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GK0077 - Der Blutgraf

GK0077 - Der Blutgraf

Titel: GK0077 - Der Blutgraf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnte sich im letzten Augenblick noch verstecken.
    Dann schlich er nach oben.
    Ungesehen erreichte er das Deck.
    Der Wind pfiff durch seine dünne Uniformjacke, doch der Vampir spürte keine Kälte mehr. Er war immun gegen Gefühle dieser Art. Etwas anderes war es mit der Kälte des Todes. Die steckte in ihm, machte ihn sogar glücklich.
    Wie leergefegt lag das Deck.
    Unten, aus den Bars und Vergnügungsräumen hörte er das Lachen der Menschen.
    Der Vampir kicherte. Bald würden sie nicht mehr lachen.
    Doch vorher mußte er einen bestimmten Auftrag erfüllen. Einen Auftrag, den ihm der Meister gegeben hatte.
    Das Schiff mußte in die Gewalt der Untoten gebracht werden. Und er war dafür ausersehen.
    Johnson hatte diese Befehle auf hypnotischem Weg während seines Tiefschlafs bekommen.
    Jetzt wollte er sie ausführen.
    Er erreichte die Eisentreppe, die zur Brücke hochführte. Ein Schild warnte Unbefugte vor Betreten der Brücke.
    Es interessierte den Lademeister nicht.
    Langsam stieg er höher. Seine Tritte verursachten fast kein Geräusch.
    Dann hatte der Vampir das Ende der Treppe erreicht. Durch die Scheiben sah er in die Kommandozentrale der CORMORAN.
    Der Steuermann und die Offiziere waren in ihre Arbeit vertieft. Ein grünliches Licht lag über dem Raum. Die Männer dort drinnen blickten durch die große Panoramascheibe nach draußen, auf das offene Meer.
    Auf den Radarschirmen lief der Peilstrahl seinen ewigen Kreis.
    Alles war normal.
    Noch…
    Der Vampir schlich ein Stück zurück und öffnete eine der Türen. Sie schwang lautlos nach innen.
    Kalte Luft strömte in die Kommandozentrale, strich über den Nacken des Funkers.
    Irritiert wandte der Mann den Kopf.
    »Aber Johnson, was machen Sie denn hier?«
    Da war der Vampir schon bei ihm.
    Der Funker sah nur noch eine grausame Fratze und die beiden höllischen Vampirzähne.
    Ehe er einen Schrei ausstoßen konnte, drangen die mörderischen Hauer in das Fleisch seines Halses…
    ***
    John Sinclair mußte dreimal fragen, ehe er den Weg zu den Lagerräumen gefunden hatte.
    Über Treppen, Stiegen und Eisenleitern ging es tiefer. Dieser Teil des Schiffes sah nicht so prächtig aus. Hier unten gab es keinen Luxus, hier wurde gearbeitet.
    Zwei Männer kreuzten plötzlich Johns Weg. Die beiden waren kräftig gebaut, trugen weite Cordhosen und graue Unterhemden. Ihre Gesichter zeigten Schmutz und Ölspuren. John vermutete, daß die Männer Arbeiter aus dem Maschinenraum waren.
    »Stop«, sagte einer mit kratziger Stimme. »Hier ist Unbefugten der Zutritt verboten. Sie müssen umkehren, Sir.«
    John Sinclair schluckte. Verdammt, das paßte ihm überhaupt nicht in den Kram, daß diese beiden Kerle ihm die Schau stehlen wollten.
    Der Inspektor setzte sein freundlichstes Lächeln auf. »Ich habe aber die Erlaubnis vom Kapitän. So, und jetzt lassen Sie mich durch.«
    Die Männer lachten. »Und ich bin der Klabautermann«, grinste der größere von ihnen. »Hauen Sie endlich ab. Mann.«
    »Nein!«
    Die Kerle bekamen Augen groß wie Teller. »Sie wollen sich also weigern?«
    »Von weigern kann keine Rede sein. Jungs, versteht mich doch. Ich muß zu den Lagerräumen, zum Teufel noch mal.«
    »Zum Teufel werden wir dich schicken«, knurrte der Größere und umspannte mit seinen Wurstfingern den Knoblauchkranz um Johns Hals.
    Okay, der Inspektor war ein friedlicher Mensch. Aber hier half keine Überzeugung durch Worte, diese Leute verstanden nur eine Sprache, die der Fäuste.
    »Paß mal auf«, lächelte John den Kerl an, der sich so für seine Knoblauchkette interessierte, und schlug blitzschnell zu.
    Johns Faust traf wie ein Dampfhammer den ungeschützten Magen des Mannes. Der verdrehte die Augen, machte kurz Uff und setzte sich auf den Hosenboden.
    Inzwischen hatte sich John schon den zweiten gepackt. Zwei blitzschnelle Karatetritte an die richtigen Stellen schickten auch ihn ins Reich der Träume. Der, der den Magenhaken abbekommen hatte, legte sich gleich daneben.
    »Keine Kondition mehr, die guten Fahrensleut«, murmelte John und stieg über sie sanft Entschlummerten.
    Hier unten an den Lagerräumen brannte nur eine trübe Notbeleuchtung, die gerade soviel erkennen ließ, daß man nicht irgendwo gegen rannte.
    Schließlich gelangte John an eine grau gestrichene Eisentür. Es war der Eingang zu einem der Lagerräume. Der Gang, der zu der Tür führte, war eng. John entdeckte eine kleine Nische, in der ein Sicherheitskasten stand.
    Der Inspektor legte die Hand auf die

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