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GK0066 - Die teuflischen Schädel

GK0066 - Die teuflischen Schädel

Titel: GK0066 - Die teuflischen Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch erkennen, ob das Glas voll oder leer war. Die meisten Männer nahmen von den Neuankömmlingen keine Notiz. Wer um diese Zeit kam, gehörte zu den Eingeweihten.
    Der Mann, der John und Dirk Cochran geöffnet hatte, war der Wirt höchstpersönlich. Er war ziemlich klein, hatte einen kugeligen Schädel und das schwarze Haar glatt zurückgekämmt. Eine dunkle Lederschürze umspannte seinen nicht unbeträchtlichen Bauch.
    Die beiden Männer enterten zwei leere Hocker.
    Der Wirt kam sofort zu ihnen. »So, jetzt zeigt mal, daß ihr keine Sprüche geklopft habt.«
    John ließ eine Zehnpfundnote zwischen seinen Fingern rotieren.
    Der Wirt bekam glänzende Augen. »Dafür verkaufe ich euch von meinem besten Stoff.«
    »Der interessiert uns aber nicht«, sagte John.
    »So? Was interessiert euch denn?« fragte der Wirt und zog drohend die Augenbrauen zusammen.
    John wollte den Mann nicht unnötig verärgern.
    »Geben Sie uns erst mal zwei Flaschen Cola.«
    »Haben wir nicht. Nur Bier und Whisky.«
    »Dann eben Bier.«
    Der Wirt zapfte zwei Krüge voll. Während dieser Arbeit sah er immer wieder zu John und Dirk Cochran hinüber.
    Als er die beiden Krüge vor ihnen auf die Theke stellte, sagte er: »Es ist am besten, ihr trinkt aus und haut dann wieder ab.«
    John nahm erst mal einen Schluck. Dirk tat es ihm nach. Dann wischte sich der Inspektor den Mund ab, griff in die Tasche und hielt dem Wirt seinen Ausweis hin.
    Dem wurde auf einmal ganz anders.
    »Aber Sir«, stotterte er, »Sie werden doch nicht diese kleine Überziehung…«
    John schnitt ihm aber mit einer Handbewegung das Wort ab. »Wann Sie Ihren Laden dichtmachen, juckt mich nicht. Wie gesagt, ich will nur ein paar Auskünfte.«
    »Natürlich helfe ich Ihnen, Sir.«
    Von einem der Tische wurde der Wirt gerufen. Es dauerte deshalb einige Minuten, bis er John wieder zur Verfügung stand.
    »So«, sagte der Inspektor, »wie gut kannten Sie James Dickson?«
    »Wie man eben einen Stammgast so kennt. Ich wußte, wo er arbeitete, daß er geschieden war, daß…«
    »Kannten Sie seine Freunde?« unterbrach John den Mann.
    »Nur die, die hier verkehrten.«
    »War da auch ein gewisser Cyrus Quant dabei?«
    »Cyrus Quant?« Der Wirt kratzte sich an seiner linken Schläfe. »Nein, Sir. Den Namen habe ich noch nie gehört.«
    »Verdammt«, fluchte Dirk Cochran.
    »Erinnern Sie sich«, drängte John. »Es ist für uns außerordentlich wichtig.«
    »Tja, ich weiß nichts. Aber ich kann ja mal Slicky fragen. Der war öfter mit Dickson zusammen.«
    John horchte auf. »Ist dieser Slicky hier?«
    »Ja, er sitzt da hinten am Tisch und würfelt.«
    »Dann holen Sie ihn her.«
    Der Wirt zog ab. Er flüsterte mit den vier Männern und wies dann in Richtung Tresen.
    »Hoffentlich hat er Erfolg«, sagte Dirk Cochran.
    Einer der Männer stand auf. Er kam gemeinsam mit dem Wirt zurück und stellte sich neben John.
    »Ich bin Slicky.«
    John lächelte und bestellte dem Mann einen Whisky. »Wer ich bin, hat Ihnen der Wirt bestimmt gesagt.«
    Slicky trank erst, bevor er nickte. »Normalerweise kann ich Bullen ja nicht leiden, aber ich will mal ‘ne Ausnahme machen. James war ein guter Kumpel.«
    Slicky trug eine braune Schlägermütze auf dem Kopf und war ansonsten dürr wie eine Zaunlatte. Er war der Typ, der alles hörte und alles sah.
    John steuerte sofort sein Ziel an und fragte nach Cyrus Quant.
    »Quant?« Slicky lachte auf. »Ja, diesen Kerl kenne ich. Er hat sich hier in der Kneipe an James und mich herangemacht. Er war übrigens nur einmal hier. Wollte uns unbedingt seine Blockhütte zeigen. Ich habe noch gesagt, der Kerl spinnt.«
    John war wie elektrisiert. »Eine Blockhütte? Wissen Sie, wo die liegt?«
    »Tja, da müßte ich mal genau überlegen.«
    John schob ihm die Pfundnote hin.
    Slicky strahlte. »Ah, jetzt fällt es mir wieder ein. Kennen Sie den Shadow Forest?«
    »Nein.«
    »Aber ich«, sagte Dirk Cochran.
    »Gut, mein Junge«, grinste Slicky. »In diesem Wald soll der Kerl sich eine Blockhütte gebaut haben. War sowieso ein komischer Kauz. Hat erzählt, daß er jahrelang in Brasilien gelebt hat. Bei den Eingeborenen. Also meiner Meinung nach war der nicht mehr ganz richtig im Kopf. Ich habe immer gesagt, den wollten sogar die Menschenfresser nicht.«
    Die letzten Worte interessierten John nicht mehr. Ihm reichte Brasilien. Klar, der Mann hatte unter den Eingeborenen gelebt und auch bestimmt gelernt, Schrumpfköpfe herzustellen.
    Der Inspektor rutschte vom Hocker.

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