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GK0074 - Die Insel der Skelette

GK0074 - Die Insel der Skelette

Titel: GK0074 - Die Insel der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sowohl für uns als auch für Sie. Ich nehme an, daß Sie sicherlich an der Aufklärung dieser unheimlichen Ereignisse interessiert sind.«
    Mary Cassidy nickte. »Fragen Sie, Inspektor«, sagte die Frau leise.
    John Sinclair ließ sich alles noch einmal von vorn erzählen. Mary Cassidy sprach mit flüsternder Stimme, die manchmal in einem trockenen Schluchzen erstickte.
    Dann, als sie alles berichtet hatte, fragte sie plötzlich: »Was ist mit meinem Mann, Inspektor? Bitte, sagen Sie es mir. Ist er wirklich ein – ein Skelett?«
    »Ihr Mann, Mrs. Cassidy, ist tot«, erwiderte John ernst. »Wir haben ihn in der Fabrik gestellt und seine Leiche ins Schauhaus gebracht. Sie werden Ihren Gatten noch später identifizieren müssen.«
    Mary Cassidy zog scharf die Luft ein. »Ich hatte es geahnt, Inspektor«, sagte sie mit gepreßter Stimme. »Ich hatte es geahnt. Aber es war doch ein Skelett. Stimmt das? Ich will alles wissen.«
    »Er war ein Skelett, das ist richtig. Er hat, soweit wir das beurteilen können, auch den Mord an einem Nachtwächter auf dem Gewissen, falls man hier von Gewissen reden kann. Aber ihr Mann war für seine Taten nicht verantwortlich. Er stand unter einem Bann. Unter dem Bann des Satans. Er hat die Handlungen ihres Mannes dirigiert.«
    John Sinclair wunderte sich, wie ruhig und gefaßt die Frau blieb. Trotz ihrer schweren Situation.
    »Er hat sich also mit Satan verbündet«, sagte Mary Cassidy leise. Wie unabsichtlich schüttelte sie den Kopf. »Aber das ist noch keine Erklärung, weshalb er sich in ein Skelett verwandelt hat. Das verstehe ich nicht.«
    »Ich auch nicht«, gab John offen zu. »Oder vielmehr noch nicht«, schränkte er ein. »Der Körper ihres Mannes wird im Gerichtsmedizinischen Institut untersucht.«
    »Sie meinen das Skelett, Inspektor!«
    John schüttelte den Kopf. »Nein, Mrs. Cassidy. Als ich dem Skelett eine Silberkugel durch den Schädel schoß, regenerierte es sich wieder. Entwickelte sich zurück. Der Körper nahm seine frühere Gestalt und sein früheres Aussehen an. Es ist unbegreiflich, ich weiß das selbst. Aber es ist eine Tatsache.«
    Mary Cassidy blickte John aus weit aufgerissenen Augen an. »Das ist doch nicht möglich«, flüsterte sie. »Das kann ich einfach nicht glauben. Vielleicht war alles nur ein böser Traum. Vielleicht ist gar nichts geschehen.«
    Bei den letzten Worten war Mary Cassidy aufgesprungen. Sie wollte zur Tür rennen.
    John erwischte sie im letzten Moment.
    Hart faßte er ihre beiden Oberarme an. »Ihr Mann ist tot, Mrs. Cassidy. Und niemand wird ihn wieder zum Leben erwecken. Sie müssen sich einfach damit abfinden.«
    John Sinclair drückte die Frau auf die Liege zurück. Mary Cassidy hatte sich einigermaßen beruhigt. Sie schüttelte nur immer wieder in stummer Verzweiflung den Kopf.
    John ließ der Frau fünf Minuten Zeit, sich wieder zu erholen. Einen Kognak lehnte sie ab.
    »Darf ich Ihnen noch einige Fragen stellen, Mrs. Cassidy?«
    »Natürlich, Inspektor. Verzeihen Sie. Aber das, was Sie gesagt haben – es war zuviel für mich.«
    »Schon gut.«
    John bot ihr eine Zigarette an, die sie mit zitternden Fingern nahm.
    Dann meinte er: »Erzählen Sie mir doch etwas von Ihrem Bekanntenkreis. Mit wem verkehrten Sie oder Dir Mann?«
    Mary Cassidy zog hastig an ihrer Zigarette, ehe sie redete. »Da gibt es an sich nicht viel zu erzählen, Inspektor. Mein Mann und ich – wir führten eine ganz normale Ehe. Vielleicht sahen wir uns nicht so oft wie andere Paare. Das lag aber bestimmt an Pauls Beruf. Die Fabrik – sie verschlang sehr viel Zeit. Ich habe mich um diese Angelegenheiten nie gekümmert. Und wenn wir zusammen weggingen, dann auf Gesellschaften wie heute. Meistens ging es da auch noch um Geschäfte.«
    »Hatte Ihr Mann denn keine privaten Interessen?« fragte John.
    »Kaum. Es sei denn seinen Klubabend.«
    »Klub?«
    »Ja. Soviel ich weiß, trafen sie sich dort einmal in der Woche. Sechs Männer.«
    »Und wo war das?«
    John Sinclair spürte instinktiv, daß sich hier eine Spur aufgetan hatte.
    Mary Cassidy, die bisher den Kopf gesenkt hatte, blickte auf. »Ja, jetzt wo Sie mich so intensiv danach fragen, werde ich auch mißtrauisch. Paul hat nie viel von diesem Klub erzählt. Er hat nur einmal gesagt, bald würde es mir bessergehen. Aber wo dieser Treffpunkt war, darüber hat Paul nie gesprochen.«
    »Überlegen Sie genau, Mrs. Cassidy. Jeder kleine Hinweis, mag er auch noch so unbedeutend erscheinen, kann sehr wichtig

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