erkannte Mary Brown den Eindringling.
    Es war Tom, der Bucklige. Und er hielt wieder ein Messer in der rechten Hand.
    Tom kicherte lautlos. »Hast dich wohl erschrocken, was?«
    Mary, die krampfhaft an dem Kopf ihres Mannes vorbeisah, nickte stumm. »Wie sind Sie hier hineingekommen?« flüsterte sie.
    »Durch das Fenster. Es stand einen Spalt breit offen. Du hast es mir leicht gemacht. Dein Mann hat uns mehr Ärger bereitet. Aber schließlich haben wir ihn auch geschafft. Ssst«, der Bucklige wischte mit dem Messer durch die Luft, »und der Kopf war ab.«
    »Nein… Ich…« Schluchzend brach Mary zusammen.
    Tom wartete, bis sie sich wieder beruhigt hatte. Dann zeigte er auf den Kopf.
    »Es ist nur ein Wachsabdruck«, erklärte er, »den echten müssen wir behalten. Der Doktor wird sich mit ihm beschäftigen. Ich wollte dir nur einen kleinen Schrecken damit einjagen, bevor du stirbst.«
    Stirbst, Stirbst, Stirbst. Wie Hammerschläge drangen die Worte in Marys Bewußtsein.
    Mary setzte sich auf. Ihre Hände krampften sich in den Stoff der Sessellehnen. Die nackte Angst schnürte ihr die Kehle zusammen. Mein Gott, wenn doch Jeff jetzt schon hier wäre!
    Tom weidete sich an der Angst der Frau. Ein diabolisches Lächeln lag auf seinen wulstigen Lippen, als er langsam näher kam.
    In diesem Moment erwachte der Lebenswille in Mary Brown. Sie sprang auf und riß gleichzeitig den schweren Standaschenbecher hoch, der neben dem Sessel stand.
    Mit aller Kraft warf Mary Brown den Aschenbecher.
    Der Bucklige konnte nicht schnell genug ausweichen. Er wurde an der Brust getroffen.
    Tom wankte zurück, gab damit für Sekunden den Weg zur Tür frei.
    Mary Brown nutzte ihre hauchdünne Chance.
    Sie warf sich förmlich der Tür entgegen, riß sie auf, hetzte in den Flur, schloß, so schnell es ging, die Haustür auf – der Schlüssel steckte von innen – und rannte nach draußen in die kalte Herbstnacht.
    Die Panik saß Mary Brown im Nacken. Sie achtete nicht darauf, wohin sie lief. Nur erst mal weg.
    Mary Brown lief genau

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