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GK0038 - Die Tochter der Hölle

GK0038 - Die Tochter der Hölle

Titel: GK0038 - Die Tochter der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zeit, sich zurückzuziehen. Fahren Sie nach Longford, und warten Sie, bis alles vorbei ist.«
    Jim zuckte die Schulter. »Ich weiß nicht so recht. Ich komme mir dabei vor wie ein Feigling.«
    »Besser feige als tot, Jim.«
    Die beiden hatten sich inzwischen wieder dem Park der Cheldhams genähert. John warf einen Blick auf das Schloß. Hinter einigen Fenstern brannte noch Licht. Was mochte sich in den Zimmern jetzt abspielen?
    John Sinclairs Gedankengänge wurden jäh unterbrochen, denn im gleichen Moment hörte er den verzweifelten Schrei…
    ***
    »Das war im Schloß«, rief Jim Cody und blieb wie angewurzelt stehen. »Mein Gott, die Hexe wird doch nicht…?«
    Seine Worte erreichten John nicht mehr. Er war bereits losgerannt, hetzte mit Riesensätzen über ein gepflegtes Rasenstück auf die große Freitreppe zu.
    Mit drei Sätzen nahm John die Stufen und hämmerte mit beiden Fäusten gegen das Portal.
    Jim Cody hatte den Inspektor inzwischen erreicht. »Mann«, sagte er schweratmend, »wenn da mal kein Unglück passiert ist.«
    In diesem Augenblick wurde die Tür geöffnet. Der Diener Daniel sah die beiden Männer an.
    »Sie sind ja immer noch hier!« zischte er. »Die Lady hat Ihnen doch gesagt…«
    John ließ den Kerl gar nicht ausreden. Er schob ihn kurzerhand zur Seite und betrat das Schloß.
    Lady Cheldham kam ihm schon auf der Treppe entgegen. Sie hatte die Augen weit aufgerissen, die Hände zu Fäusten geballt und sie gegen das Gesicht gepreßt.
    John faßte sie hart an der Schulter.
    »Was ist geschehen?« schrie er die Lady an.
    »Mein Mann… Er… ist… tot«, schluchzte die Gräfin und fiel weinend gegen John Sinclair.
    Der Inspektor preßte die Lippen zusammen. Mit allem hatte er gerechnet, nur damit nicht.
    »Wir müssen die Polizei benachrichtigen«, sagte Lady Cheldham weinend.
    »Nicht nötig«, erwiderte John. »Ich bin von Scotland Yard.«
    »Was?«
    Fast ruckartig stieß Lady Cheldham John von sich. »Sie sind von Scotland Yard? Und ich dachte…«
    »Es war eine berechtigte Notlüge, Mylady.«
    »Lassen Sie sich auf nichts ein, Inspektor«, sagte in diesem Moment Jim Cody, der hinter John die Treppe hochkam. »In dem verdammten Schloß stimmt vieles nicht. Da unten, zum Beispiel, steht der Mann, der mich umbringen wollte.«
    Jim wandte sich halb um und zeigte mit dem Finger auf Daniel, der die drei aus schmalen Augenschlitzen beobachtete.
    »Lassen Sie sich nichts erzählen, Inspektor. Sie wissen selbst, daß dieser Kerl nur Unsinn schwatzt. Ich war es schließlich, der die Lady gerettet hat.«
    »Stimmt das, Mylady?« wandte sich John an die Frau.
    Die Adelige nickte. »Es ist wahr. Und was dieser junge Mann von Daniel behauptet, glaube ich nicht.«
    »Gut. Lassen wir das vorerst. Ich möchte allerdings jetzt gern Ihren toten Gatten sehen.«
    »Bitte, Inspektor. Kommen Sie mit.«
    Die Lady führte John in das zweitletzte Zimmer auf dem langen Flur. Jim Cody schloß sich ihnen an. Nur Daniel blieb zurück.
    Lord Cheldham lag auf dem Boden. In seiner Brust steckte ein Schwert. Der Lord lag halb auf der Seite, so daß John erkennen konnte, daß die Schwertspitze aus dem Rücken wieder ausgetreten war.
    Und noch jemand lag auf dem Teppich. Ein schwerer Kerl in einem grauen Leinenanzug mit einer Beule am Hinterkopf, die immer noch anschwoll.
    »Dürfte ich eine Erklärung bekommen?« fragte John.
    »Sicher, Inspektor«, erwiderte die Lady mit leiser Stimme. »Es ist folgendermaßen geschehen: Mein Mann und ich saßen nichtsahnend hier im Zimmer und unterhielten uns. Plötzlich stürmte dieser Kerl herein, lief auf meinen Mann zu und stieß mit dem Schwert zu.«
    »Haben Sie geschrieen, Mylady?«
    »Nein, das war mein Mann. Ich war vor Entsetzen wie gelähmt. Zum Glück kam Daniel. Er hat den Mörder dann bewußtlos geschlagen.«
    John deutete auf den Ohnmächtigen. »Kennen Sie ihn, Mylady?«
    »Und ob, Inspektor. Er gehört zu unserem Personal. Das ist ja das Schlimme. Wissen Sie, es ist so: Mein Mann wollte ihm und seinem Bruder eine Chance geben. Die beiden sind nicht richtig im Kopf. Sie haben schon Jahre in einer Irrenanstalt gesessen. Allerdings gemeingefährlich waren sie nie. Und jetzt das. Schrecklich.« Die Lady brach wieder in Schluchzen aus.
    Jim Cody sprach das aus, was John dachte.
    »Das sind doch Krokodilstränen«, knurrte der Reporter. »Inspektor, man will uns hier einen unter die Weste jubeln. Sehen Sie das denn nicht? Diese Gräfin ist doch ein durchtriebenes

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