GK0031 - Sakuro, der Dämon
wissen will, wo seine Tochter ist?«
»Werde ich ihm schon das Passende erzählen. Und noch etwas. Geben Sie auf sich acht, John. Sie haben es mit einem Gegner zu tun, der mächtiger ist als alle bisherigen.«
»Wird schon schiefgehen, Sir.«
Anschließend fuhr John Sinclair in die medizinische Abteilung, die in einem Nebentrakt des Scotland-Yard-Gebäudes liegt.
John mußte noch warten, ehe er Professor Snyder sprechen konnte. Der Professor hatte Sheila untersucht. John hoffte, von ihm schon erste Ergebnisse erfahren zu können. »Nun, Professor, wie sieht es aus?« Der Psychologe nahm seine Goldrandbrille ab und strich sich über das schüttere Haar.
»Man kann schwer etwas sagen, Inspektor. Die Patientin steht unter einem hypnotischen Einfluß. Soviel ist klar. Aber es ist keine normale Hypnose wie wir sie kennen. Es ist irgend etwas Unbekanntes. Ich tippe auf eine Art von Fernhypnose. Um Ihnen allerdings genauer Auskunft geben zu können, muß ich Miß Hopkins noch einige Tage untersuchen.«
»Das wird kaum gehen.«
»Ich verstehe Sie nicht, Inspektor.«
»Ich brauche das Mädchen.«
»Unmöglich, in ihrem Zustand…«
»Gerade in ihrem Zustand, Professor. Und es kann durchaus möglich sein, daß Miß Hopkins geheilt wiederkommt.«
Professor Snyder lächelte spöttisch. »Sie gestatten, Inspektor, daß ich Ihren Worten nicht so recht glauben kann.«
»Das kann ich mir vorstellen«, erwiderte John. »Trotzdem muß ich das Mädchen haben. Es hängt viel von ihr ab. Ist Miß Hopkins transportfähig? Ich meine, ist sie in der Lage, einen Flug von ungefähr drei bis vier Stunden zu überstehen?«
»Ja«, antwortete Professor Snyder. »Allerdings lehne ich jede Verantwortung ab.«
»Das kann ich verstehen. Übrigens ist es durchaus möglich, daß wir noch in dieser Nacht fliegen.«
»Ich halte Sie nicht auf, Inspektor. Aber darf ich fragen, wohin die Reise geht?«
»Nach Ägypten, Professor.«
»Ägypten?« Der Psychologe runzelte die Stirn. »Was wollen Sie denn da?«
»Das kann ich Ihnen nicht genau sagen. Auf jeden Fall keinen Urlaub machen.«
***
»Komm rein, alter Junge«, sagte Bill Conolly und grinste etwas verlegen.
John zog die Augenbrauen hoch. »Ist was? Du bist so komisch.«
»Ich habe Besuch.«
»Verstehe.«
»Trotzdem, komm rein.«
»Ist sie wenigstens hübsch?« fragte John.
»Kannst dich ja gleich selbst davon überzeugen.«
Bills Besuch war schwarzhaarig und hatte die Figur eines Mannequins. Das Girl saß auf der Couch, hielt ein Glas mit Whisky in der Hand und hatte die Beine hochgelegt.
»Hallo«, sagte die Schöne, als John in das Zimmer trat.
John stellte sich vor und wandte sich dann an den Reporter. »Kann ich dich einen Augenblick allein sprechen?«
»Nicht nur einen Augenblick. Komm, Dana«, sagte Bill zu dem Girl, »die Pflicht ruft.«
Dana zog zwar einen Schmollmund, doch sie gehorchte.
Fünf Minuten später waren die beiden Männer allein.
»Hättest du deinen Besuch angekündigt…«, fing Bill an.
John winkte ab. »Dazu war gar keine Zeit.«
»Hoppla, wo brennt’s denn?«
»Bill, ich brauche deine Hilfe.«
»In einem neuen Fall?« schnappte der Reporter.
»Ja.«
»Los, laß hören.«
John berichtete. Als er fertig war, sagte Bill Conolly: »Allerdings bin ich mir über meine Rolle in dieser Sache nicht klar.«
»Ganz einfach. Du sollst mit auf Sheila Hopkins aufpassen. Das Mädchen schwebt in Gefahr.«
Bill grinste. »Genau das, was mir Spaß macht.«
»Freu dich nicht zu früh. Es kann verdammt gefährlich werden.«
»Unsinn. Wann geht’s los?«
»Noch heute nacht. Flugkarten habe ich schon bestellt.«
»Auch für mich?«
»Sicher. Dreimal Kairo. Hin- und Rückflug.«
»Schön, dann werde ich packen.«
Innerhalb einer halben Stunde war Bill fertig. In Johns Bentley fuhren die Männer zum Scotland-Yard-Gebäude. Bill blieb im Wagen sitzen, während John in die psychiatrische Abteilung fuhr.
Professor Snyder ließ Sheila Hopkins nur ungern gehen. »Sie wissen, welche Verantwortung Sie auf sich laden«, betonte er noch mal.
»Ja«, erwiderte John, nahm Sheila am Arm und fuhr mit ihr nach unten. Das Mädchen machte wieder einen halbwegs normalen Eindruck. Nur die roten Flecken im Gesicht zeugten davon, daß sie unter einer inneren Erregung stand.
»Wo bringen Sie mich hin, Mr. Sinclair?«
»Wir unternehmen eine kleine Reise. Mit dem Flugzeug.«
»Ohne mich vorher zu fragen?«
»Es geschieht in Ihrem Interesse.«
Als sie den Lift
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