GK0017 - Dr. Satanos
weit zurück.
Brown stöhnte vor Schmerzen.
Tom, der Krüppel, kicherte irr. Für ihn war es jedesmal eine Freude, daß auch normal gewachsene Menschen Schmerz empfinden konnten.
Konstabler Brown raffte allen Mut zusammen. »Was haben Sie mit mir vor?« fragte er erstickt.
»Das werden Sie schon sehen«, erwiderte Satanos.
Mit Tritten in den Rücken trieben die beiden Männer den Beamten vorwärts.
Sie gingen über den Flur, blieben vor einer holzgetäfelten Wand stehen.
Satanos drückte auf irgendeine Leiste. Ein Stück der Wand schob sich zur Seite, gab eine Öffnung frei.
Satanos betätigte den Lichtschalter. Eine gewundene Steintreppe führte in die Tiefe.
Plötzlich hatte Konstabler Brown höllische Angst. Er wußte, wenn er einmal da unten war, kam er nie wieder hoch. Verzweifelt stemmte er sich gegen den Griff der beiden Männer.
Vergebens.
Brown stöhnte auf. Der Schmerz trieb ihm das Wasser in die Augen.
Gnadenlos stießen ihn die Männer die Steintreppe hinab. Auf den letzten fünf Stufen ließen sie Brown los.
Der Konstabler überschlug sich, landete mit dem Gesicht auf dem harten Steinboden und schlug sich die beiden vorderen Schneidezähne ein. Seine linke Wange platzte auf. Blut färbte diese Gesichtshälfte rot.
»Aufstehen!« hörte er Satanos’ Stimme.
Konstabler Brown quälte sich mühsam auf die Beine. Er keuchte. Sein Gesicht schmerzte, doch noch lebte er. Er hatte längst noch nicht aufgegeben.
Der Konstabler blickte sich um.
Dr. Satanos und der Bucklige standen dicht vor ihm. Er konnte sie mit einem Sprung erreichen.
Brown spannte die Muskeln.
Als könne Satanos Gedanken erraten, ging er ein Stück zurück. »Machen Sie keinen Unsinn, Brown«, warnte er.
Satanos griff blitzschnell in seine Jacke. Als seine Hand wieder zum Vorschein kam, hielt sie eine Pistole.
Konstabler Brown resignierte. Er kam sich plötzlich unsagbar verloren vor.
Satanos grinste zynisch. »Ich bin an und für sich kein Freund dieser Schießinstrumente, doch wenn es sein muß, habe ich keine Hemmungen, sie zu benutzen. Sehen Sie sich hier um, Konstabler. Sie befinden sich in einem Labor, in einer Hexenküche, wie man früher sagte. Hier habe ich jahrelang meine Experimente durchgeführt. Und jetzt, wo ich soweit bin, lasse ich mich von keinem mehr behindern. Auch nicht von Ihnen, Konstabler. Sie werden sterben, genau wie viele andere vor Ihnen auch. Und Sie werden mit Ihrem Tod der Wissenschaft noch einen großen Dienst erweisen. Ich bin in der Lage, Ihren Kopf weiterleben zu lassen. Ich…«
»Sie sind verrückt«, knirschte der Konstabler. »Gerade durch meinen Tod wird man Ihnen auf die Schliche kommen. Sie werden in der Irrenanstalt landen.«
»Genug!« schrie Satanos plötzlich. »Drehen Sie sich um, da sehen Sie meinen Erfolg.«
Brown gehorchte. Hinter ihm befand sich ein Tisch, auf den er vorher nicht so geachtet hatte. Auf dem Tisch stand irgend etwas. Es war durch ein Tuch verdeckt.
»Nehmen Sie das Tuch ab«, sagte Satanos.
Brown gehorchte.
Vorsichtig zog er das Tuch zur Seite. Ein Metallzylinder kam zum Vorschein – und dann…
Konstabler Brown blickte auf einen Kopf.
»Nein«, flüsterte er.
Trotzdem der Beamte schon einen vom Körper abgetrennten Kopf gesehen hatte, war der Schock diesmal noch größer.
Brown ging zwangsläufig ein paar Schritte zurück.
Da traf ihn ein mörderischer Schlag in den Nacken.
Bewußtlos brach der Konstabler zusammen.
Dr. Satanos ließ die Pistole verschwinden, mit der er zugeschlagen hatte.
»Faß mit an«, sagte er zu Tom. »Wir bringen ihn sofort nach unten. Und nimm Kerzen mit.«
Tom nickte eifrig. Was jetzt kam, war so ganz nach seinem Geschmack.
In Windeseile besorgte er zwei Kerzen, zündete sie an und blieb abwartend stehen.
»Gib die Kerzen her«, sagte Satanos. »Nimm du dir den Konstabler.«
Der Bucklige gehorchte. An den Beinen schleifte er Brown hinter sich her.
Die Männer gingen durch den gesamten Schloßkeller. Dr. Satanos hatte hier unten in jahrelanger Arbeit alles ausgebaut. Zum Schluß durchquerten sie die Leichenkammer.
Hier gab es eine kleine Tür, die Satanos eingesetzt hatte. Er schloß die Tür auf.
Ein halbhoher, dunkler Gang empfing die beiden Männer.
Er führte in die Folterkammer.
Satanos ging mit den beiden Kerzen voran. Er mußte sich tief bücken. Die kleinen Flammen flackerten.
Sie bekamen hier unten zu wenig Sauerstoff.
Der Gang verbreiterte sich, wurde höher. Dann waren die beiden Männer mit dem
Weitere Kostenlose Bücher