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GK0025 - Das Leichenhaus der Lady L.

GK0025 - Das Leichenhaus der Lady L.

Titel: GK0025 - Das Leichenhaus der Lady L. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aber mir blieb keine Zeit, mich vorzustellen.«
    »Geschenkt.«
    Bill blickte dem Arzt fest in die Augen. »Was ich Ihnen jetzt sage, Doc, klingt unglaublich. Aber es ist die reine Wahrheit. Die Verletzungen wurden Miss Seymor durch einen Geist beigebracht. Von einer Toten. Von der weißen Frau.«
    Der Arzt blickte Bill nachdenklich an.
    »Sie glauben mir nicht, was?« fragte der Reporter.
    »Es fällt mir wenigstens schwer, Mr. Conolly.«
    »Das kann ich sogar verstehen. Aber denken Sie an die ungelösten Mordfälle in den letzten Jahren. Langsam komme auch ich zu der Überzeugung, daß die weiße Frau auch da ihre Hand mit im Spiel gehabt hatte.«
    »Woher wissen Sie denn von diesen Vorgängen, Mr. Conolly?«
    »Ich bin Reporter, Doc.«
    »Wollen Sie die Leute hier ausfragen? Sind Sie auf Sensationssuche aus?«
    Der Arzt wurde mißtrauisch.
    »Nein«, erwiderte Bill. »Die Sache ist folgendermaßen…«
    Er erklärte dem Doc, mit wem er hier war. Er sprach von John Sinclairs Mission und von dem Verdacht, den sie hatten und der ja jetzt auch bestätigt worden war.
    »… und sprechen Sie mit niemandem darüber«, sagte Bill noch zum Schluß.
    »Ich bin schließlich Arzt«, erwiderte der Doc. Er kam immer noch nicht aus dem Staunen heraus.
    Bill Conolly dachte inzwischen an John Sinclair. Er hätte ihn gern noch einmal gesprochen. Doch leider wußte Bill nicht, wo John steckte.
    Plötzlich begann sich Jane Seymor auf dem Tisch zu bewegen.
    Mit zwei Schritten standen der Doc und Bill Conolly neben ihr.
    Jane bewegte die Lippen. Sie wollte irgend etwas sagen. Ganz dicht beugte Bill sein Ohr an ihren Mund. Jetzt bekam er einige Worte mit.
    »Die weiße Frau«, hauchte Jane, »sie – sie… kommt wieder. Heute… oder morgen. Ich weiß es nicht. Ich sehe sie… vor mir. Sie… wird kommen.«
    Dann wurde Jane wieder bewußtlos.
    Doc Grayson und Bill Conolly blickten sich an. Bill konnte sehen, daß dem Arzt eine Gänsehaut über den Körper lief. Dann flüsterte er: »Das ist der Fluch der Lady Laduga.«
    ***
    In der Kapelle herrschte eine beklemmende Stille. Kein bißchen Licht fiel durch die hohen Fenster.
    Eine Gestalt schlich vorsichtig zwischen den Bankreihen hindurch, immer darauf bedacht, kein Geräusch zu verursachen.
    Die Gestalt war John Sinclair.
    Der Geheimgang hatte ihn nicht ruhen lassen. Für John stand hundertprozentig fest, daß die hohle Stelle hinter dem Altar der Anfang eines Geheimganges sein mußte.
    Er hatte niemandem von seinem Verdacht erzählt. Auch Konstabler Sandford nicht, denn der hätte unter Umständen seinen Plan gefährden können.
    John trug außer seinen üblichen Ausrüstungsgegenständen noch etwas Wichtiges bei sich.
    Ein Kreuz!
    Jeder, der sich mit Vampirismus und anderen okkulten Wissenschaften beschäftigt, weiß, daß das Kreuz der stärkste Gegner der Vampire und Geister ist.
    John hatte sich das einfache Holzkreuz um den Hals gehängt.
    Ab und zu ließ der Scotland Yard-Inspektor seine Taschenlampe aufblitzen, um sich zu orientieren.
    John umrundete den Altar und fand die hohle Stelle im Boden sofort. Er klopfte sie noch einmal ab, in der Hoffnung, irgendeinen Mechanismus zu finden, der den Eingang des Geheimganges freigeben würde.
    Doch seine Hoffnungen wurden enttäuscht.
    John überlegte gerade, ob man der Sache nicht mit roher Gewalt auf die Spur kommen konnte, da quietschte die Eingangstür der Kapelle.
    John fuhr herum und lugte hinter dem Altar hervor. Für einen Moment sah er eine Gestalt in der offenen Tür stehen. Dann war sie verschwunden.
    Dafür klangen Schritte auf.
    Sie kamen in seine Richtung, auf den Altar zu.
    John wagte kaum zu atmen.
    Wer war der Unheimliche, der um diese Zeit die Kapelle betreten hatte? Die Schritte wurden lauter. John hörte hastiges Atmen.
    Jetzt hatte der Eindringling den Altar erreicht, umrundete ihn.
    John huschte in Deckung. Er hockte nun an der rechten Seite des Altars, konnte von hier aus alles gut überblicken.
    Die Gestalt kniete sich hin, klopfte in einem bestimmten Rhythmus auf die hohle Stelle.
    Und plötzlich sah John, daß der unbekannte Eindringling eine Frau war.
    Die Frau wiederholte das Klopfen. »Komm, Linda«, flüsterte sie jetzt. »Komm.«
    Linda, durchzuckte es John. Linda war doch tot. Er selbst hatte mit Sir James Carrigan, Lindas Vater, gesprochen.
    Welchem Rätsel war er hier auf die Spur gekommen?
    Ein schabendes Geräusch drang durch die Stille.
    Die bewußte Steinplatte auf dem Boden schob sich zur Seite.

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