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GK0038 - Die Tochter der Hölle

GK0038 - Die Tochter der Hölle

Titel: GK0038 - Die Tochter der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Biest.«
    »Was erlauben Sie sich?« schrie Lady Cheldham. »Sofort verlassen Sie mein Haus.«
    »Ich gehe, wann ich will«, gab Jim patzig zurück.
    »Hört auf«, mischte sich John ein. Er wandte sich an Lady Cheldham. »Wir müssen die Mordkommission verständigen. Es wird einigen Wirbel geben, aber den kann ich Ihnen nicht ersparen, Mylady.«
    Die Gräfin zuckte die Achseln. »Bitte, Sie tun nur Ihre Pflicht. Das Telefon steht dort am Fenster, in der kleinen Kommode.«
    John hob den Deckel der Kommode ab und wählte die Nummer der zuständigen Mordkommission in der nächsten Kreisstadt. Die Beamten versprachen, schnell zu kommen.
    John Sinclair hatte noch einige Fragen an die Gräfin.
    »Wie war das mit Ihrem Mann, Mylady? Hat er Sie sehr geliebt?«
    Lady Cheldhams Augen versprühten Blitze. »Ich weiß nicht, was Sie mit dieser indiskreten Fragerei bezwecken, Inspektor. Ich sage Ihnen allerdings schon vorher, Sie werden von mir keine diesbezüglichen Antworten bekommen.«
    »Schade«, erwiderte John. »Dann werde ich mir woanders die Antworten holen müssen.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Einen Augenblick, Mylady. Ich bin gleich wieder da.«
    John ging über den Flur in das Zimmer, in dem er schon mit Lord Cheldham gesessen hatte.
    Die Handtasche befand sich noch immer dort.
    Als John wieder zurück war, hielt er die Tasche hoch. »Gehört Sie Ihnen, Mylady?«
    »Nei… Ja«, verbesserte sie sich rasch.
    John lächelte wissend. »Dann frage ich mich allerdings nur, wie der Ausweis einer gewissen Gilda Moore in die Tasche kommt!«
    »Ich… ich muß mich wohl vertan haben«, stotterte sie. »So genau habe ich mir die Handtasche jetzt auch nicht angesehen. Ich habe mich eben geirrt. Entschuldigen Sie.«
    »Kennen Sie denn eine Gilda Moore, Mylady?«
    »Ja. So heißt eines unserer Dienstmädchen.«
    »Kann ich sie sprechen?«
    »Tut mir leid, Inspektor. Aber die beiden Mädchen sind in Urlaub.«
    »Das glauben Sie doch selbst nicht, Inspektor«, rief Jim Cody dazwischen. »So eine verwöhnte Nudel schickt doch nicht ihre beiden Hausmädchen auf einmal weg. Die will doch nur…«
    »Halten Sie den Mund, Jim«, sagte John scharf. »Entschuldigen sie, Mylady, der junge Mann ist oft ein wenig hitzig.«
    »Muß ich noch weitere Fragen beantworten, Inspektor?«
    John hätte sie wirklich noch gern etwas gefragt, aber in diesem Augenblick begann sich der Bewußtlose zu regen.
    Der Kerl setzte sich hin, schüttelte seinen mächtigen Schädel und stierte dumpf in die Gegend.
    Als er den Toten sah, brüllte er auf und stemmte sich hoch. Mit zwei Sätzen hatte er die Leiche erreicht und fiel weinend vor ihr auf die Knie.
    »Und dieser Mann soll Lord Cheldham umgebracht haben?« flüsterte Jim Cody.
    John blickte Lady Cheldham an. »Haben Sie für sein Benehmen eine Erklärung?«
    Die Lady, die einen etwas verstörten Ausdruck im Gesicht hatte, zuckte die Achseln. »Das verstehe ich auch nicht. Aber wissen Sie, was im Hirn eines Geisteskranken vor sich geht?«
    Der Irre hatte sich wieder beruhigt. Langsam wandte er den Kopf und sah die Menschen aus verquollenen Augen an.
    »Er ist tot«, flüsterte er. »Er ist tot.«
    Mit beiden Händen strich er über den blutbesudelten Körper des Lords.
    »Was hatten er und sein Bruder für eine Aufgabe hier im Haus?« fragte John die Gräfin.
    »Sie waren Mädchen für alles«, antwortete die Lady. »Sie haben im Garten und im Keller gearbeitet. Es sind treue und zuverlässige Burschen.«
    »Kann ich seinen Bruder sprechen?«
    »Selbstverständlich, Inspektor. Ich werde Daniel Bescheid sagen, daß er ihn herholt.«
    »Ja, tun sie das.«
    Mit steifen Schritten verließ Lady Cheldham das Zimmer.
    »Wenn ich nur wüßte, was hier gespielt wird«, murmelte John Sinclair.
    ***
    Sie saßen sich in der Küche des Schlosses gegenüber.
    Daniel und Sam, der Bruder des angeblichen Mörders.
    »Die beiden Fremden haben deinen Herrn umgebracht«, flüsterte Daniel rauh. »Verstehst du, Sam? Sie haben ihn getötet. Einfach so. Ihn, der immer gut zu euch war.«
    Sam nickte. In seinen sonst leeren Augenhöhlen brannte ein loderndes Feuer.
    »Und deshalb mußt du deinen Herrn rächen, Sam. Töte die beiden Fremden!« schrie Daniel plötzlich. »Töte sie!«
    Sam nickte. Seine riesigen Fäuste öffneten und schlossen sich krampfhaft.
    Ein böses Lächeln umspielte die Lippen des Dieners. Er wußte genau, Sam war jetzt soweit. Er würde jeden umbringen, wenn Daniel es nur wollte.
    Vorsichtig griff Daniel

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