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GK0038 - Die Tochter der Hölle

GK0038 - Die Tochter der Hölle

Titel: GK0038 - Die Tochter der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kleinen Waldweg geparkt.
    Er wollte gerade die Tür des Bentley aufschließen, da wurde sein Name gerufen.
    John wandte sich um.
    Eine Gestalt sprang hinter einem Baum hervor. Es war Jim Cody, der Nachwuchsreporter.
    »Haben Sie was erreicht, Mr. Sinclair?« flüsterte er.
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, Sie sollen zu Hause bleiben, Jim«, erwiderte John.
    Cody lachte hart. »Man bringt eine Bekannte von mir um, und ich soll die Hände in den Schoß legen? Nein, Inspektor, so haben wir nicht gewettet. Haben Sie Laura gefunden?«
    John zögerte mit der Antwort.
    Für Jim Cody reichte es. »Sie haben Sie also gefunden?« flüsterte er. »War es sehr schlimm? Was hat man mit ihr angestellt, Mr. Sinclair? Was, zum Teufel?«
    Codys Stimme hatte sich bei seinen letzten Worten fast überschlagen.
    »Sie ist tot, Jim«, sagte John rauh.
    »Ja«, stöhnte Bill. »Ich hatte damit gerechnet. Trotzdem, wissen Sie, Inspektor, ich hatte Laura sehr gern und…«
    Jim schlug die Hände vor die Augen und schluchzte.
    John ließ den jungen Mann gewähren. Man sollte manchmal ruhig auch weinen. Es macht vieles leichter.
    Plötzlich hob Jim Cody den Kopf. »Ich will Sie sehen, Inspektor«, sagte er. »Heute nacht noch. Kommen Sie!«
    »Jim, es hat doch keinen Zweck. Ich habe Ihnen gesagt, ich…«
    »Nein, Inspektor. Ich will sie mit eigenen Augen sehen und die Schweine, die sie umgebracht haben, zur Rechenschaft ziehen. Auge um Auge, Zahn um Zahn. So steht es schon in der Bibel.«
    Jim Cody machte Anstalten, über das Tor zu klettern.
    Da gab John Sinclair nach. Mit seinem Spezialbesteck öffnete er das Tor und betrat mit Jim Lord Cheldhams Grundstück.
    Es war eine klare, mondhelle Nacht. Die Sterne glitzerten wie Diamanten am dunklen Himmel. Ein leichter Wind raunte in den Baumkronen und Büschen des Parks.
    John führte den jungen Reporter zu der Stelle, wo Daniel die Leiche verscharrt hatte.
    Mit bloßen Händen schaufelte Jim die Erde weg.
    Im Schein seiner Taschenlampe starrte er minutenlang in Lauras blasses Gesicht.
    »Ich werde dich rächen, Laura«, flüsterte Jim heiser.
    Fast abrupt wechselte er das Thema. »Waren Sie schon in der Abtei, Inspektor?«
    »Nein. Ich wollte nach Mittemacht hin.«
    »Dann kommen Sie mit. Vielleicht können wir dem Spuk noch in dieser Nacht ein Ende bereiten.«
    Jim Cody fand den Weg, den er schon einmal mit Laura gegangen war, sofort wieder.
    »Da ist der Einstieg, Inspektor«, sagte er und leuchtete mit der Lampe den eisernen Ring an.
    John Sinclair und Jim Cody bückten sich. Mit vereinten Kräften zogen sie die schwere Platte hoch.
    Jim leuchtete in die gähnende Tiefe. Steinstufen wurden sichtbar.
    »Hier bin ich schon mit Laura runtergeklettert«, sagte der junge Reporter. »Ich gehe deshalb am besten vor.«
    Die beiden Männer machten sich an den Abstieg. Muffige, nach Verwesung riechende Luft schlug ihnen entgegen.
    Auch John hatte jetzt seine Taschenlampe gezückt und eingeschaltet, während sie den Gang entlanggingen.
    »Dort ist die Tür«, rief Jim Cody plötzlich. »Dahinter liegt das Verlies der Hexe.«
    Die Männer beschleunigten ihre Schritte.
    Die alte Holztür stand offen.
    John schlüpfte als erster in den dahinterliegenden Raum. Der Lampenstrahl geisterte durch das alte Gemäuer, traf Spinnweben und dicke, häßliche Käfer. Auf dem Sarkophag blieb er hängen.
    »Aber das ist doch… Das gibt es doch nicht«, sagte Jim mit zitternder Stimme. »Der Sarg ist leer.«
    Der junge Reporter hatte recht.
    Inspektor Sinclair und Jim Cody standen vor einem leeren Sarkophag. Von Elizabeth Barthony, der Hexe, fehlte jede Spur.
    »Das verstehe ich nicht«, flüsterte Jim. »Sie, Inspektor?«
    John zuckte die Achseln.
    »Ja, die Hexe muß geflohen sein«, sagte Jim Cody leise. »Etwas anderes kann ich mir nicht vorstellen. Mein Gott, wie ist das möglich?«
    John hatte schon die gleichen Gedanken gehabt. Er beschäftigte sich bereits mit den Folgen. Sollte das alles wirklich stimmen, würden die Menschen, die hier in der Nähe wohnten, kaum eine ruhige Minute mehr haben.
    »Kommen Sie, Jim. Wir gehen zurück.«
    Der junge Reporter nickte. Auf dem Weg zu der Steintreppe sah er sich immer ängstlich um.
    Aber niemand verfolgte sie. Weder ein Mensch noch ein Geist.
    Jim atmete erst auf, als sie wieder draußen standen. Gemeinsam wuchteten sie den Einstieg zu.
    »Was haben Sie jetzt vor, Inspektor?«
    John lächelte. »Das sage ich Ihnen nicht, junger Mann. Für Sie wird es nämlich langsam

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