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GK0038 - Die Tochter der Hölle

GK0038 - Die Tochter der Hölle

Titel: GK0038 - Die Tochter der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Cheldham.«
    Die Frau preßte die Lippen zusammen. Dann sagte sie: »Holen Sie Lord Cheldham, Daniel.«
    »Sofort, Mylady.«
    Der Diener verschwand über eine Treppe nach oben.
    Lady Cheldham wandte John demonstrativ den Rücken zu.
    Die Minuten tropften dahin. John hatte genügend Zeit, die kostbaren Möbel zu bewundern, die in der großen Halle standen. Allein hier unten befand sich schon fast ein Millionenvermögen.
    Schließlich erschien Daniel wieder auf der Treppe.
    »Mylord lassen bitten«, sagte er.
    John bedankte sich mit einem Kopfnicken und ging die breiten, mit Teppichen ausgelegten Stufen hoch. An der Wand hingen die Ahnenbilder der Cheldhams. Und plötzlich blieb John wie angewurzelt stehen.
    Er hatte das Bild der Elizabeth Barthony gesehen. Diese Frau glich der Lady Cheldham aufs Haar.
    John wandte kurz seinen Kopf und fing dann einen Blick der Lady Cheldham auf.
    Es war ein haßerfüllter Blick, doch nur für einen winzigen Augenblick, dann drehte die Lady sich abrupt um und verschwand durch eine offenstehende Tür.
    John ging weiter.
    »Hier entlang, Sir«, sagte Daniel und wies mit dem Arm auf einen langen breiten Flur, von dem eine Anzahl Türen abzweigten.
    Daniel führte John gleich in den zweiten Raum auf der rechten Seite.
    »Sir! Das ist Mr. Sinclair!«
    »Ist schon gut, Daniel. Sie können gehen!«
    »Sehr wohl, Mylord.«.
    Der Diener verschwand lautlos.
    Lord Cheldham erhob sich aus einem hochlehnigen Sessel. Der Adelige kam mit gemessenen Schritten auf John Sinclair zu.
    Der Inspektor bemerkte sehr wohl das etwas spöttische Lächeln auf den Lippen des Lords und fragte sich, ob dieser Daniel seinen Brötchengeber schon in alles eingeweiht hatte.
    »Wollen Sie nicht Platz nehmen, Mr. Sinclair. Möchten Sie etwas trinken? Whisky, Kognak?«
    »Danke, nichts dergleichen.«
    »Sie erlauben doch, daß ich mir einen Schluck gönne, Mr. Sinclair«, sagte der Lord lächelnd.
    »Aber ich bitte Sie.«
    Lord Cheldham goß sich aus einer geschliffenen Whiskykaraffe zwei Fingerbreit der goldgelben Flüssigkeit ein.
    John ließ den Adeligen dabei nicht aus den Augen. Den Inspektor störte etwas. Es war nicht das Zimmer oder die gesamte Umgebung, sondern in der Luft lag ein seltsamer Geruch. Etwas süßlich, wie Parfüm.
    Ja, das war es.
    Parfümgeruch. Aber nicht von einem exklusiven Duttwasser, sondern eher wie es die Straßenmädchen benutzen. Mehr auf erotische Wirkung hinzielend.
    John Sinclair erwähnte erst mal nichts davon.
    Lord Cheldham lächelte verbindlich, während er sagte: »Mein Diener war so frei und hat mich bereits in groben Zügen informiert. Nun, ich kann mir schlecht vorstellen, daß er Ihnen nach dem Leben getrachtet hat. Daniel ist an und für sich ein ganz harmloser Typ.«
    John nickte. »Das mag schon sein, Mylord, aber er hat mich niedergeschlagen, und wenn ich nicht rechtzeitig aufgewacht wäre, läge ich bestimmt jetzt neben der Mädchenleiche.«
    »Neben welcher Mädchenleiche?« fragte Lord Cheldham überrascht.
    John erklärte die Lage.
    Als er geendet hatte, lachte der Adelige laut auf. »Lieber Mr. Sinclair, das sind nun wirklich Ammenmärchen. Sicher, vielleicht hat Daniel Sie niedergeschlagen, aber bedenken Sie eins, Sie haben unbefugt mein Grundstück betreten, und Daniel wird Sie für einen Einbrecher gehalten haben. Es ist schon oft vorgekommen, daß Leute scharf auf meine Schätze und Kunstwerke waren. Deshalb diese übereilte Handlung. Daniel wird sich entschuldigen. Aber das entbindet Sie nicht von einer Erklärung, Mr. Sinclair. Was hatten Sie wirklich auf meinem Grund und Boden zu suchen?«
    John hätte natürlich jetzt die Karten auf den Tisch legen können, doch davon wollte er erst noch Abstand nehmen. Deshalb ließ er sich blitzschnell eine Ausrede einfallen.
    »Ich interessiere mich für alte Burgen, Schlösser und Klöster, Mylord. Deshalb hatte ich daran gedacht, auch Cheldham Castle einen Besuch abzustatten.«
    »Ich führe regelmäßig Besichtigungen durch, Mr. Sinclair. Wußten Sie das nicht?«
    »Schon. Aber die sind mir zu allgemein. Denken Sie nur an die alte Abtei. Dort kommt normalerweise kein Besucher hin.«
    Das Gesicht des Lords hafte sich bei Johns letzten Worten gespannt. »Waren Sie in der Abtei, Mr. Sinclair?« fragte er lauernd.
    »Nein, dazu ist es nicht gekommen. Ich war eigentlich nur in Ihrem herrlichen Park.«
    Den Besuch in der Grabkammer verschwieg John wohlweislich.
    Lord Cheldham lehnte sich zurück. »Dann ist es gut«, sagte

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