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GK0100 - Der See des Schreckens

GK0100 - Der See des Schreckens

Titel: GK0100 - Der See des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stück über die Unterlippe. Wie zwei Seile baumelten Teds Arme herab.
    Einige Sekunden hatte Shirley die gräßlichen Gestalten angestarrt. Doch ihr kam es so vor, als wären es Stunden gewesen. Diese Augenblicke prägten sich unauslöschbar in ihrem Bewußtsein fest.
    Plötzlich kam Bewegung in die fünf Toten. Sie begannen mit den Beinen zu rudern, schwebten auf Shirley zu. In einer hilflos anmutenden Bewegung streckten sie ihre Arme aus.
    Panik überflutete das Girl. Von einem Augenblick zum anderen wich die Starre.
    Shirley drehte eine Rolle, schwang sich somit herum und glitt wieder zurück in das Haus.
    Zum Glück war Shirley die Strecke schon einmal geschwommen und wußte, wo die größte Fensteröffnung lag.
    Lautlos glitt sie in das dazugehörige Zimmer, schreckte einen Fischschwarm auf und drehte sich dem Fenster zu.
    Verschwommen sah sie die Öffnung. Noch ein letzter Schwung mit den Beinen – und…
    Der Unheimliche lauerte vor dem Fenster. Leblos glotzten seine Augen. Die Arme waren vorgestreckt, die Finger zu Krallen gebogen.
    Im letzten Augenblick drehte Shirley ab. Wie ein Pfeil glitt sie neben dem Fenster an der Wand hoch, erreichte die Decke und tauchte wieder nach unten der Türöffnung zu.
    Erst jetzt kam Shirley zu Bewußtsein, daß die Horror-Gestalten sie eingekesselt hatten. Daß sie so lange in dem Haus bleiben mußte, bis ihr Luftvorrat erschöpft war. Und dann…
    Unwillkürlich atmete sie schneller. Sie glaubte auf einmal ersticken zu müssen.
    Luftblasen perlten hoch und zerplatzten an der Decke.
    Shirley schwamm im Kreis. Es gelang ihr nur mühsam, die Panik niederzukämpfen.
    Das nächste Zimmer. Es hatte ebenfalls Fenster. Shirley glitt durch das offene Türrechteck und schwang sofort herum.
    Auch hier hockte eine Leiche am Fenster.
    Langsam wurde das Girl verrückt. Wild und unkontrolliert schwamm Shirley in dem versunkenen Haus herum und fand keinen Ausweg aus der Falle.
    Die Toten hatten sie eingekreist!
    Ein Blick auf die Anzeige machte ihr bewußt, daß der Luftvorrat langsam zu Ende ging.
    Wenn sie bis dahin keinen Ausweg gefunden hatte, würde sie elendig ersticken.
    Dann hatten die Toten ihr Ziel erreicht!
    Shirleys Herz hämmerte wie verrückt. Innerlich betete sie nach einem Ausweg.
    Sie schwamm von einem Zimmer ins andere. Es nützte nichts. Die Toten ließen sie nicht aus ihren Krallen.
    Jetzt wurde es kritisch. Shirley mußte sich einfach etwas einfallen lassen.
    Noch fünfzehn Minuten Sauerstoff!
    Nun bedauerte sie es, keine Waffe mitgenommen zu haben. Es gab nichts, womit sie sich hätte verteidigen können. Dazu kamen noch ihre angeknacksten Nerven, die kaum einen klaren Gedanken aufkommen ließen.
    Shirley wußte nicht, zum wievielten Male sie schon das Haus durchschwommen hatte, als ihr plötzlich etwas auffiel. In der Ecke des ehemaligen Hausflurs stand eine Luke offen. Sie war so schmal, daß nur ein schlanker Mensch hindurchkommen konnte.
    Shirley war schlank. Sie setzte alles auf eine Karte, wand sich durch die Öffnung.
    Das Mädchen gelangte in den Keller des Hauses. Er war klein, und der Scheinwerfer leuchtete jede Ecke aus.
    Auch hier waren die Wände mit Algen und Tang überzogen. Der grün-graue Schleier war mehr als fingerdick. Langsam durchschwamm Shirley den Kellerraum.
    Ein paar Fische kreuzten ihren Weg und starrten den Eindringling neugierig an.
    Da sah Shirley das Gerümpel. Es lag in einer Ecke des Kellers und war ebenfalls von einer dicken Algenschicht bedeckt.
    Shirley tauchte hin, wühlte mit beiden Händen und fand eine mehr als armlange Stange.
    Shirleys Augen blitzten hinter der Brille auf, als sie die Stange in der Hand hielt.
    Das Mädchen schabte die Algenschicht ab und stellte erfreut fest, daß der Gegenstand aus Eisen war.
    Jetzt fühlte sie sich nicht mehr ganz so hilflos.
    Für zehn Minuten reichte der Sauerstoff noch!
    Shirley verließ den Keller, schwamm wieder nach oben in das eigentliche Haus.
    Es hatte sich nichts verändert. Die Gestalten lauerten noch immer vor den Fenstern.
    Shirley hatte beide Hände um die Stange gekrallt, bewegte sich nur noch mit den Beinen voran. Sie nahm die Fensteröffnung, die am breitesten war, da sie auch dort eher ausweichen konnte.
    Shirley kam es vor, als warte der Tote bereits auf sie.
    Langsam schwamm sie näher. Sie hatte sich wieder einigermaßen in der Gewalt und wußte, daß sie jetzt alles geben mußte.
    Die starren Augen des Toten fixierten ihren Körper. Shirley kam es vor, als würde

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