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GK0025 - Das Leichenhaus der Lady L.

GK0025 - Das Leichenhaus der Lady L.

Titel: GK0025 - Das Leichenhaus der Lady L. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Flammen hoch.
    Stimmen geisterten durch den Wald. Stöhnen und Kreischen. Die Dämonen ergriffen die Flucht.
    Aber auch die weiße Frau ließ von ihrem Opfer ab.
    Bill sah, wie sie hochkam und ihre Arme abwehrend ausstreckte. Sie hatte auch nicht mehr das bleiche Gesicht, sondern ein kahler Totenschädel glotzte Bill an.
    Bill schwenkte die Jacke mit beiden Händen und rannte laut schreiend auf die weiße Frau zu.
    Sie wich zurück und war plötzlich ganz verschwunden.
    Bill Conolly warf die Jacke auf den Boden und trat das Feuer aus. Zum Glück hatte er seine Brieftasche noch retten können. Er verstaute Brieftasche und Pistole in den hinteren Hosentaschen und kniete sich neben die bewußtlose Jane Seymor.
    Das Girl blutete aus unzähligen Wunden.
    »Mein Gott«, sagte Bill leise. »Hoffentlich übersteht sie es.«
    Dann schnappte er sich das Girl und warf sie über seine linke Schulter.
    Nur weg hier, hieß die Devise, ehe die anderen wiederkamen.
    Bill Conolly hastete durch den Wald. Ab und zu leuchtete er mit der Lampe den Weg aus. Bill spürte das Gewicht der Schwerverletzten schon gar nicht mehr. Für ihn gab es nur ein Ziel.
    Seinen Wagen.
    Der Reporter konnte hinterher selbst nicht mehr sagen, wie er es geschafft hatte. Auf jeden Fall stand er plötzlich vor dem Porsche.
    Zum Glück steckte der Autoschlüssel in der Hosentasche.
    Mit fliegenden Fingern schloß Bill den Wagen auf. Vorsichtig bettete er die Schwerverletzte auf den Notsitz.
    Dann setzte er sich hinters Steuer, ließ den Motor kommen und jagte in Richtung Hillside. Was er jetzt brauchte, war ein Arzt.
    Ein Blick auf die Uhr am Armaturenbrett zeigte Bill, daß es erst einundzwanzig Uhr dreißig war. Ihm kam es vor, als wären sie Stunden im Wald herumgeirrt.
    Bills Gedanken kreisten nur um Jane. Hoffentlich stirbt sie nicht, dachte er immer wieder. Er selbst fühlte sich mitschuldig daran, was geschehen war.
    Hillside lag wie ausgestorben.
    Mit kreischenden Pneus jagte Bill in den Ort, stoppte vor der Pension, in der er wohnte.
    Als Bill die Gaststube betrat, ruckten die Köpfe der Männer herum.
    »Sie sind ja blutverschmiert«, rief einer.
    Bill achtete nicht darauf, sondern fragte laut: »Wo gibt es hier einen Arzt? Schnell, ich habe eine Schwerverletzte im Wagen.«
    Ein grauhaariger, älterer Mann stand von einem der Tische auf.
    »Ich bin der Arzt von Hillside, Sir.«
    »Bitte, Doc, wir müssen zu Ihrer Praxis.«
    Zum Glück war der Arzt ein Mann schneller Entschlüsse. Er rannte schon an Bill vorbei nach draußen.
    Sekunden später saßen die beiden in dem Porsche.
    »Zweite Querstraße rechts, da liegt meine Praxis«, sagte der Doc.
    »Okay.«
    Bill rauschte los.
    Der Doc warf einen Blick nach hinten. »Was ist mit ihr passiert?«
    »Erzähl’ ich Ihnen später.«
    »Halten Sie an, Mister. Ja, da, wo das Schild ist.«
    Bill las auf dem Schild, daß der Doc auf den Namen Grayson hörte.
    Als Bill stoppte, sprang der Doc aus dem Wagen und schloß schon die Haustür auf. Licht wurde eingeschaltet.
    Bill nahm die immer noch bewußtlose Jane und trug sie ins Haus.
    »Hier auf den Tisch, bitte«, sagte der Arzt.
    Bill bettete die Schwerverletzte vorsichtig auf den kleinen Operationstisch.
    Doc Grayson hatte sich inzwischen einen weißen Kittel übergestreift. Dann machte er sich an die Untersuchung des Mädchens.
    Bill Conolly ließ sich auf einen Stuhl fallen. Erst jetzt spürte er, wie erschöpft er doch war. Er war schweißgebadet. Außerdem über und über mit Blut besudelt.
    Leise verließ Bill das Zimmer. Er wollte den Doc nicht stören, der ruhig und konzentriert arbeitete.
    In einem Nebenzimmer fand Bill ein Waschbecken. Er reinigte notdürftig sein Hemd.
    Dann ging er wieder zurück.
    Doc Grayson sah ihn ernst an.
    Heißer Schreck durchfuhr den Reporter.
    »Ist sie – ist sie…?«
    Der Doc schüttelte den Kopf. »Nein, sie ist nicht tot. Aber es hätte nicht viel gefehlt. Ihre körperliche Konstitution ist sehr gut. Deshalb wird sie auch durchkommen – falls nichts Unvorhergesehenes passiert«, schränkte der Doc ein.
    »Dann bin ich beruhigt«, flüsterte Bill. »Ich hätte mir auch sonst die bittersten Vorwürfe gemacht.«
    Er warf einen Blick auf Jane Seymor. Der Doc hatte die Blutungen gestillt und die Wunden verbunden. Jane sah fast aus wie eine Mumie.
    »Sie braucht jetzt erst mal Ruhe«, sagte der Arzt. »Sie werden natürlich verstehen, daß ich neugierig bin, Mister…?«
    »Conolly, Doc. Bill Conolly. Entschuldigen Sie,

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