GK0089 - Horrorfest am Galgenhügel
flackern.
Der Inspektor lächelte. »Es ist alles vorbei. Sie brauchen keine Angst mehr zu haben.«
Chris Young weinte.
Fred lag stöhnend am Boden. Die Peitschen hatten ihn gezeichnet.
Seine Kleidung war zerfetzt. Er blutete aus mehreren Wunden.
»Danke, Mister!« keuchte er, als John sich neben ihn kniete.
»Wenn Sie nicht gewesen wären, dann…«
»Sie brauchen sich nicht zu bedanken«, erwiderte John.
»Hauptsache, es ist alles gutgegangen.«
»Wie - wie haben Sie das nur geschafft, Mister?«
»Später werde ich Ihnen die Frage beantworten. Aber jetzt kommen Sie erst einmal mit. Gehört Ihnen der Wohnwagen?«
»Ja.«
»Haben Sie dort einen Verbandskasten?«
Fred Young nickte.
»Gut, dann versorge ich Ihre Wunden. Können Sie allein gehen?«
»Ich will es versuchen.«
Chris kam hinzugelaufen, als sich ihr Mann auf die Beine quälte. Mit ihrer und Johns Hilfe schafften sie die Strecke bis zum Wohnwagen.
Dort wurde Fred auf eine Liege gebettet. Chris holte den Verbandskasten.
Sie versorgte auch die Wunden. Fred schrie auf, als sie die Verletzungen mit Jod auspinselte.
John rauchte inzwischen eine Zigarette. Er brauchte etwas Ruhe, um seine Gedanken zu sortieren. Wahrscheinlich steckte er schon mitten in dem Fall drin. Der Zufall hatte ihn gerade zum richtigen Zeitpunkt eintreffen lassen.
Der Inspektor drückte seine Zigarette aus. Chris legte gerade den letzten Verband an. Scheu kam sie auf John zu. »Wir - wir möchten uns nochmals bedanken, Mister. Ich weiß nicht, was wir ohne Sie gemacht hätten.«
John winkte ab. »Sie brauchen sich nicht zu bedanken. Schließlich ist es mein Job, gegen diese Ausgeburten der Hölle zu kämpfen.«
Die Frau sah den Inspektor ungläubig an. Auch Fred hatte den Kopf gewandt.
John fand, daß jetzt eine Erklärung fällig war.
»Ich bin Inspektor Sinclair von Scotland Yard. Meine Aufgabe ist es, rätselhafte, ins Übersinnliche spielende Fälle zu klären.«
»Dann sind Sie also gar nicht zufällig vorbeigekommen«, meinte Chris.
»Teils, teils. Ich bin unterwegs nach Foynes, um die Mordserie dort aufzuklären«
»O Gott!« Chris Young ballte die Hände zusammen. »Nach Foynes wollen wir auch. Die Eltern meines Mannes wohnen dort. Und eine Mordserie…«
»Ja«, sagte John ernst. »Es hat dort eine Reihe von unerklärlichen Todesfällen gegeben. Wenn ich Ihnen einen guten Rat geben darf, fahren Sie nicht dort hin.«
Chris wandte sich ab. »Hast du das gehört, Fred, was der Inspektor gesagt hat?«
Fred Young nickte.
»Und?«
»Wir fahren nicht zurück.«
»Aber es ist zu gefährlich, Fred. Die Menschen, die dort umgekommen sind. Vielleicht sind diese… diese…«
»Wir fahren!« sagte Fred bestimmt. »Schließlich wohnen in Foynes meine Eltern. Wenn alles stimmt, was gesagt wird, dann sind sie auch in Gefahr. Ich würde mich Ihnen gegenüber schäbig und feige vorkommen, wenn ich jetzt den Rückzug antrete.«
Chris Young zuckte die Schultern. »Inspektor, sagen Sie doch etwas.«
»Ihr Mann muß das entscheiden, Mrs…«
»Entschuldigen Sie, ich heiße Chris Young, und das ist mein Mann Fred. Aber er kann doch mit seinen Verletzungen gar nicht fahren. Er braucht Ruhe, einen Arzt oder…«
»Was, ich kann nicht fahren?« Fred stemmte sich von seiner Liege hoch. »Du hast vielleicht Nerven. Die paar Schrammen machen mir nichts. Im Gegenteil, ich komme gerade richtig in Form. O verdammt.«
Fred hatte sich wohl zu heftig bewegt. Er faßte an seinen Rücken und ließ sich wieder zurücksinken. »Trotzdem gebe ich nicht auf. Ich kenne die Menschen in Foynes. Der Inspektor wird wohl kaum jemanden finden, der ihm dort zur Seite steht. Alle haben viel zu große Angst. Die leben doch noch mit dem Aberglauben.«
»Du nicht auch, Fred?« fragte Chris leise.
Der junge Mann hob den Blick. »Ja, ich auch. Aber verdammt, ich habe eingesehen, daß man etwas tun muß. Wir können uns doch nicht wehrlos von den Höllenmächten tyrannisieren lassen. Was meinen Sie, Inspektor?«
»Ihr Mann hat recht, Mrs. Young. Es muß Menschen geben, die sich diesen Mächten widersetzen.«
»Also gut, Inspektor, ich gebe mich geschlagen. Aber wie sollen wir nach Foynes kommen?«
»Ich kann doch fahren«, rief Fred.
»Nein.« Jetzt war es John, der die Initiative ergriff. »Wir fahren mit meinem Bentley. Sie nehmen das Nötigste mit und können, wenn Sie wieder in Ordnung sind, Fred, ihren Wagen abholen. Das ist die beste Möglichkeit.«
Das junge Ehepaar war auch sofort
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