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GK0110 - Hochzeit der Vampire

GK0110 - Hochzeit der Vampire

Titel: GK0110 - Hochzeit der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Andenken und Kleidung zu überhöhten Preisen verkauften.
    Ein Reisebus aus Deutschland hatte Schwierigkeiten mit dem Linksverkehr und hätte Bill fast mit seinem Porsche gegen eine Hauswand gedrückt.
    Der Reporter fluchte.
    Die Gehsteige waren voller Menschen. Es war ein herrlicher Spätsommertag. Vor den Schaufenstern der Geschäfte hingen bunte Markisen, und bei vielen Cafés hatte man Stühle und Tische nach draußen gestellt.
    »Da, auf der rechten Seite, das müßte es sein«, sagte John Sinclair.
    »Schon gesehen«, erwiderte Bill, sah kurz in den Innenspiegel und zog den Porsche herum. Er hatte vor dem Laden eine Parklücke entdeckt, die gerade so ausreichte.
    Bill rangierte mit der Routine eines Könners. Dann stiegen die beiden Männer aus.
    John sah sich den Laden an. Er machte nicht gerade einen vertrauenerweckenden Eindruck. Wenigstens nicht, was die Werbung betraf. Es gab ein Schaufenster. Über die Scheibe war mit schwarzer Farbe der Firmenname ›Horror Tours‹ gemalt. Zwischen den Buchstaben konnte man ins Innere des Geschäftes blicken.
    Bill drückte sich bald die Nase platt.
    »Ich schlage vor, wir gehen rein«, sagte John.
    Bill grinste. »Manchmal hast du wirklich gute Ideen. Aber das macht der Umgang mit mir.«
    Eine Glocke läutete melodisch, als John die Tür aufstieß.
    Halbdunkel empfing die beiden Freunde.
    Im Hintergrund des Ladens wurde ein Vorhang zur Seite gezogen, und ein Mann tauchte auf.
    Er ging um den Tresen herum, auf dem einige Prospekte lagen, und blieb höflich lächelnd vor John und Bill stehen.
    »Womit kann ich den Gentlemen dienen?« fragte er.
    »Mein Name ist Bill Conolly«, sagte der Reporter.
    Über das Gesicht des Mannes flog ein Lächeln. »Sie hatten heute schon angerufen, Sir, und sich nach einer Reise erkundigt.«
    »Genau so ist es.«
    »Dann darf ich Sie bitten.«
    Der Mann wies auf den zurückgezogenen Vorhang. Bill sah John an, zuckte mit den Schultern, und sie setzten sich in Bewegung.
    Während Bill mit dem Mann geredet hatte, hatte sich John Sinclair Janos Ruff ansehen können.
    Er machte auf ihn keinen besonders sympathischen Eindruck.
    Ruff war ziemlich klein und hatte fahlblondes, beinahe gelbes Haar. Er trug einen alten Anzug und ein gestreiftes, fleckiges Hemd. Auf eine Krawatte hatte er verzichtet. Unter seinen Augen hingen dicke Tränensäcke, und seine Finger waren in dauernder Bewegung. Außerdem konnte Ruff keinem Blick standhalten, ein Zeichen, daß er instinktiv irgend etwas verbergen wollte.
    John beschloß, auf der Hut zu sein.
    Das Hinterzimmer war zugleich Geschäftszimmer. Ein Schreibtisch, einige Stühle, zwei Aktenschränke. Ein schmales Fenster wies zur Hofseite hinaus.
    Ruff knipste seine Schreibtischlampe an und holte aus einem Aktenschrank zwei Anmeldeformulare.
    »Darf ich dann um einige Angaben bitten«, sagte er und setzte sich hinter seinen Schreibtisch. Gespannt blickte er seine beiden Besucher an.
    »Einen Augenblick noch, Mr. Ruff«, meinte John Sinclair. »Sie werden verstehen, daß wir nicht so einfach etwas unterschreiben, ohne zu wissen, um was es eigentlich genau geht. Der Begriff Horror-Tour ist ziemlich weitläufig gefaßt.«
    Ruff lächelte gequält. »Selbstverständlich, Gentlemen, werde ich Ihnen einige Erklärungen geben. Wie ich Mr. Conolly schon mitteilte, fahren wir nach Rumänien, direkt in die Heimat der Vampire und anderer Horror-Gestalten.«
    »Wird es eine Rundreise?« wollte John wissen.
    »Nein, Sir. Wir bleiben eine Woche lang auf einem Schloß. Es gehört dem Grafen Montesi, und Sie finden dort all das, was sonst nur in Gruselfilmen zu sehen ist. Folterkammern, Geheimgänge, alte Rittersäle, Wendeltreppen und so weiter. Selbstverständlich sind Sie gut untergebracht. Die Zimmer sind modern ausgestattet, und es wird Ihnen an nichts fehlen. Außerdem können Sie Ausflüge in die nähere Umgebung unternehmen, bei denen der Graf Sie selbst führen wird.«
    »Graf Montesi?« hakte John nach.
    »Ja.«
    »Kennen Sie ihn persönlich?«
    Janos Ruff hob den Kopf. »Natürlich, Sir. Ich habe selbst mit ihm alles geregelt.«
    »Komisch«, sagte John und musterte den Mann vor ihm genau.
    »Soweit ich informiert bin – und ich habe mich ein wenig mit der Geschichte Rumäniens beschäftigt –, ist das Geschlecht der Montesis ausgestorben.«
    Nach Johns Worten entstand eine kurze Pause. Janos Ruff biß sich auf die Lippe. Sein Blick flackerte. Dann hatte sich der Mann wieder gefangen.
    »Das kann nicht stimmen. Man

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