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GK0025 - Das Leichenhaus der Lady L.

GK0025 - Das Leichenhaus der Lady L.

Titel: GK0025 - Das Leichenhaus der Lady L. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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getragen hatte, mußte vorher in einem Garten gewesen sein, wenigstens auf einem feuchten oder verschlammten Pfad.
    Wo ein Abdruck war, mußten auch noch mehrere sein, sagte sich John.
    Tatsächlich. Er fand noch vier weitere. Allerdings wurden die Abdrücke immer schwächer.
    Doch etwas war klar zu erkennen. Sie führten alle auf den Altar zu.
    John folgte der Spur, bis er nichts mehr erkennen konnte.
    Einer Eingebung folgend, ging er auch auf die Rückseite des Altars.
    Hier suchte er nochmals den Boden ab, klopfte mit dem Knöchel seines Mittelfingers auf die Steinplatten.
    John zuckte regelrecht zusammen. Er klopfte so lange mit dem Finger die Stelle ab, bis er ihre ungefähren Masse hatte.
    Dann gab es für John keinen Zweifel mehr. Hier mußte sich der Anfang eines Geheimganges befinden.
    »Mr. Sinclair!« hörte er Konstabler Sandfords Stimme.
    »Ja?«
    »Haben Sie eine Spur gefunden?«
    »Nein«, rief der Inspektor zurück und erhob sich.
    Er wollte dem Konstabler von seiner Entdeckung nichts sagen. Er würde dieser Spur allein nachgehen.
    Der Inspektor gesellte sich wieder zu den beiden anderen.
    »Wo Bob nur sein kann?« fragte Emmy, die Köchin leise.
    John Sinclair hätte ihr darauf vielleicht eine Antwort geben können, aber er hütete sich, etwas zu sagen.
    Langsam bekam auch er das Gefühl, daß diese weiße Frau wirklich existierte…
    ***
    »Haben Sie Angst, Miss Seymor?« fragte Bill Conolly lächelnd.
    Jane zuckte die Achseln. »Ein wenig schon.«
    Bill lachte. »Ich auch.«
    »Dann bin ich zufrieden.«
    Mittlerweile senkte sich die Dämmerung über das Land. Bill und Jane hatten den gesamten Tag miteinander verbracht. Sie hatten einige Stunden im Bürgermeisteramt von Hillside alte Akten gewälzt, die sich mit der Geschichte des Schlosses befaßten. Konkretes war dabei allerdings nicht herausgekommen.
    Bill lenkte den roten Porsche auf den Weg, der zum Internat führte.
    Im Licht der Scheinwerfer tanzten Mücken und Fliegen. Es war ein Herbstabend wie aus dem Bilderbuch.
    »Haben Sie eigentlich eine Pistole?« erkundigte sich Jane.
    »Ja, Miss Seymor, ich habe eine Waffe. Aber ob die etwas gegen Geister nützt?«
    »Jetzt sprechen Sie schon, als würden Sie selbst daran glauben.«
    »So schlimm ist es wieder nicht. Übrigens – gibt es eigentlich einen direkten Weg zu dem Leichenhaus?« wechselte Bill das Thema.
    »Soviel ich weiß, nicht. Wir müssen schon zu Fuß gehen.«
    »Tut auch mal ganz gut.«
    Sie fuhren noch einige Minuten schweigend weiter.
    Auf einmal sagte Jane: »Ich glaube, wir sind ungefähr auf gleicher Höhe mit dem Leichenhaus.«
    Bill ging mit der Geschwindigkeit herunter. Seine Augen suchten rechts und links des Wegs den Waldrand ab.
    Dann entdeckte er die kleine Schneise.
    »Da können wir den Wagen abstellen.«
    Geschickt rangierte der Reporter den Porsche rückwärts in die Schneise. Mit leisem Blubbern erstarb der Motor.
    Es war plötzlich unnatürlich ruhig. Nur das Atmen der beiden Menschen war zu hören.
    »Auf geht’s«, sagte Bill und klinkte die Wagentür auf.
    »Vergessen Sie die Taschenlampe nicht!« ermahnte ihn Jane.
    »Keine Bange.«
    Bill schloß den Wagen ab, bevor er sich mit Jane auf den Weg machte.
    Sie gingen quer durch den dichten Mischwald.
    »Sind Sie sicher, daß das die genaue Richtung ist?« fragte Bill.
    »Natürlich.«
    Bill Conolly ging voran. Der starke Lampenstrahl leuchtete den schmalen Wildwechsel, den sie benutzten, gut aus. Die vielfältigen Geräusche des nächtlichen Waldes begleiteten sie.
    Auf einmal hörten die Geräusche auf.
    »Wir nähern uns dem Leichenhaus«, sagte Jane, und ihre Stimme zitterte ein wenig.
    Bill gab keine Antwort. Auch ihm kam die Stille seltsam vor. Er ertappte sich sogar bei dem Gedanken, umzukehren.
    Immer weiter drangen die beiden Menschen vor. Und der Wald wurde immer dichter. In den Jahrhunderten hatte er hier ungestört wuchern können. Keines Menschen Hand hatte ihn gepflegt und kultiviert.
    Sie mußten teilweise über umgeknickte Bäume klettern und sich durch dichtes Gebüsch einen Weg bahnen, um überhaupt weiterzukommen.
    Bill Conolly warf einen Blick nach oben. Nicht einmal der Abendhimmel war zu sehen. Die dichten Baumwipfel entzogen ihn Bills Blicken.
    Plötzlich blieb der Reporter stehen. Fast wäre Jane gegen ihn gelaufen.
    »Was ist?« flüsterte sie.
    »Sehen Sie mal – da.«
    Bill hob die Lampe etwas an.
    »Das Leichenhaus«, hauchte Jane Seymor.
    »Richtig. Kommen Sie.«
    Bill setzte sich

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