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GK0110 - Hochzeit der Vampire

GK0110 - Hochzeit der Vampire

Titel: GK0110 - Hochzeit der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gesehen?«
    »Angeblich ja.«
    Bill Conolly grinste verschmitzt. »Jetzt verstehe ich. Um sich nicht zu blamieren, haben die offiziellen Stellen mit Freuden zugegriffen, als das Angebot aus London kam. Wenn du nichts erreichst, haben sie wenigstens jemanden, dem sie den Schwarzen Peter zuschieben können. Raffiniert gedacht.«
    »Bist du nun zufrieden?« fragte John.
    »Nicht ganz.«
    »Dann hör aber bitte auf zu fragen.«
    »Schon gut. Aber vergiß nicht, schließlich war ich es, der dich auf die Spur gebracht hat.«
    »Ich werde dich in meinem Testament erwähnen. Als Erbe meiner Schulden. Und die Alimente kannst du auch weiterzahlen.«
    »Teufel«, lachte Bill. »Wieviel ist es denn?«
    »Für zwanzig Kinder. Sie sind in ganz England verteilt.«
    »Wußte gar nicht, daß Sie so potent sind«, hörte John in seinem Rücken eine Frauenstimme.
    Der Inspektor drehte den Kopf und peilte zwischen den Sitzlehnen hindurch.
    Zwei Beine, die von einem Rock in modischer Länge umschmeichelt wurden, gerieten in Johns Blickfeld. Der dazu gehörige Oberkörper beugte sich ein wenig vor. Es war Jane Collins, die John anlächelte.
    »Zu dieser Leistung kann man Ihnen wirklich gratulieren, Mr. Sinclair«, sagte sie, und ein Kranz von kleinen Lachfältchen umgab ihre Augen.
    John brachte es tatsächlich fertig und wurde leicht rot.
    Während sich Bill neben ihm das Lachen nicht verbeißen konnte und John seinen Freund dosiert gegen das Schienbein trat, erwiderte er: »Sie müssen schon entschuldigen, Miss Collins, ich ahnte nicht, daß Sie hinter uns sitzen.«
    »War auch nicht schlimm. Sie glauben gar nicht, welch ein Vergnügen mir Ihre Unterhaltung bereitet hat.«
    Das Flugzeug setzte in diesem Moment auf, verringerte die Geschwindigkeit und rollte langsam aus.
    Ein Bus wartete schon und fuhr die Passagiere über das Rollfeld bis zu den Abfertigungshallen. Ein Mann, der Zivil trug und trotzdem zehn Meilen gegen den Wind nach Polizei aussah, kam auf John Sinclair zu.
    »Inspektor Sinclair?« fragte er in schlechtem Englisch.
    »Ja.«
    »Darf ich Sie bitten, mir zu folgen?«
    John nickte. Er sah sich unauffällig um, ob Janos Ruff nicht etwas bemerkte. Doch er war zu sehr mit einigen anderen Reisenden beschäftigt, um von John Notiz zu nehmen.
    Nur Jane Collins fiel es auf. Sie sah aber schnell wieder weg, als Johns Blick sie streifte.
    Der Beamte führte John in einen kleinen Raum, in dem es unerträglich schwül war.
    Das Gepäck des Inspektors lag auf dem Tisch. Ungeöffnet. John bekam es auch so weitergereicht. »Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt in unserem Land, Inspektor. Und wir hören von Ihnen.«
    »Selbstverständlich«, erwiderte John und schnappte sich seinen Koffer. »Dann bis demnächst.«
    Der Geisterjäger hielt sich noch etwas in der Halle auf und beobachtete die Reisegruppe.
    Es war wirklich ein buntgemischtes Völkchen. Von der älteren Jungfer bis zur heißen Puppe wie Jane Collins. Dazwischen gab es noch skurrile Typen wie Dr. Motherlain, ein – wie er sich selbst nannte – Schloßforscher. Dr. Motherlain hatte in England schon ein Buch über Gespenster veröffentlicht und war natürlich während der Reise ein begehrter Gesprächspartner gewesen.
    Denn was er zu berichten wußte, ließ manchem jetzt schon die Haare zu Berge stehen.
    Insgesamt waren nur dreiundzwanzig Personen mitgeflogen.
    Vier waren im letzten Augenblick abgesprungen. Ein junges Ehepaar befand sich sogar auf der Hochzeitsreise. Sie hieß Carol und er Simon Shuster. Der junge Mann wurde aber von seiner Frau nur Rocky genannt, weil er tatsächlich wie ein Felsen aussah. Simon gab damit an, früher einmal geboxt zu haben, und jedem, der es hören wollte, zählte er seine angeblichen Meisterschaften auf. Während dieser Gespräche hing seine Frau dann mit glänzenden Augen an den Lippen ihres Mannes.
    John konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, wenn er die beiden sah.
    Schließlich hatte die Reisegesellschaft die Kontrollen überstanden, und Janos Ruff sammelte seine Schäfchen wieder ein. Auch John gesellte sich dazu.
    Er stellte sich neben Bill und kniff seinem Freund ein Auge zu.
    Ruff schlug ein paarmal in die Hände und bat um Ruhe. Dann sagte er: »Wir werden jetzt in den Bus steigen und eine längere Fahrt unternehmen. Ich fahre den Bus und hoffe, Sie vertrauen sich meinen Künsten an.«
    »Was bleibt uns denn anderes übrig?« konnte Bill sich nicht verkneifen zu sagen.
    Ruff verzog das Gesicht und grinste

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