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GK0089 - Horrorfest am Galgenhügel

GK0089 - Horrorfest am Galgenhügel

Titel: GK0089 - Horrorfest am Galgenhügel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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an ihren Mann. »In ein anderes Zimmer, und kommen Sie dann zurück.«
    Fred faßte seine Frau am Arm. Sie sträubte sich nicht, als er sie aus dem Raum zog.
    John wandte sich Mrs. Young zu. Sie hatte den Kopf zur Seite gedreht und blickte starr aus dem Fenster.
    Draußen krochen bereits die Schatten der Dämmerung durch den kleinen Ort.
    »Mrs. Young«, sprach John die Frau noch einmal an. »Sie müssen jetzt reden. Ich bin gekommen, um Ihnen und Ihrem Mann zu helfen.«
    »Helfen?« echote sie, ohne auch nur den Kopf zu drehen. »Uns kann niemand helfen. Die Vergangenheit hat uns eingeholt. Wir sind dem Tod geweiht. Alle hier im Dorf. Der Fluch ist so grausam.«
    »Niemand ist dem Tod geweiht, Mrs. Young. Man muß auch mal gegen etwas ankämpfen.«
    Die Frau schüttelte den Kopf.
    John fragte weiter. Unbeirrt. »Also, wer ist dieser Mann?«
    »Burns?«
    Der Inspektor war selbst überrascht, daß er eine Antwort bekam, wenn es in diesem Falle auch eine Gegenfrage war.
    »Ja, Burns.«
    »Er half genau wie Simon in der Schmiede aus. Heute sollten sie am Friedhof das Tor ausbessern. Da müssen sie dann gekommen sein.«
    »Wo liegt der Friedhof?«
    »Am anderen Ende des Dorfes. Von hier aus gesehen. Direkt neben der Kirche.«
    John war zufrieden.
    Die Tür öffnete sich und Fred kam zurück. »Ich habe Chris ins Schlafzimmer gebracht«, sagte er. Seine Stimme klang gepreßt, so, als würde er ein Weinen unterdrücken.
    »Gut. Und jetzt passen Sie noch einmal auf, Fred. Ich muß mich auf Sie verlassen können. Drehen Sie um Himmels willen nicht durch.«
    »Ich werde mein Bestes tun, Inspektor.«
    »Okay.« John lächelte zuversichtlich. »Dann kann ja nichts schiefgehen.« Er deutete auf den Toten. »Dieser Mann muß weggeschafft werden. Gibt es hier einen Polizisten?«
    »Nein. Wir werden von der nächsten Stadt mitverwaltet, soviel ich weiß. Zweimal im Monat kommt jemand vorbei und erkundigt sich nach den Zuständen. Bis heute ist ja auch nicht viel geschehen.«
    Zustände sind das, dachte John. So etwas hatte er noch nie erlebt. Normalerweise hatte jedes kleine Kuhkaff einen Gendarmen.
    »Wer kümmert sich dann um die Toten?« fragte John.
    »Der alte O'Donell«, erwiderte Mrs. Young anstelle ihres Sohnes.
    »Er ist Schreiner, Sargtischler und Leichenbestatter in einem.«
    »Na fabelhaft«, sagte John. »Sie, Fred, werden den Mann benachrichtigen, während ich mich mal ein wenig am Friedhof umsehe.«
    »Sie wollen wirklich allein gehen, Inspektor…?«
    »Warum denn nicht. Angriff ist die beste Verteidigung.« John hatte schon die Türklinke in der Hand. »Denken Sie daran, Fred, was ich Ihnen eingeschärft habe.«
    »Ja, Inspektor.«
    John ging nach draußen. Eine seltsame Stille lag über dem Dorf. Es war fast völlig dunkel geworden. Ein leichter Nebelschleier lag über dem Land.
    John zog fröstelnd die Schultern hoch. Er schloß den Bentley auf und machte sich an seinem Koffer zu schaffen.
    Die geweihten Dämonenwaffen lagen auf rotem Samt. John wählte ein silbernes Kreuz und steckte auch noch eine Reserveschachtel mit geweihten silbernen Kugeln ein. Das Kreuz hängte er sich um den Hals, verdeckte es jedoch mit seinem Hemd.
    Dann schloß John den Koffer wieder sorgfältig ab. Er fühlte sich einigermaßen gerüstet.
    Es gab kein elektrisches Licht in diesem abgelegenen Dorf. Über manchen Haustüren schaukelten Windlaternen. Ein seltsamer Ort, um den das Rad der Zeit einen Bogen gemacht hatte.
    John erreichte die Hauptstraße. Auch hier war niemand zu sehen. Doch aus manchen Häusern wurde er genau beobachtet.
    Gesichter waren wie Schemen hinter den Fensterscheiben zu erkennen. Wenn John hinblickte, huschten sie zur Seite.
    Etwas lag in der Luft. Etwas, was man nicht fassen konnte.
    Das Grauen…
    Geschöpfe des Jenseits hatten von dem vergessenen Dorf Besitz ergriffen. Sie würden die Menschen zu ihren Marionetten machen.
    Und John Sinclair befand sich mitten unter ihnen. Ein fast aussichtsloser Kampf.
    Der Inspektor ging weiter. Sand und kleinere Steine knirschten unter seinen Schuhsohlen.
    Ein Radfahrer kreuzte seinen Weg. Er warf dem Fremden einen mißtrauischen Blick zu und fuhr hastig weiter.
    Urplötzlich begannen die Glocken zu läuten. John, der damit nicht gerechnet hatte, zuckte zusammen.
    Ding, dong…
    Der Klang der Glocke hallte über das Dorf und verwehte in dem weiten Land.
    Die Menschen in den Häusern bekreuzigten sich. Instinktiv spürten sie, daß der Kampf zwischen dem Guten und dem Bösen

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