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GK0025 - Das Leichenhaus der Lady L.

GK0025 - Das Leichenhaus der Lady L.

Titel: GK0025 - Das Leichenhaus der Lady L. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wieder in Bewegung. Verstohlen tastete das Girl nach seiner freien Hand.
    Wenige Yards, und sie standen vor den dicken Mauern.
    Der Reporter leuchtete die Wand mit der Lampe ab. Grosse Steinquader, deren Wetterseite im Laufe der Jahrhunderte mit einer dicken Moosschicht überzogen waren, bildeten einen undurchdringlichen Schutzwall.
    »Wir gehen erst mal um das Haus herum«, sagte Bill.
    Es dauerte nicht einmal zwei Minuten, bis sie wieder an der alten Stelle standen.
    »Ist Ihnen etwas aufgefallen?« fragte Bill.
    Jane schüttelte sich. »Ich weiß nicht so recht. Es ist alles so unheimlich hier. Aber was meinten Sie mit Ihrer Frage?«
    »Das Haus besitzt keinen Eingang.«
    »Das erzählen sich auch die Leute, Mr. Conolly. Der Sage nach soll Lady Laduga hier eingemauert worden sein.«
    »Mich würde wirklich mal das Innere des Leichenhauses interessieren«, murmelte Bill und ließ den Strahl der Lampe wieder an der Wand hochgleiten.
    Das Leichenhaus war fast quadratisch und besaß ein Kuppeldach. Es erinnerte Bill an ein Mausoleum, das er in seiner Heimatstadt Manchester gesehen hatte.
    Jane Seymor drückte seinen Arm. »Lassen Sie uns zurückgehen, Mr. Conolly. Nicht, daß ich Angst hätte, aber es ist doch zwecklos, hier herumzustehen.«
    »Wollten Sie nicht eine ganze Nacht hier verbringen?«
    »Das schon, aber…«
    »Still!« zischte Bill Conolly plötzlich. »Da hat sich etwas bewegt.«
    Mit einem Fingerdruck schaltete er die Lampe aus.
    Jane und Bill traten einige Schritte zurück und duckten sich hinter einen Baumstamm. Fest umklammerte das Girl die Hand des Reporters.
    Jetzt war es schon deutlich zu erkennen. Zwischen den Bäumen schwebte etwas Weißes, ein heller Fleck in der Dunkelheit.
    »Die weiße Frau«, wisperte Jane. »Ich habe Angst.«
    Bill gab keine Antwort. Auch ihn zog das Geschehen in seinen Bann.
    Jetzt kam der Fleck näher. Schon konnte man die Umrisse einer Gestalt ausmachen.
    Ein Raunen und Wispern erfüllte plötzlich die Luft. Schatten, noch schwärzer als die Dunkelheit, huschten hin und her.
    Dämonen!
    Sie waren aus ihrem Reich auf die Erde gekommen.
    Ganz eng preßte sich Jane Seymor gegen den Reporter. Sie spürte ihr Herz bis zum Halse schlagen.
    Das Wispern und Rauschen schwoll an.
    Jane hatte plötzlich das Gefühl, als würden tausend Hände nach ihr greifen. Etwas huschte über ihr Gesicht. Sie ekelte sich.
    Die weiße Frau kam immer näher.
    Schon konnten die beiden Menschen ihr Gesicht erkennen. Es war ein Gesicht, noch bleicher als ein Leichentuch, mit kohlrabenschwarzen Augen.
    Die weiße Frau streckte die Arme aus.
    Knochenhände!
    Jetzt hatte sie schon den Baum erreicht, hinter dem die beiden sich versteckt hielten.
    Ein satanisches Lächeln legte sich um die Lippen der weißen Frau.
    Bill Conolly hatte längst aufgehört, sich irgendwelche Gedanken zu machen.
    Er riß sich von Jane los, sprang auf und knipste die Lampe an.
    Der grelle Strahl zerschnitt die Dunkelheit, blieb auf dem Gesicht der Lady Laduga hängen.
    Da war es schon zu spät.
    Etwas Grosses, Dunkles huschte über Bills Kopf. Er spürte einen Schlag in den Nacken, so daß er nach vorn geworfen wurde und auf sein Gesicht fiel.
    Die Dämonen waren der weißen Frau zu Hilfe gekommen. Und Jane Seymor war nun schutzlos.
    Sie kam nicht mehr dazu, einen Schrei auszustoßen, denn die Totenhände krallten sich in ihren Hals. Jane spürte, wie die Haut aufriß, wie das Blut ihren Pullover tränkte, sie sah das Gesicht der Lady Laduga dicht vor sich, das allmählich zu einer Totenfratze wurde.
    ***
    Bill Conolly war nur für einen kurzen Augenblick betäubt. Er schüttelte die Schmerzen ab und rollte sich auf die Seite.
    Was er sah, ließ ihn das Blut in den Adern gerinnen.
    Die weiße Frau hatte sich über Jane Seymor gebeugt und versuchte das Girl zu töten. Ihre nadelspitzen Fingernägel rissen tiefe Wunden in Janes Haut.
    »Jane!« brüllte Bill und hetzte hoch.
    Im ersten Instinkt wollte er zur Waffe greifen, unterließ es dann jedoch, weil er einsah, daß das sinnlos war.
    Immer noch huschten die Schatten zwischen den Bäumen. Manchmal, wenn sie in den Strahl der Lampe gerieten, erkannte Bill unförmige Gestalten.
    All das hatte nur Sekunden gedauert. Sekunden, in denen Janes Leben am seidenen Fade hing.
    Ein uraltes Mittel gegen Dämonen fiel Bill ein.
    Feuer!
    Er riß seine Jacke vom Körper, holte das Feuerzeug aus der Tasche und zündete die Jacke an.
    Der Stoff fing zum Glück sofort Feuer.
    Hell loderten

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